Wirtschaftsbarometer: Nur selten Ausreißer nach oben

Die Unsicherheit über die Wirtschaftslage zeigt sich vor allem bei den Klein- und Mittelbetrieben. | Foto: bilderbox
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"In der Gesamtsicht eher getrübt, mit einigen Silberstreifen am Horizont" – was sich wie ein Wetterbericht liest, ist in Wahrheit das Fazit des aktuellen Konjunkturbarometers der WKO Steiermark, die die Stimmung unter den steirischen Unternehmern halbjährlich mittels Fragebogen "erfühlt". Und diese zeigt sich derzeit und für das kommende Jahr eher "durchwachsen". Zum achten Mal in Folge ergibt sich ein Negativsaldo: Über 32 Prozent der insgesamt 649 befragten Betriebe erwarten eine Verschlechterung der Wirtschaftslage, nur 17,4 Prozent gehen von einer Besserung aus. "Erste positive Ansätze" sind für WKO-Präsident Josef Herk allerdings "erkennbar, denn Umsatz, Investitionen und Export entwickeln sich leicht positiv.

Grazer Unternehmer eher optimistisch

Im Österreichvergleich ist der Großraum Graz eher zuversichtlich eingestellt. Die Geschäftstätigkeit – Gesamtumsatz, Auftragslage und Investitionen – der vergangenen zwölf Monate wird von den Grazer Unternehmern deutlich positiv eingeschätzt. Knapp 40 Prozent der Betriebe im Ballungsgebiet hat sein Investitionsvolumen im letzten Jahr ausgedehnt. Knapp 27 Prozent rechnen mit einer weiteren Zunahme. Ebenso erfreulich ist, dass fast die Hälfte aller investitionsbereiten Unternehmen Neuinvestitionen planen, 46 Prozent wollen aufgrund eines bestehenden Ersatzbedarfs investieren.
Nur knapp positiv ist hingegen die Stimmung bei der Beschäftigung: 22 Prozent der Unternehmer erwarten einen Anstieg ihrer Beschäftigenzahl, 21 Prozent rechnen mit einem Rückgang.

"Zugpferd" Export

Die Exportumsätze gehören zu den Lichtblicken des aktuellen Barometers, so ist dieser Saldo im Frühjahr 2015 auf +22,7 Prozentpunkte gestiegen. (Zum Vergleich: der Inlandsumsatz saldiert bei - 6,1 Prozentpunkten). Auch die Erwartungen der steirischen Exporteure ist groß: Über 35 Prozent rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer Umsatzsteigerung im Auslandsgeschäft.
Die Forderungen seitens der Wirtschaftskammer als Resümee aus der Umfrage folgen auf dem Fuße: "Entbürokratisierung ist ein Gebot der Stunde", allein das 'Beauftragenunwesen' kostet den steirischen Betrieben jährlich mehr als 150 Millionen Euro", schüttelt WKO-Boss Herk den Kopf. Auch dem Wunsch von Arbeiterkammer und Gewerkschaft nach einer 35-Stunden-Woche erteilt Herk eine klare Abfuhr, sattdessen wünscht er sich eine Senkung der Lohnnebenkosten.

Zum Konjunkturbarometer:

Diese Konjunkturumfrage wird von der WKO halbjährlich unter Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft aller Sparten und Größen durchgeführt. Die Ergebnisse – im aktuellen Fall 649 Rückmeldungen – bilden eine wesentliche Basis für die Verhandlungsarbeit der Wirtschaftskammer mit den Entscheidungsträgern des Landes.
Das wird abgefragt:
-> Wie beurteilen Sie aus der Sicht Ihres Unternehmens die Entwicklung
des allgemeinen Wirtschaftsklimas?
-> Wie schätzen Sie die Entwicklung der folgenden Kennzahlen Ihres Unternehmens ein – in den vergangenen zwölf bzw. in den kommenden zwölf Monaten? (Gesamtumsatz, Auftragslage, Kapazitätsauslastung, Anzahl der Beschäftigten, Investitionsvolumen)
-> Welches sind die Hauptmotive Ihres Unternehmens für Investitionen in den kommenden zwölf Monaten? (Ersatzbedarf, Rationalisierung, Neuinvestitionen, KEINE Investitionen geplant)
-> Exportiert Ihr Unternehmen Waren bzw. Dienstleistungen ins Ausland?
-> Wenn ja, wie beurteilen Sie die Entwicklung Ihres Export- bzw. Inlandsumsatzes?
-> Wie schätzen Sie die Preisentwicklung Ihrer Waren bzw. Dienstleistungen ein?
-> Nur wenn eine Preisänderung in zwölf Monaten zu erwarten ist: Aus welchem Grund werden Sie Ihre Preise in den kommenden zwölf Monaten ändern? (Energiekosten/Kraftstoffe, Preise von Vorleistungen, Verhalten der Konkurrenz, Löhne und Gehälter, veränderte Produktqualität, veränderte Nachfrage, Kapitalkosten, veränderte Kosten aufgrund gesetzlicher Bestimmungen)

Wirtschaftsbarometer 2015 | Create infographics

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