Bezirk Liezen: Arbeitslosenplus von 450 Prozent im Tourismus

AMS-Leiter Helge Röder und sein Team müssen derzeit besonders viele Menschen bei der Jobsuche begleiten. | Foto: Schneeberger
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Großer Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen zum Jahresende: Krisenbedingte und saisonale Entwicklungen prägen den regionalen Arbeitsmarkt im Bezirk Liezen. Besonders hart hat es den Tourismus mit einem Arbeitslosenplus von rund 450 Prozent getroffen.

„Krisenbedingte Effekte durch den Lockdown Nummer drei und saisonale Entwicklungen dominieren den regionalen Arbeitsmarkt und sorgen für einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel“, berichtet AMS-Leiter Helge Röder.
Aktuell sind mit Jahresende 3.345 Menschen beim AMS Liezen arbeitsuchend gemeldet, was ein Plus von 1.503 Personen oder einen Anstieg um 81,6 Prozent bedeutet. „Leider sind die Arbeitslosenzahlen im Bezirk, speziell in den letzten beiden Monaten, wieder deutlich angestiegen. Besonders hart haben die Auswirkungen des neuerlichen Lockdowns dabei den Tourismus getroffen“, informiert Röder.

Einstellzusagen

Etwas Hoffnung gibt aktuell die Zahl der Personen die eine Einstellzusage haben. „Aktuell verfügen knapp die Hälfte der vorgemerkten Personen über eine Einstell- oder Wiedereinstellzusage und sollten nach Ende des Lockdowns oder in den nächsten Wochen wieder ihre Arbeit aufnehmen können“, betont Röder.
Trotz eines leichten Rückgangs bei den Jobangeboten am lokalen Stellenmarkt (minus 9,3 Prozent) wird Personal gesucht. Ende Dezember waren 804 Jobs sowie 210 Lehrstellen beim AMS Liezen gemeldet. Das zeigt, dass trotz Krise Personal in bestimmten Branchen gesucht wird und auch Ausbildungsplätze für die Jugend zur Verfügung stehen.

Resümee

Ein erster Rückblick auf das Jahr 2020 zeigt eine Rekordarbeitslosigkeit aufgrund der Corona-Pandemie, die den Arbeitsmarkt auch im Bezirk Liezen schwer getroffen hat. Mit 2.737 Personen im Jahresschnitt waren insgesamt um 932 Personen mehr arbeitslos gemeldet, was einen Anstieg von 51,6 Prozent bedeutet. Im Gegenzug gab es ein deutliches Minus bei den offenen Stellen. Im Jahresschnitt waren 969 Jobs (ein Minus von 203 Stellen oder ein Rückgang um 17,3 Prozent) beim AMS Liezen gemeldet. Durchschnittlich standen 31 Lehrstellensuchenden 235 Lehrstellen zur Verfügung, was einer stabilen Entwicklung am Lehrstellenmarkt zum Vorjahr entspricht.

Ausblick

Herausforderungen für das AMS im neuen Jahr gibt es genug. „Neben der Existenzsicherung und Stellenvermittlung von arbeitsuchenden Menschen und der Sicherung von Arbeitsplätzen für die heimischen Betriebe mit Hilfe der Kurzarbeit werden wir im Rahmen der ‚Corona-Joboffensive‘ viele Personen qualifizieren und eine neue berufliche Perspektive geben“, sagt Röder und gibt einen Ausblick auf die nächsten Monate.
Gerade in Krisenzeiten sei berufliche Qualifizierung das Gebot der Stunde, um einer Verfestigung von Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. „Wir beobachten weiterhin einen Engpass an Fachkräften in vielen Bereichen und wollen mit zielgerichteten und wirtschaftsnahen Qualifizierungen für bestimmte Branchen entgegenwirken“, so Helge Röder über die wesentlichen arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkte im neuen Jahr.

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