Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste in der Volkskultur

Bei der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens in der Aula der Alten Universität in Graz: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Gabriele und Sepp Strunz sowie Josef Wallner, Bürgermeister der Stadt Deutschlandsberg (v.l.). | Foto: Robert Frankl
2Bilder
  • Bei der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens in der Aula der Alten Universität in Graz: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Gabriele und Sepp Strunz sowie Josef Wallner, Bürgermeister der Stadt Deutschlandsberg (v.l.).
  • Foto: Robert Frankl
  • hochgeladen von Susanne Veronik

BAD GAMS. Neben Gustav Gründler (Präsident des VFE) und Franz Prall (Obmann Grünes Kreuz) ist auch der Bad Gamser Prof. Sepp Strunz mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark für die Verdienste um Volksmusik und Volkskultur ausgezeichnet worden.

Aus der Laudatio

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hob in seiner Laudation hervor: "Volksmusik ist ein traditioneller, meist schriftlos überlieferter Musikstil. Prof. Sepp Strunz widmet sich seit vielen Jahrzehnten diesem wertvollen Kulturgut, das Geschichten aus der Zeit seiner Entstehung erzählt und dessen Weitergabe über Generationen ermöglicht.
Sepp Strunz war und ist Lehrer für Volksmusikinstrumente, gründete und leitet die Volksmusikschule Strunz. Er ist Lehrender und Mitglied der Prüfungssenate im Konservatorium und an der Musikuniversität Graz, Referent, Vortragender und vieles mehr.
Nicht vergessen darf man seine zahlreichen Auftritte bei Hörfunk und Fernsehsendungen oder auch die Gründung der Familienmusik Strunz, die uns mit ihrem breiten Repertoire immer wieder große Freude bereitet.

Ich denke auch gerne an das Faktum, dass Prof. Strunz … auf die Ausbildung der jungen Menschen größten Wert legt, die ihm dafür dankbar sind, denn daraus werden dann in Österreich und weit darüber hinaus großartige Musiker."

Zum Lebenslauf

Prof. Sepp Strunz wurde am 29.09.1953 in Furth/Bad Gams geboren uns ist mit
Gabriele geb. Versitsch verheiratet, mit der er die drei Kinder Manuela, Andrea und Seppi großgezogen hat. Aus dieser musikalischen Familie ist auch die „Strunz-Musi“ entstanden.


Ausbildung:

1960 - 1964: Volksschule in Bad Gams
1964 - 1968: Hauptschule in Stainz
1968 - 1972: Musisch-pädagogisches Bundesrealgymnasium in Deutschlandsberg
1970 - 1971: Studienaufenthalt in den USA (Norway, Maine) mittels AFS
1972: Matura am Musisch-pädagogischen Bundesrealgymnasium Deutschlandsberg
1972 - 1975: Studium der Anglistik/Amerikanistik und Germanistik an der
Universität Graz
1979 – 1983: Musikausbildung am Konservatorium des Landes Stmk.
Daneben bzw. danach: intensive Beschäftigung mit Volksmusik, Volkskultur,
Feldforschung etc.,

Pädagogische Tätigkeit:

Seit 1972: Erteilung von Privatunterricht auf Volksmusikinstrumenten
(Hackbrett, Steir. Harmonika, Ensembles)
1976 - 1985: Lehrer für Volksmusikinstrumente an der städtischen Musikschule
Deutschlandsberg
Seit 1984: Lehrer am Konservatorium des Landes Stmk.
Mitinitiator (Konzepte, Lehrpläne) der Studienrichtung „Lehrer für
Volksmusikinstrumente“.
Neben Instrumentalunterricht Betreuung von Ensembles und
Volksmusikgruppen, Vorlesung „Alpenländische Volksmusikkunde“, Übung
„Volkstanzen“, Abhalten von Blockseminare etc.
Ab 1985: Gründung und Leitung der "Volksmusik-Schule Strunz" in Dobl, die
sich zur größten - auf Volksmusik spezialisierten – privaten Musikschule
Österreichs entwickelt hat. Unterrichtstätigkeit ebenda.
Seit 1992: Lehrer der Studienrichtung „Lehrer für Volksmusikinstrumente“
im Rahmen der Musiklehrerausbildung des Johann Josef Fux-
Konservatoriums des Landes Steiermark
Seit 2000: Unterrichtender im Rahmen der Studienrichtung „Instrumental- und
Gesangspädagogik“
Seit 2000: Organisation von Musikunterricht für die Gemeinde Bad Gams (nunmehr:
Deutschlandsberg) als Leiter der Musikschule Bad Gams
28.06.2004: Verleihung des Berufstitels Berufstitels Professor im Auftrag des Herrn
Bundespräsidenten. Begründung: Verdienste um die
Volksmusik/Volkskultur, Beschreiten neuer Wege in der
Volksmusikausbildung (Volksmusik-Schule Strunz in Dobl,
Unterrichtstätigkeit am Konservatorium usw.).
2007: Mitinitiator (Konzepte, Lehrpläne) der Entstehung des „IGP-
Bachelorstudiums Volksmusik“: Kooperation zw. J. J. Fux-
Konservatorium und der Universität für Musik und darstellende Kunst
Graz (KUG)
Ab 2008: Mitglied der Prüfungssenate (KUG/Konservatorium): Zulassungs-,
didaktische und künstlerische Diplomprüfungen etc.
Betreuer von wissenschaftlichen Arbeiten, Lehrpraxislehrer
01.12.2008: Einstimmige Wahl zum Leiter der Fachgruppe Volksmusik am
J. J. Fux-Konservatorium
20.10.2010: Wahl und Bestellung zum Leiter des Fachbereichs Volksmusik
gemäß dem neuem Statut des J. J. Fux-Konservatoriums
seit 2014: Initiator und Organisator des Steir. Hackbrett-Wettbewerbs des
J. J. Fux-Konservatoriums und ORF-Steiermark
seit Sept. 2017: Lehrtätigkeit im neu installierten „IGP- Masterstudium Volksmusik“
Von J. J. Fux-Konservatorium und Kunstuniversität Graz

Weiters: Referent und Vortragender bei div. Fortbildungsseminaren
(u.a. für Volkstanzmusikanten des Landesjugendreferates und ARGE
Volkstanz) und Musikwochen, Gastreferate (z.B. bei der Chorleitertagung
des Steir. Sängerbundes)
1993: Gründung und Leitung einer eigenen Musizierwoche bis 2008
(Schloss Neudorf / Schloss Halbenrain)

Juror bei zahlreichen Wettbewerben: z.B. Steirischen Harmonika-
Wettbewerb in ORF 2, prima la musica, Josef Peyer-Wettbewerb,
Steir. Hackbrett-Wettbewerb u.a.


Künstlerische Tätigkeit:

Gründer und Leiter der "Volksmusikgruppe Strunz" (Aufnahme von 10 LPs und zahlreiche ORF Archivaufnahmen).
Auszeichnung beim "Alpenländischen Volksmusikwettbewerb" in Innsbruck 1978
Gründer und Leiter der "Lehrergruppe der Volksmusik-Schule Dobl" sowie anderen Volksmusikgruppen und Ensembles (Aufnahme von drei weiteren Tonträgern).
Mitwirken bei zahlreichen Fernsehsendungen (Fein sein, beinander bleibn / Sing mit / Spiel mit / In’s Land einischaun / Seniorenclub / Klingendes Österreich / 2 x live bei "Mei liabste Weis´" / Licht ins Dunkel u. a.)
Mitwirken bei zahlreichen Hörfunk-Livesendungen und Aufzeichnungen.
Rege Konzert- und Musiziertätigkeit im In- und Ausland (über 500 Auftritte in ca. 30 Ländern Europas, Nord- und Südamerikas sowie in Australien).
Gründer und Leiter der „Familienmusik Strunz“: zahlreiche Konzerte und Auftritte, Mitwirken bei ORF-Aufzeichnungen, CD-Produktion, eigene Konzertprogramme (z.B. „Heiterer Advent“) u.a.


Volkskulturelle Tätigkeit:

Feldforschung und Aufzeichnung von Volksmusik (siehe Publikationen)
Komposition und Bearbeitung von Volksmusikliteratur
Volkstanzlehrer der Bundesarbeitsgemeinschaft Österr. Volkstanz
Leiter zahlreicher Volkstanzkurse des Landesjugendreferates
Aufbau bzw. Tanzleiter mehrerer Volkstanzgruppen (in Bad Gams,
St. Oswald/Pl., St. Martin i. S., Deutschlandsberg u. a.)
1978 - 1988: Ständiger freier Mitarbeiter des ORF-Landesstudios Stmk., Abteilungen Volkskultur (Dr. Hubert Moser - volkskulturelle Sendungen) und Volksmusik (Franz Steiner), Aufnahmeleitung bei Archivaufnahmen und öffentlichen Sendungsmitschnitten; Übertragungsleitung von Live-Sendungen wie Frühschoppen; Sendungsprogrammierungen etc.), Gestalter von Beiträgen für andere Abteilungen wie Aktueller Dienst, Familienfunk.
Ab 1988: Nur mehr fallweise ORF-Mitarbeit (vor allem als Aufnahmeleiter)
Aufnahmeleiter von Tonträgerproduktionen (ORF, Fa. Ariola, ATP, MMusic u.a.)
Veranstalter, Leiter, Initiator von Volksmusikseminaren (z.B. für seltene Volksmusikinstumente) und volkskulturellen Veranstaltungen (Volksmusikabende, Volkstanzfeste usw.)
Mitinitiator der "Reihe Steir. Sänger- und Musikantentreffen" (gemeinsam mit: Steir. Sängerbund, Kulturabteilung der Stmk. Landesregierung, Landesjugendreferat und ORF)
Auszeichnung mit der Erzherzog-Johann-Medaille in Gold 2000 der
Wirtschaftskammer Stmk. für besondere Leistungen („Vorzeige- und Leitbetriebe“).
Mitglied des „Forums Volkskultur“ des Landes Steiermark (bis 2004)
Mitglied des Volkskulturbeirates der Stadt Graz (bis 2016)

Publikationen:

Volksmusikliteratur auf Grund von Feldforschung (im Eigenverlag und als Manuskript): über 100 Volksmusikstücke mit Bearbeitung
„Neues Schulwerk für Steir. Hackbrett“
Herausgeber von Notenheften (Sender-Stückl, Ich erfinde ein Stück, u. a.)
Publikationen im Rahmen der Volksmusik-Schule Dobl (z.B. Zeitschrift "Der Zwiefache")
Beiträge in Fachzeitschriften (Sänger- u. Musikantenzeitung, Der fröhliche Kreis, Der Vierzeiler, Der Zwiefache, Steir. Brauchtumskalender u. a.)
LP/MC-Reihe "Tanz mit" (Österr. Volkstänze mit Tanzbschreibung, 5 Folgen)
CD/MC-Reihe "Unser Singen und Spüln" (Ausgewählte Volksmusikspezialitäten)
CD/MC-Reihe "Steir. Sänger- u. Musikantentreffen" (Gestaltung, Aufnahmeleitung), Jahreszusammenfassungen der ORF-Mitschnitte
Video: „10 Jahre Musiwoch’n der VMS Strunz“
in Planung: Spielhefte samt dazugehöriger CD für Hackbrett und Harmonika, Solostücke für Hackbrett, Publikation mit Eigenkompositionen u. a.

Steirisches Hackbrett:

Intensive Widmung dem Steirischen Hackbrett: In den 1960er und 70er war es nahe am Aussterben war (so gab im Bezirk Deutschlandsberger nur mehr 2 Hackbrettspieler)
Aufzeichnung von Hackbrettliteratur (Feldforschung)
Forcierung des Instruments als Volksmusiklehrer in Deutschlandsberg, Dobl, Bad Gams und am Konservatorium
Voraussetzung sind gute Musikinstrumente: Mitwirken an Entwicklung des Hackbretts durch Beratung von Hackbretterzeugern
Stilistische Erneuerung durch eigene Solostücke (Bearbeitungen, Kompositionen)
Schaffung von eigener Literatur für Hackbrettduos und –trios
Neue Wege im Einsatz des Instruments (als Solo- sowie Ensemble-Instrument, Förderung neuer Hackbrettliteratur)
Schaffung von eigener Literatur für Hackbrettduos und –trios.
Initiator eines eigenen Jugend- und Nachwuchs-Wettbewerbs für das Steir. Hackbrett (siehe oben)

Bei der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens in der Aula der Alten Universität in Graz: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Gabriele und Sepp Strunz sowie Josef Wallner, Bürgermeister der Stadt Deutschlandsberg (v.l.). | Foto: Robert Frankl
Prof. Sepp Strunz im Kreise seiner Familie mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sowie Bgm. Josef Wallner. | Foto: Robert Frankl
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.