Jobchancen für Frauen mit Fluchterfahrung

v.l.n.r.: Franz Kager/RB, Jasmina Gutleben/Sauber & Co, Christian Namor/AMS, NAbg. Martina Kaufmann, Klaus Eichberger/AMS, Vzbgm. Eva-Maria Theiler, Martin Reinisch/AMS, Monika Hirschmugl/Divinco und WKO- Regionalstellenleiter Bgm. Stefan Helmreich. | Foto: Edith Ertl
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In Graz und Graz-Umgebung gibt es kaum eine Branche, die nicht händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften oder Lehrlingen sucht. Gute Arbeitskräfte sind rar geworden, ältere Mitarbeiter gehen in Pension, jüngere kommen kaum nach, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Die gute Nachricht: die Arbeitslosigkeit geht Schritt für Schritt zurück und wird laut AMS auch in den nächsten Monaten weiter sinken. Unternehmer werden sich einstellen müssen, bei der Suche nach Arbeitskräften auch neue Wege zu gehen. Einen davon bietet Divinco an, die Beratungsfirma unter dem Dach der Caritas lud gemeinsam mit Wirtschaftskammer und AMS zum Erfahrungsaustausch. Gastgeber war die Raiffeisenbank Lieboch-Stainz, wo VDir. Franz Kager NAbg. Martina Kaufmann sowie Vertreter der Wirtschaft und des AMS willkommen hieß.

Divinco (www.divinco.at) berät Frauen, die nach Österreich geflüchtet sind und hier arbeiten wollen sowie Unternehmer, die diesen Frauen einen Arbeitsplatz ermöglichen. „Wir sehen hier auch Chancen für die Betriebe. Frauen mit Fluchterfahrung bringen Lebenserfahrung mit, haben gelernt, sich in verschiedenen Kulturen zu bewegen und sprechen verschiedene Sprachen“, sagt Divinco-Beraterin Monika Hirschmugl.

Mit Ende März waren 14.977 Menschen in Graz und Graz-Umgebung arbeitslos, 47 Prozent davon mit Pflichtschulausbildung oder darunter. Etwa 2.000 Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte, die hier arbeiten können (österreichweit rund 33.000), sind beim AMS registriert. Je geringer die Deutschkenntnisse, desto schwieriger die Vermittlung am Arbeitsmarkt, bestätigt AMS-Geschäftsstellenleiter Christian Namor und verweist auf vielfältige Fördermöglichkeiten, die das AMS dazu anbietet. „Durch die demographische Entwicklung fehlen hochqualifizierte und niedrig qualifizierte Arbeitskräfte, Migration kann hier auch als Chance gesehen werden“, so Namor. „Jede offene Stelle sollte bei uns gemeldet werden, wir schauen dann, welche Leistung, Förderung oder Qualifizierung vom AMS angeboten werden kann“.

Ein Beispiel für einen gelungen Start ins Berufsleben ist Sarah (31). Sie flüchtete vor drei Jahren aus dem Irak. „Ich habe BWL studiert und in Bagdad als Büroleiterin gearbeitet. Als ich nach Österreich kam, habe ich zwar englisch gesprochen, aber konnte kein Wort Deutsch. Die Sprache zu lernen ist das Wichtigste“. Sarah hat Schlimmes erlebt, ihr Vater wurde ermordet, die Familie getrennt. Heute spricht sie perfekt Deutsch mit steirischem Akzent und arbeitet in einem Liebocher Unternehmen, wo ihre Fremdsprachenkenntnisse gefragt sind.

Dass ein Zusammenarbeiten von Menschen unterschiedlicher Kulturen nicht immer einfach ist, bestreitet auch Jasmina Gutleben von Sauber & Co Seiersberg-Pirka nicht. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hindernisse auch Chancen sind. Wichtig ist die Kommunikation. Wir müssen den Leuten sagen, wie man sich bei uns verhält, und wir können von diesen Menschen viel lernen. Man muss hinterfragen, sollten aus kulturellem Unterschied Missverständnisse entstehen“.

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