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Fachkräftemangel und Führung
Was hat der Fachkräftemangel mit Führung zu tun?

"Wir finden keine Leute mehr!" Das höre ich als Coachin in der Steiermark mittlerweile häufiger als den Wetterbericht. Handwerk, Pflege, Gastronomie, IT – kaum eine Branche bleibt verschont vom Fachkräftemangel. Doch wer jetzt nur auf Bewerbungszahlen und Jobportale starrt, übersieht einen wichtigen Hebel: die eigene Führungskultur.

Fachkräftemangel ist kein reines Personalproblem

Es stimmt: Die Arbeitswelt hat sich gewandelt. Junge Menschen wollen nicht nur arbeiten, sie wollen sinnvoll arbeiten. Sie suchen Entwicklung, Flexibilität – und Chefs, die zuhören. Der Mangel an Fachkräften ist also nicht nur ein demografisches oder bildungspolitisches Thema. Er ist auch ein Symptom einer neuen Erwartung an Führung.

Führung heute muss mehr sein als Dienstplanerstellung und Jahresgespräch. Wer Menschen im Betrieb halten möchte, braucht:

  • Wertschätzung im Alltag
  • Verlässliche Kommunikation
  • Möglichkeiten zur Mitgestaltung

Und nein – das ist kein „Luxus“, sondern inzwischen Standard in der Arbeitswelt von morgen.

Der geheime Wettbewerbsvorteil: die Führungskraft

Was bringt es, neue Mitarbeiter teuer zu rekrutieren, wenn sie nach sechs Monaten wieder abspringen? Studien zeigen: Der häufigste Kündigungsgrund ist nicht das Gehalt – es ist die Führung. Menschen verlassen keine Unternehmen. Sie verlassen Vorgesetzte.

Gute Führung kann heute der Unterschied sein:

  • ob jemand nach der Lehre bleibt,
  • ob ein erfahrener Mitarbeiter zur Konkurrenz wechselt,
  • oder ob sich eine Mutter nach der Karenz für die Rückkehr entscheidet.

Was Führungskräfte oft unterschätzen: Schon kleine Gesten wirken langfristig. Ein regelmäßiges, kurzes 1:1-Gespräch kann verhindern, dass sich Frust aufstaut. Klare Kommunikation bei Veränderungen schafft Sicherheit. Auch das transparente Teilen von Entscheidungen („Warum machen wir das so?“) fördert Vertrauen. Wer seine Rolle nicht nur als „Vorgesetzter“, sondern als Förderer von Menschen versteht, baut nicht nur ein starkes Team – sondern auch einen Betrieb mit Zukunft.

Was können Führungskräfte konkret tun?

Hier ein paar Denkanstöße aus meiner Praxis:

  • Feedbackkultur etablieren: Regelmäßig zuhören – nicht nur delegieren. Fragen wie „Was brauchst du, um gut arbeiten zu können?“ wirken oft Wunder.
  • Stärken erkennen – nicht nur Fehler beheben: Menschen wollen gesehen werden, nicht nur funktionieren. Führungskräfte, die Potenziale fördern, binden langfristig.
  • Verantwortung teilen: Wer Verantwortung überträgt, zeigt Vertrauen. Und Vertrauen ist die härteste Währung in Zeiten des Mangels.
  • Wertschätzung zeigen – aber ehrlich: Ein kurzes „Danke für deinen Einsatz gestern – ich weiß, dass es stressig war“ wirkt mehr als jeder gratis Kaffee.

Und was, wenn’s hakt im Team?

Dann lohnt sich der Blick von außen. Oft sind es nicht „die Jungen“ oder „die Arbeitsmoral“, sondern eingefahrene Muster oder unausgesprochene Erwartungen, die die Zusammenarbeit blockieren. Hier kann Coaching helfen, Klarheit zu schaffen und wieder in den Dialog zu kommen – ohne Schuldzuweisungen.

Fazit

Führung ist heute kein Nice-to-have – sie ist Überlebensstrategie.
In einer Zeit, in der Arbeitskräfte knapp sind, wird der Betrieb mit der besseren Führungskultur gewinnen. Nicht unbedingt der mit dem höchsten Gehalt.

Denn bleiben werden die Menschen, wo sie wachsen können. Wo sie sich ernst genommen fühlen. Und wo Führung nicht Druck macht – sondern Entwicklung ermöglicht.

Über die Autorin:
Doris Neuherz ist Coachin für Teamentwicklung und Führungskräfte-Coaching mit Sitz in der Steiermark. Sie unterstützt Betriebe dabei, gesunde Führungskulturen aufzubauen, Teamdynamiken konstruktiv zu nutzen und Potenziale im Arbeitsalltag sichtbar zu machen.
Mehr unter: www.coaching-neuherz.at

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