Mais hinterlässt auch im Klima Furchen

Tiefes Ackern und langes Offenhalten der Ackerböden haben negative Klimaauswirkungen. Fotos: WOCHE, KK
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Südoststeiermark ist im Brennpunkt des Klimawandels - manches ist hausgemacht.

80 Prozent der Österreicher sehen unsere Natur durch den Klimawandel bedroht. Dass die Auswirkungen in unserer Region besonders spürbar sind, ist wissenschaftlich belegt. Eine Studie der Uni Graz ortet auch hausgemachte Ursachen: die überdurchschnittlich starke landwirtschaftliche und gewerbliche Nutzung der Region in den letzten Jahrzehnten. Waren im Bezirk Feldbach früher vier Fünftel Wiesen und ein Fünftel Äcker, hat sich dieses Verhältnis mittlerweile gewechselt.
Damit waren auch gewisse Entwicklungen vorgegeben. Starkniederschläge schwemmen Hänge ab, Düngung und Pestizide belasten Wasser und Boden, durch tiefes Ackern werden schädliche Stickstoffoxide frei, um nur einige Belastungen zu nennen. Die Äcker sind oft sechs Monate lang ohne grünen Deckungsbewuchs. Das Offenhalten der Ackerböden fördert die Austrocknung. Vor allem wird aber ein wichtiger Klimaregulator abgebaut: Humus.
Hauptbelastungspflanze ist der Mais, an dem aus wirtschaftlichen Gründen festgehalten wird. Hier dreht sich die Spirale Bodenverdichtung, vermehrte Ansammlung von Pflanzenschädlingen und dadurch wieder erhöhter Einsatz von Pestiziden.

Humus als Klimachance
„Die Landwirtschaft nimmt in Zukunft eine Schlüsselrolle beim Kampf gegen den Klimawandel ein – je nachdem wie sie betrieben wird, kann dabei Kohlendioxid gebunden oder zusätzlich freigesetzt werden“, meint Gerald Dunst von der Ökoregion Kaindorf. Humusaufbau durch Kompost, Fruchtfolge und Gründüngung wäre klimafreundliche Landwirschaft. Franz Schmidlechner aus Gosdorf bewirtschaftet 24 Hektar Grund nach diesen Prinzipien. Stauden, Grünschnitt, Laub und biologischer Abfall kann bei ihm abgegeben werden. Mit Kompost, Gründüngung und Fruchtwechsel baut er Humus auf.

Klimafaktor Humus:
- Im Humus sind weltweit 2.500 Gigatonnen Kohlenstoff gebunden.
- Die durch Humus mögliche CO2-Bindung beträgt bis zu
zehn Tonnen pro Hektar.
- Humusaufbau könnte in Österreich 20 Prozent des CO2- Ausstoßes binden.

walter.schmidbauer@aon.at

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