Im Sommer ist Graz brandgefährlich

Waldbrandgefahr steigt: Grillen und Rauchen sind deshalb in den Grazer Wäldern strengstens verboten. Hohe Geld- aber auch Haftstrafen drohen | Foto: pixelio.de/tommy s.
  • Waldbrandgefahr steigt: Grillen und Rauchen sind deshalb in den Grazer Wäldern strengstens verboten. Hohe Geld- aber auch Haftstrafen drohen
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Seit 2009 brannte es in Grazer Wäldern 23-mal. Wer dort raucht, riskiert heiße 7.270 Euro Strafe.

Rauchen kann im Geldbörsel einen ordentlichen Brenner machen. Denn wer sich in Grazer Wäldern einen Glimmstängel anzündet, riskiert nicht nur einen Waldbrand, sondern auch eine saftige Strafe. Laut Verordnung des Bürgermeisters ist nämlich in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober jegliches Feueranzünden und Rauchen in den Waldgebieten der Stadt Graz sowie in der Nähe dieser Wälder verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 7.270 Euro oder mit vier Wochen Gefängnis rechnen. Werden die Umstände als besonders schwer eingestuft, ist auch die gemeinsame Verhängung von Geld- und Haftstrafen möglich. Und das betrifft nicht nur die klassischen Waldgebiete, sondern auch eines der beliebtesten Ausflugs- und Freizeitziele der Grazer: den bewaldeten Teil des Grazer Schloßbergs.
40.000 Euro Schaden
Die angedrohten Strafen sind auch deshalb so drakonisch, weil der Schaden durch Waldbrand meist enorm ist. In den vergangenen beiden Jahren wurden im Stadtgebiet insgesamt 23 Wald- und Wiesenbrände verzeichnet. Am öftesten fraßen sich die Flammen durch den Baumbestand an der Kanzel, am Plabutsch und in der Gegend um Hart. Dort hat allein der Funkenflug von einer vorbeifahrenden Lokomotive einen Brand entfacht.
Am brenzligsten war die Situation aber vor zwei Jahren am Plabutsch. Durch Arbeiten im Wald entstand der Flächenbrand, der allein einen Schaden von 40.000 Euro verursachte. Dass dabei der schnelle Einsatz der Feuerwehr Schlimmeres verhindern kann, ist unbestritten, seit Kurzem seien die Florianis auch besser ausgerüstet, betont die zuständige Stadträtin Sonja Grabner: „Für das kürzlich angeschaffte Wechselaufbaufahrzeug wurde ein Chemietank eigens adaptiert, um größere Löschwassermengen zu speichern und die spezielle Ausrüstung für Waldbrände zu transportieren.“

Heiße Tipps von Alfred Pölzl von der Grazer Berufsfeuerwehr für das Grillen im eigenen Garten:
- Fester Boden: Vor dem Anheizen des Grills darauf achten, dass dieser standsicher und in ausreichendem Abstand zu brennbaren Materialien steht. Das Gehäuse kann sehr hohe Temperaturen erreichen, ein Standortwechsel ist später kaum möglich.
- Sicheres Anzünden: Immer Sicherheitsanzünder verwenden.
Flüssige Grillanzünder nur im Freien verwenden und nicht in die glühenden Kohlen sprühen.
- Aufmerksamkeit: Das Grillgerät nie unbeaufsichtigt lassen.
Vorsicht bei Kunststoffkleidung. Eine Stichflamme reicht bereits – und man steht in Flammen. Immer Feuerlöscher oder einen Kübel Wasser bereithalten.
- Detaillierte Informationen: unter www.katastrophenschutz.graz.at

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