Gebietsliga West
Wies holt den zweiten Meistertitel in Folge
Der erste Meister im steirischen Männerfußball 2022/23 steht fest: Er kommt aus der Gebietsliga West, heißt USV Wies und steigt damit in die Unterliga auf – der zweite Titel innerhalb eines Jahres für die Wieser.
WIES. "So was hat man lange nicht gesehen!", schallte es am Freitagabend aus den Lautsprechern im Hans-Tropper-Stadion. Was so nicht stimmt: Erst vor einem Jahr hatte der USV Wies frühzeitig den Meistertitel in der 1. Klasse fixiert, in der Gebietsliga war man noch schneller. Fünf Runden vor Schluss ist Wies uneinholbar Meister – so früh wie noch kein steirisches Männerteam in dieser Saison. "Zwei Mal aufzusteigen ist natürlich schon ein absoluter Wahnsinn. Das ist nicht alltäglich", sagt Günther Rabensteiner, nun zweifacher Meistertrainer.
Möglich gemacht hat diesen Durchmarsch von der 1. Klasse in die Unterliga u.a. ein Sponsoring, das slowenische Legionäre mit Europacup- oder Nationalteamerfahrung nach Wies gebracht hat.
Allen voran Roman Bezjak: Der 33-fache slowenische Teamspieler spielte schon in Anfield, Dortmund oder Amsterdam, am Freitag traf er beim 5:0 gegen Stainz dreifach. Der Heimsieg ist das Wieser Meisterstück – der 19. Sieg im 21. Spiel! Erfolgreichster Wieser Torschütze ist aber Nik Fasvald mit 18 Volltreffern.
Die Mischung macht's für den Trainer
Für Rabensteiner macht diese Mischung aus erfahrenen Top-Spielern und jungen, einheimischen Wiesern wie Binder, Kladnik oder Freigassner das Erfolgsgeheimnis aus: „Sie halten einfach zusammen, es ist sich keiner zu schade, wurscht, wo der gekickt hat. Das spüren auch die anderen“, meint der Trainer. „Die fügen sich so ein in die Mannschaft, dass du beim Training nicht einmal merkst, dass ein Nationalspieler drinnen ist.“ Von solchen Spielern würden die Jungen auch lernen – darin sieht Rabensteiner einen großen Vorteil. „Es hat schon einen Sinn, wenn man das macht. Ich bin lange genug im Geschäft und weiß, wie das ist, wenn du auswärtige Spieler hast, die nicht so funktionieren“, sagt Rabensteiner, der auch als Spieler schon mit Wies in der Unterliga war. „Es ist sicher sinnvoller, in gute Leute zu investieren, die einen Charakter haben – und die haben wir – als in Mitläufer, die auch einen Haufen Geld kosten und dann aber nicht den Erfolg bringen.“
In diesem Zusammenhang erwähnt Rabensteiner auch den Vorstand: „Die laufen, rackern und schauen, wo man Fußballer her kriegt. Das ist nicht so, wie man immer glaubt, wen man solche Leute holt, dass das Geld abgeschafft worden ist. Die wollen einfach kicken, weil sie sich untereinander verstehen, weil sie sich kennen und einen Spaß haben wollen, mit einem gewissen Ehrgeiz.“
Kampf um zweiten Platz bleibt spannend
Für viele war Wies schon lange fix Meister, Rabensteiner schüttelt da aber den Kopf: „Man glaubt oft, man muss jeden Gegner aus dem Stadion schießen – das spielt sich alles ja nicht. Die Spiele sind oft extrem eng und die musst du erst gewinnen. Die anderen haben ja auch alle Legionäre und gute Mannschaften.“ Die spielen jetzt noch um den zweiten Platz, der auch für den direkten Aufstieg reichen dürfte: Eibiswald, Grenzland und Gralla – nur durch zwei Punkte getrennt – haben am Samstag alle unentschieden gespielt. So konnte St. Nikolai/S. mit einem 4:0 übers Schlusslicht St. Stefan/St. (immer noch sieglos in der Rückrunde) aufholen, liegt genau wie Wettmannstätten (1:1 beim Derby in Preding) fünf Punkte hinter dem Zweiten Eibiswald.
Gebietsliga West, 22. Runde
- Freitag, 19 Uhr: SC Eibiswald - FC Preding
- Freitag, 19 Uhr: SC Stainz - USV Grenzland
- Freitag, 19 Uhr: SVU St. Stefan/St. - SV Heimschuh
- Freitag, 19 Uhr: UFC Wettmannstätten - GSV St. Martin i.S.
- Samstag, 17 Uhr: GASV Pölfing-Brunn - USV Wies
Ein Nachbar könnte Wies also noch in die Unterliga West folgen – weiter als die sechste Liga denkt Rabensteiner noch nicht. „Wir werden ganz gleich rein starten wie in der Gebietsliga: die Liga anschauen, ruhig reingehen. Alles andere ergibt sich. Wir brauchen nicht denken, dass wir gleich in die Oberliga auch noch aufsteigen. Aber natürlich ist das Ziel schon, dass du eher im vorderen Drittel mitspielst.“
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