Gösting und Thal: Hilfeschrei nach Hochwasserschutz
Prekäre Situation nach starken Regenfällen in Gösting. Margarita Pircher kämpft für Hochwasserschutz.
"Die letzten Regenfälle waren fatal", erzählt Margarita Pircher verzweifelt. Sie wohnt in der Thalstraße in Gösting und hat die Auswirkungen der starken Niederschläge in den vergangenen Wochen stark zu spüren bekommen. "Alles stand unter Wasser, das Fundament des Hauses ist komplett feucht und die Feuchtigkeit krabbelt die Wände weiter hinauf", appelliert sie an die Stadt, dringend weitere Hochwassermaßnahmen in Gösting zu setzen. "Seit 2005 wird uns das versprochen", betont sie.
Jahrhundertereignis
Tatsache ist, wie die Abteilung für Grünraum und Gewässer der Stadt Graz betont, dass Gösting bereits über einige Hochwasserschutzmaßnahmen wie Rückhaltebecken verfügt. "Das letzte Ereignis war jedoch ein außerordentliches, das heißt, dass der Niederschlag stärker als HQ100 war", erklärt Abteilungsleiter Robert Wiener. Dies ist ein sogenanntes Jahrhundertereignis und aufgrund dessen sind die Rückhaltebecken planmäßig übergegangen.
Rückhaltebecken realisiert
"Die Stadt Graz hat in den vergangenen Jahren 50 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert und wir haben weitere Maßnahmen in Planung und Umsetzung wie beispielsweise am Petersbach", führt Wiener weiter aus und betont, dass ohne die bereits realisierten Projekte Andritz heuer zweimal unter Wasser gestanden wäre. Die Vorgehensweise hänge aber auch stark von Bund und Land und den damit verbundenen Vorgaben und Förderungen ab. So erfolgt auch eine Prioritätenreihung. "Den Schöckl-, Mariatrosterbach, aber auch den Andritzer Bach oder den Stufenbach haben wir bereits hochwassersicher gemacht", erläutert Wiener. Aber auch der Thalersee habe in Summe bereits drei Rückhaltebecken: Erlenbach, Schlosswiese und Thalersee.
Konsens für Damm fehlt
"Wir hätten hier einen Damm bauen müssen, aber hier findet sich kein Konsens mit den Miteigentümern", äußert Pircher ihr Bedauern, dass es zu keiner Umsetzung kommen kann. Dass ein Damm die Lösung wäre, bestätigt auch der Fachmann. "Hier geht es jedoch um die Tennisplätze, die in Bauland umgewidmet werden sollen. Das wollen aber einige verhindern", führt der Abteilungsleiter aus. Die Stadt habe hier bereits viel Geld für Planungen investiert, scheitert aber an der Zustimmung einiger Eigentümer. "Aber wir haben auch hier in Gösting noch viel vor und bereits einiges in Planung, wofür wir zehn bis 20 Millionen Euro in die Hand nehmen", versichert Wiener. "Ich hoffe, dass endlich etwas passiert, denn die derzeitige Situation ist nicht zumutbar. Wir haben auch kein Wasser, da wir nur einen Brunnen haben", verdeutlicht Pircher die aktuelle schwierige Situation.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.