Grazer Projekte
"Kunst bedeutet nicht, zu behübschen"

Bananen und Ananas wuchsen in Graz auch im Winter – dank dieser Gewächshaus-Installation beheizt mit Abluft. | Foto: Simon Oberhofer
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  • Bananen und Ananas wuchsen in Graz auch im Winter – dank dieser Gewächshaus-Installation beheizt mit Abluft.
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Abseits der großen Grazer Veranstaltungen sind auch für das Jahr 2020 spannende Kunstprojekte geplant.

"Kunst kann störend sein und das ist wichtig. Was ich nicht mache, ist behübschen", beschreibt Elisabeth Fiedler, Chefkuratorin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark vom Universalmuseum Joanneum, ihre Arbeit und ergänzt: "Kunst ist nicht für sich selbst, sondern ein Seismograf für den Zustand der Gesellschaft. Darum ist sie in gewisser Weise auch immer politisch." Auch abseits der großen Veranstaltungen erwartet die Grazer im Jahr 2020 einiges, verrät Fiedler im WOCHE-Gespräch.

Graz für Grazer

Ein wenig kritisiert Fiedler, dass für so manche Installationen, die sie aufstellen möchte, die Hürde für eine Genehmigung relativ groß sei. Wurde ihr beispielsweise für eine Skulptur am Hauptplatz eine Absage erteilt, werden für große, gewinnorientierte Events wie Aufsteirern oder den Adventmarkt die Genehmigungen scheinbar relativ leicht ausgehändigt. Fiedler habe nichts gegen die großen Events, allerdings sei Vorsicht geboten. "Graz gehört immer noch den Grazern, anders als beispielsweise Innsbruck oder Salzburg, wo Einheimische die Innenstadt aufgrund der Touristenflut meiden", sagt Fiedler. Auch Künstler lieben Graz, sagt sie und freut sich auf das heurige Jahr voller Installationen im kleineren Rahmen, denen dafür umso mehr Aufmerksamkeit gebühre. So gibt es unter anderem ein Projekt mit dem Forum Stadtpark, das sein 60-jähriges Jubiläum feiert. "Unterschiedliche Künstler werden dazu eingeladen, die Umgebung und das Forum Stadtpark selbst zu erkunden. Die verschiedenen Interventionen finden unter dem Titel ,One Monument in Time' statt", erklärt Fiedler und führt weiter aus: "Der Denkmalbegriff ist ein wesentlicher für Kunst im öffentlichen Raum. Was ist überhaupt ein Monument, was sagt es aus, wie ist es dargestellt?"
Ein weiteres Projekt der Kuratorin in Kooperation mit den Künstlern Ton Matton und Antoine Turillon beschäftigt sich mit dem Thema Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen. "Der Platz dafür wird erst gesucht. Es wird mehrere temporäre Architekturen an neuralgischen Orten in Graz geben, die soziale Räume schaffen. Wie diese Interventionen im Endeffekt ausschauen, wird sich aus dem Projekt heraus entwickeln." Ab diesem Monat kommen Künstler nach Graz, um sich die Orte anzuschauen. Das Projekt selbst, das vor allem auch die Bevölkerung einbindet, wird bis Juni fortgeführt.

Von links nach rechts

Mit der Stadt Graz und insbesondere dem ewigen Thema der rechten und linken Murseite werden sich die beiden Grazer Künstler Seppo Gründler und Josef Klammer in diesem Jahr auseinandersetzen. Die Situation habe sich zwar schon verbessert, die rechte Murseite wächst und auch durch das Kunsthaus gibt es einen Fixpunkt auf der "anderen" Seite, allerdings sehe es vor allem südlich noch ganz anders aus, sagt Fiedler und beschreibt: "Die Mur ist das Element, das gleichzeitig trennt und verbindet. Wir werden deshalb vom linken auf das rechte Ufer eine Komposition aus Licht, Sprache und Schrift projizieren." Die Grazer Stadtschreiberin Volha Hapeyeva nimmt zudem bei dieser Installation eine wichtige Rolle ein. Auch Projekte in Zusammenarbeit mit "Elevate", dem Grazer Festival für Kunst, Musik und politischen Diskurs, ist geplant, "es wird sicher sehr spannend", freut sich Fiedler. Zudem möchte man eine App realisieren, die sowohl den Steirern als auch Touristen einen Überblick über Kunst im öffentlichen Raum in Graz geben soll.

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