Stand-Up-Paddeln
Neue Trendsportart in Friesach

- Coach Philipp Moser war positiv überrascht: "Diese recht komische Gegenüberstellung von Naturgebiet und der Brucker Schnellstraße ist ein interessanter Mix."
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Wassergeplätscher und Paddelgeflüster: Was kann der Nischensport Stand-up-Paddeln? Ein Selbstversuch.
Eine kurze und knackige Tour zwischen Au und und Autobahn hat die WOCHE neugierig gemacht. Auf einer Länge von 4,4 Kilomatern gleitet man vom Kraftwerk Friesach mit Board und Paddel der Mur entlang in Richtung Norden. Die Ruine Peggau im Blick schwimmt man inmitten der Aulandschaft mit Entenfamilien. Stand Up Paddler (SUP) Philipp Moser kennt diese Runde gut und hat seine Tipps im steirischen SUP-Atlas gesammelt. Dieses digitale Portal hat der Sportler mit zwei anderen ins Leben gerufen, um Interessierten Möglichkeiten des SUP-Sports aufzuzeigen. "Bevor es auf der Mur losgeht, sollte man vorher zwei bis drei Mal am stillen Gewässer üben. Und Schwimmen können", startet Moser los.

- Trockentraining am Parklatz des Verbund-Kraftwerks Friesach
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Selbstversuch im kühlen Nass
Moser selbst schiebt sein Board ins Wasser und schwebt am Wasser in Richtung Flussmitte. Ganz so einfach, wie es bei ihm aussieht, ist das Kunststück allerdings nicht. Das Board zittert beim Draufknien. Kurz verharren. Nur nicht runterfallen, denn die Mur ist auch um diese Jahreszeit alles andere als bacherlwarm. Trainer Moser selbst paddelt seit drei Jahren und wenn er loslegt, durchschneidet er das Wasser mit bis zu sieben Kilometer pro Stunde: "Es ist eine schöne Strecke hier zwischen Peggau und Deutschfeistritz. Diese recht komische Gegenüberstellung von Naturgebiet auf der einen Seite und der Brucker Schnellstraße auf der anderen, das ist ein interessanter Mix. Spannend ist auch die Unterquerung der Schnellstraße (siehe Foto) und eine etwa hundert Meter langer Seitenarm neben einer kleinen Insel", freut sich Moser über den entdeckten Abschnitt.

- Anstrengender als gedacht: SUP trainiert die Bauchmuskeln.
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Sport für Büroathleten
Eines zeigt sich, als wir langsam ein paar Meter paddeln: Die anfängliche Leichtigkeit weicht schnell einer gewissen Verkrampftheit, wenn die ersten Muskeln ob der ungewohnten Belastung aufschreien. Stand-up-Paddling ist anstrengender als es aussieht: "Ich habe es anfangs auch noch belächelt und gedacht, das wäre ja kein richtiger Sport", sagt Moser. Doch vor allem die Bauchmuskeln kommen beim Paddeln so richtig auf ihre Kosten. Der Sport sei zudem gut für die Haltung, betont Moser: "Ideal für Büroathleten." Bei unsicheren Anfängern zeigt sich aber noch eine andere Schwachstelle: Die Fußmuskeln. Wer sich mit den Zehen zu sehr auf dem Board festkrallt, um nicht zu fallen, bekommt schnell Muskelkater. "Wem das Paddeln zu schwer wird, der kann gleich nach der Brücke auch immer wieder absteigen und an Land gehen. Neben dem Radweg ist auch ein Calisthenics Park für Ganzkörperübungen oder ein Bankerl zum Sitzen"
Was reizt Moser eigentlich am fließenden Gewässer? Die Mur verändert sich ständig: "Man lernt sie mit jeder Tour neu kennen", so der Sportler.
SUP-Atlas
Mehr Touren befinden sich im von Moser mitbegründeten, steirischen SUP-Atlas: supatlas.com/cat/tours/
SUP-Equipment im Raum Graz
Diese Verleiher befinden sich im Raum Graz. Sie bieten an, ein Brett abzuholen und dann
selbst dorthin zu fahren, wo man paddeln will. Auch geführte Touren sind möglich.
https://paddlerei.at/tour/supboard/
https://www.supsportclubgraz.at/angebot/verleih/
https://supxperience.at/sup-center-boot-verleih-graz/



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