"Wenn man hilft, ist der Kummer vergessen" – Ingrid Maier-Patzke liest bei den GGZ

Stark: Ingrid Maier-Patzke hat sich zurückgekämpft und hilft jetzt Patienten der GGZ, indem sie ihnen ein Lächeln auf die Lippen zaubert. | Foto: Foto Jörgler
  • Stark: Ingrid Maier-Patzke hat sich zurückgekämpft und hilft jetzt Patienten der GGZ, indem sie ihnen ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
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Trotz schwieriger Gesundheitssituation engagiert sich Ingrid Maier-Patzke bei den GGZ ehrenamtlich.

82 Jahre alt ist Ingrid Maier-Patzke, 106 möchte sie werden. Die Pensionistin und ehemalige Leiterin der Wirtschaftsredaktion der Tagespost weiß, wie wertvoll es ist, wenn kranke Menschen Unterstützung bekommen. Aus diesem Grund liest sie, trotz persönlich stark angeschlagenem Gesundheitszustand, wöchentlich Patienten in der Tagesklinik der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) vor, zu Weihnachten gibt es auch eine Lesung für Wachkoma-Patienten.

Langer Kampf zurück

"2011 wurde ich schwer krank, ich bekam einen Schock, hatte mehrere Tumor-OPs, die Herzklappen mussten mir ersetzt werden, und während der OP ist die Aorta geplatzt", berichtet Maier-Patzke und meint, dass Ärzte sie als medizinisches Wunder bezeichnen. Nach vier Monaten im Koma ist sie aufgewacht und musste alles von neuem lernen. "Ich wusste nicht einmal, wofür die Hände da sind." Sie selbst war auf der Wachkomastation und dankbar, wie sie vom Personal im LKH und bei den GGZ umsorgt wurde.

Ehrenamt gibt Kraft

"So eine Krankheit verändert die ganze Persönlichkeit, man bekommt ein anderes Gefühl für die Umwelt und die Mitmenschen", erzählt die Journalistin, dass sie unbedingt etwas zurückgeben möchte. Aus diesem Grund liest sie wöchentlich in der Tagesklinik heitere Geschichten vor. "Humor tut immer gut, und diese Geschichten geben Mut", freut sich Maier-Patzke, dass Patienten wie Therapeuten zuhören. Eine spezielle Lesung ist jene für Wachkoma-Patienten und deren Angehörige, die sie vor Weihnachten mit Autorin Christine Brunnsteiner macht. "Es ist rührend zu sehen, wie die Patienten von ihren Angehörigen gehalten werden, und auch wenn wir nicht sagen können, wie viel sie mitbekommen, bin ich vom positiven Effekt überzeugt", betont Maier-Patzke, wie aufopfernd das Ärzte- und Pflegepersonal der GGZ ist.
Ihr gibt dieses Ehrenamt viel Kraft und lenkt sie von der eigenen Situation ab. "Ich bin schwerstbehindert, aber das ist wurscht. Wenn man ehrenamtlich tätig ist, vergisst man den privaten Kummer."

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