Welttag-Wochenende
Von Bethlehem und dem Holzofenbrot

Am Weltbrottag, 16. Oktober, wird an die Bedeutung von Brot erinnert.  | Foto: Arnold Pöschl
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  • Am Weltbrottag, 16. Oktober, wird an die Bedeutung von Brot erinnert.
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Der Weg vom Feld in das Körberl: Am 16. Oktober wird der Tag des Brotes gefeiert – aber auch der Welternährungstag. Es ist kein Zufall, dass beide Aktionstage gleichzeitig begangen werden.

Knusprig, weich, kräftig, mit oder ohne Körner, dunkel oder hell, aus Vollkorn-, Roggen- oder Weizenmehl: Brot ist vielfältig und seit jeher ein Grundnahrungsmittel. Wegen seiner immensen kulturellen Bedeutung hat die Internationale Union der Bäcker und Konditoren an jedem 16. Oktober dem Brot einen eigenen Tag gewürdigt. 

Harte Arbeit

Hinter jedem Laib Brot steckt harte Arbeit und viel Herzblut. Das Können, aus Getreide, Wasser und einem Triebmittel ein Produkt zu produzieren, das nicht nur schmeckt, sondern auch satt macht, will erst einmal gelernt werden. Damit wir alle tagtäglich mit frischen Broten versorgt sind, stehen die Bäcker schon früh auf und mischen, kneten und verfeinern unterschiedliche Backwaren noch lange, bevor Otto Normal überhaupt munter ist. Es ist daher nur wünschenswert, dass der Beruf des Bäckers wieder an Bedeutung gewinnt: Denn regionales Handwerk spiegelt sich im regionalen Genuss wider. Viele Bäcker kämpfen seit langer Zeit mit der Konkurrenz aus dem Handel. Und das, obwohl frische Wecken und Weckerl aus der Backstube ums Eck eigentlich wertvoller und besser schmecken.

Hinter jedem Brot und Gebäck steckt viel Handarbeit. | Foto: Lukas Lorenz
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Genuss mit Kruste

Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das seit Beginn der Landwirtschaft weltweit von Bedeutung ist. Es gilt als eines der ältesten zubereiteten Lebensmittel. In der Steiermark hat das Brot einen ebenso hohen Stellenwert. Und der Weg zum nächsten Laib ist nie weit: Direktvermarkter, Ab-Hof-Verkäufer und Bauernmärkte bieten beinahe flächendeckend Genuss mit Kruste an. Alljährlich zeichnet die Landwirtschaftskammer die besten Brote und Brotbauern aus. "Brotbacken ist eine besondere Passion. Mit nur wenigen Zutaten aus der Region – Mehl, Wasser, Salz sowie Natursauerteig – stellen die Bäuerinnen nach Original-Hausrezepten besonders geschmackvolle, langhaltende und vor allem bekömmliche Brote her", erklärte Landesbäuerin Viktoria Brandner bei der diesjährigen Prämierung.

Holzofenbrot ist gefragt

"Holzofenbrot feiert ein Revival. Es verzaubert die Gaumen. Diese Rarität wird immer stärker nachgefragt", sagt Bezirksbäurin Eva Lipp, österreichweit gefragte Paneologin. Diese Handwerkskunst wird nur mehr von den Bauern beherrscht. Immer mehr alte Holzbrotbacköfen werden revitalisiert oder gar neu gebaut. "Holzofenbrot besticht durch seinen vollendeten Geschmack mit einem leichten Anflug an rauchigen und harzigen Duftnoten", sagt sie über dieses grundehrliche Lebensmittel, das die vier Elemente – Erde, Wasser, Feuer und Luft – vereint und mit allen Sinnen genossen werden kann.

Unser Brot – schon gewusst? Wissenswerte und lustige Fakten über das Brot

  1. Laut dem Landwirtschaftsministerium wirft jeder Haushalt in Österreich pro Jahr durchschnittlich 43 Kilogramm unverdorbene Lebensmittel in den Restmüll. Am öftesten entsorgt werden Brot und Backwaren.
  2. Sprachenkunde: Bethlehem, der Geburtsort von König David und Jesus, ist nicht nur einfach ein Name für einen Ort. Wer sich mit dem Hebräischen ein wenig auskennt, weiß, dass eine Vielzahl der Wörter immer tiefgründigere Bedeutungen haben. Bethlehem etwa setzt sich aus den Worten "Bet", das Haus, und "Lechem", das Brot, zusammen. 
  3. Apropos Altes und Neues Testament: Das Brot spielt in beinahe jedem Glauben und der Geschichte eine wichtige Rolle: Jesus speist mit seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl Brot, Mose kann seine Gefolgschaft mit Brot, das von Gott geschenkt wurde (das Manna oder auch Himmelsbrot genannt), sättigen, von der römisches Göttin Ceres, Ackerbauer und Fruchtbarkeit, wurde das Wort Cerealien abgeleitet und die germanische Göttin Freyr war Göttin der Saat, Ernte, Fruchtbarkeit und des Friedens.
    Brot spielt nicht nur im Christentum eine wichtige Rolle.  | Foto: Pixabay
    • Brot spielt nicht nur im Christentum eine wichtige Rolle.
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  4. Vor allem in ländlichen Raum noch bekannt, ist das Einritzen von einem großen Kreuz oder drei kleinen Kreuzen am Brot, meist auf der Unterseite. Mit diesem Ritual soll das Brot gesegnet und Gott gedankt werden.
  5. Die Russen scheinen Brot lieber zu trinken: Seit Jahrhunderten sind Gärgetränke aus Brot hier beliebt. Sie sollen gegen Verstopfung und Darmbeschwerden oder Erkältungen helfen.
  6. Bier wird häufig als flüssiges Brot bezeichnet. Kein Wunder, beide Produkte bestehen aus denselben Zutaten. Im Mittelalter gab es nach dem Back- auch immer gleich einen Brau-Tag – das weiß auch das Rumpelstilzchen, wenn es singt: "Heute back' ich, morgen brau' ich."
    Ach wie gut, das niemand weiß ... | Foto: KK
    • Ach wie gut, das niemand weiß ...
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  7. Nicht vielen ist die Bedeutung des Heimatbrotes bekannt: Wer früher im deutschsprachigen Raum auf Wanderschaft war, brauchte auf seinem Weg ein Nahrungsmittel, das lange hält und für Kraft sorgt: eben das Heimatbrot, das, so will es die Überlieferung, nur mit Tränen gesalzen wurde. 
  8. Das "Endstück" des Brotes ist vielerorts nicht nur heiß umworben, es hat im deutschsprachigen Raum auch derart viel Bedeutung, dass es dafür sogar unterschiedliche Bezeichnungen gibt: Scherz, Scherzal, Kante, Anschnitt, Knäusle, Knust, Renftel, Riebele und Co. Wie sagt ihr dazu?

Letztes Wochenende war übrigens Welthundetag: Hier geht es zum Artikel:

Auf den Hund gekommen

 

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