Mach mal Pause!
Der Anschober-Effekt (+Umfrage)

Tipp vom Psychologen: Konsequent alle 90 Minuten für mind. 5 Minuten Pausen machen. | Foto: pixabay
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  • Tipp vom Psychologen: Konsequent alle 90 Minuten für mind. 5 Minuten Pausen machen.
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Eine Pause zur rechten Zeit hilft, um Überarbeitung und Burnout vorzubeugen. Tipps dazu kommen vom Psychologen.

"Rudolf Anschober hat meinen Respekt", meint Psychologe Philip Streit. Öffentlich zieht er, der Gesundheit zuliebe, die Notbremse. Die viele Arbeit mache ihn krank. Dauernd unter Druck und wenig Unterstützung von außen: Das laugt aus. Doch Anschober wartet nicht auf das Burnout.
Ein Zustand des Zusammenbruchs nach Überarbeitung kann jeden erwischen. Er/Sie muss nur viel gut machen wollen, sich unrealistische Ziele setzen und kombiniert mit wenig Unterstützung von außen geht es schnell. Man kann nicht mehr Nein sagen, scheut sich vor Unterstützung und achtet nicht auf sich. Erschöpfung kriecht hoch und es taucht immer mehr das Gefühl auf, ineffektiv und schlichtweg ohnmächtig zu sein. Das kratzt mächtig am Selbstwert. Das muss aber nicht sein!

Diese Tipps können gegen Überarbeitung helfen:

  1. Finden Sie jeden Abend drei Dinge, die für Sie gut waren und finden Sie heraus warum.
  2. Nehmen Sie sich Zeit für die Beziehungspflege und kommunizieren Sie wertschätzend und positiv.
  3. Seien Sie zumindest einmal am Tag lieb zu sich und zu einem anderen, der Ihnen sehr wichtig ist.
  4.  Machen Sie alle 90 Minuten mindestens fünf Minuten Pause. Nehmen Sie sich eine Stunde am Tag, drei Tage im Monat und zwei Wochen im Jahr Zeit für sich.
  5. Machen Sie Handy-Pausen.
  6. Kommen Sie einmal pro Tag außer Atem und machen Sie mindestens 30 Minuten Bewegung.
  7. Essen Sie in Ruhe.
  8. Das Wichtigste zum Schluss: Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit schlafen (mindestens acht Stunden). Entspannen Sie sich vorher.

Schritt für Schritt tauchen in Ihnen dann würdevolle Gelassenheit, Stolz und Größe für ein positives Leben auf.

Wie leicht fällt es dir, Pausen zu machen?

Das passiert im Hirn:

Das Gleichgewicht zwischen den Neurobotschaftern Dopamin, das beflügelt, Adrenalin und Cortisol, die Energie verleiten, Serotonin, das auf Balance achtet und den Endorphinen, die Entspannung nach getaner Leistung bringen, stimmt nicht mehr. Das Großhirn ist dauernd auf Trab und es kann nicht mehr automatisch zur Ruhe kommen. Und schließlich wirft der Hippocampus, unser Seepferdchen, der unser Gedächtnis reguliert, das Handtuch. Der Teufelskreis andauernder Stressbelastung läuft, was massiv gesundheitsschädlich ist. Unser Körper sagt es uns sogar, doch wir können scheinbar nicht mehr darauf hören.

Letzte Woche hat Familienflüsterer Philip Streit Tipps für sozial intelligenten Umgang bei Mobbingversuchen gegeben.

Der Experte für Familienfragen: Philip Streit | Foto: Jorj Konstantinov
  • Der Experte für Familienfragen: Philip Streit
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Der Experte: Dr. Philip Streit

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Lebens- und Sozialberater.
Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das auch jetzt für Sie unter 0316/77 43 44 da ist.
Web: www.ikjf.at
Leser-Fragen gerne jederzeit an: redaktion.graz@woche.at

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