Franziskaner gestalten Graz seit 789 Jahren: "Graz Inside" im Franziskanerkloster

Im Herzen von Graz: Pater Josef Höller ist Guardian des Franziskanerklosters inmitten der Stadt. | Foto: Foto Jörgler
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  • Im Herzen von Graz: Pater Josef Höller ist Guardian des Franziskanerklosters inmitten der Stadt.
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Altes bewahren und Neues schaffen: Guardian Pater Josef Höller führt durch das Franziskanerkloster.

Um 1230 ließen sich die Franziskaner in Graz nieder, 1239 gab es hierzu die erste urkundliche Erwähnung. Die Franziskaner sind aus dem Grazer Stadtbild nicht wegzudenken, sind sie doch der einzige Orden, der auch nach gut 800 Jahren im Stadtkern angesiedelt ist. "Unser Kloster ist größer als der Hauptplatz", schmunzelt Guardian Josef Höller, der exklusiv der WOCHE einen Blick hinter die Klostermauern gewährt.

Besondere historische Schätze

"Dieser Durchgang wurde erst 1987 wieder freigelegt", zeigt der Guardian auf eine Tür und ein Fenster aus dem 15. Jahrhundert, das in die Jakobikapelle führt. In dieser werden die Früh- und Konventmessen abgehalten, auch kleinere Hochzeiten und Taufen finden hier statt. "Vermutlich war hier eine Pilgerstation auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela", erklärt Höller. Jede Statue, jedes Gemälde hat eine besondere Geschichte zu erzählen. Die Franziskaner haben ihr Kloster von 2009 bis 2014 generalsaniert, wobei sie neue Elemente mit der Historie verbanden.

Die Jakobikapelle stammt aus dem 15. Jahrhundert. | Foto: Foto Jörgler
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Reges Klosterleben

"Altes bewahren und Neues schaffen – nach diesem Motto hat mein Vorgänger Pater Matthias das Kloster renoviert", meint der Pfarrer, als er in das Oratorium führt. "In diesem zeitgemäßen Gebetsraum finden wir uns täglich zusammen." Derzeit gibt es 14 Mitbrüder, die aber nicht alle Priester werden, im Franziskanerkloster. Das sei laut Pater Josef Höller eine geringe Zahl, wobei der Jüngste 28 Jahre alt ist.
Das Franziskanerkloster birgt aber noch viele andere Highlights, wie etwa die Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert oder die Franziskanerkirche selbst, die 1783 zur Pfarrkirche erhoben wurde. "Das Kreuz über dem Altar stammt von Alexander Silveri aus dem Jahr 1957 und polarisierte damals sehr", berichtet der Franziskanerbruder. In der Sakristei aus dem Jahr 1889 findet sich das Emblem des Ordens. "Es zeigt ein Kreuz, darunter kreuzen sich zwei Arme, von Jesus und dem heiligen Franziskus, mit Stigmata", erklärt Höller.

Die Sakristei aus 1889 zeigt das Emblem des Franziskanerordens (oben Mitte). | Foto: Foto Jörgler
  • Die Sakristei aus 1889 zeigt das Emblem des Franziskanerordens (oben Mitte).
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Dass man Altes und Neues kombiniert, zeigt auch die Heizart. "Mit unserer Solarfassade und der Wärmepumpe sind wir, wenn alles funktioniert, autark", meint der Guardian, der, ausschließlich gegen Voranmeldungen unter josef.hoeller@franziskaner.at, Führungen durch das Franziskanerkloster anbietet.

Innovativ: Die Franziskaner haben eine Solarfassade, mit der sie gemeinsam mit einer Wärmepumpe, heizen. | Foto: Foto Jörgler
  • Innovativ: Die Franziskaner haben eine Solarfassade, mit der sie gemeinsam mit einer Wärmepumpe, heizen.
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Hier geht es zur Website der Franziskaner.

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