Obdach
Der offensive Umgang mit der Krise
In Obdach gibt es fünf bestätigte Corona-Fälle - die Gemeinde kommuniziert offen und bietet gleichzeitig Hilfe an.
OBDACH. Viel Lob erntet derzeit die Marktgemeinde Obdach für ihren offenen Umgang mit der Corona-Krise. In der Gemeinde sind mittlerweile fünf Personen nach einer Familienfeier positiv auf das Virus getestet worden. Gleich im Anschluss wurden seitens der Behörde alle notwendigen Maßnahmen getroffen. Die Gemeinde hat - ungewohnt - offen darüber informiert.
Täglich Neuigkeiten
Bereits vergangene Woche wurde das erste Infoblatt über alle Kanäle der Gemeinde ausgespielt. Seitdem gab es täglich Neuigkeiten inklusive Bürgermeisterbrief, der an alle Haushalte ging. "Wir haben lange überlegt, was in dieser Situation das Beste ist", erklärt Bürgermeister Peter Bacher. "Ab einem gewissen Zeitpunkt hat es bereits so viele Gerüchte gegeben, dass wir von uns aus handeln wollten", sagt er.
Einkaufsservice
Neben den täglichen Updates wurde sofort ein Einkaufsservice mit den örtlichen Geschäften auf die Beine gestellt. Zudem können an ältere Personen Medikamente zugestellt werden. Wichtige Infos über Hausärzte, den Kindergarten oder die Seniorenresidenz wurden sofort an die Bürger weitergeleitet. "Wir wollten einfach kein Theater, sondern Ruhe in den Ort bringen", erklärt der Bürgermeister.
Vorbild
Im Gemeindeamt selbst wurde der Parteienverkehr eingestellt. Bis auf dringende Anlässe gibt es keinen Zugang. Bacher: "Wir wollten auch für unsere Betriebe ein Vorbild sein und sind sehr dankbar, wenn die Menschen die empfohlenen Maßnahmen jetzt auch umsetzen." Das Zusammenspiel der Gemeinde mit den örtlichen Unternehmen und ehrenamtlichen Helfern sei jedenfalls hervorragend.
Unterstützung
Die Herausforderungen für die Gemeinde seien aber noch nicht beendet: "Die größte Herausforderung ist der Umgang mit der Situation allgemein", sagt Bacher. Informieren und rechtzeitig Maßnahmen setzen steht nach wie vor auf der Tagesordnung. "Und natürlich unterstützen wir die betroffene Familie mit aller Kraft", verspricht der Bürgermeister.
Update
Über die letzten zwei bestätigten Fälle wurde seitens der Gemeinde am Mittwoch informiert (die Gesamtzahl hat sich damit auf fünf erhöht). Die betroffenen Personen haben sich zu diesem Zeitpunkt seit Tagen in Quarantäne befunden. Das bestätigt auch die Bezirkshauptmannschaft Murtal. "Deshalb muss man sich jetzt keine Sorgen machen", beruhigt Bürgermeister Peter Bacher. Er appelliert an die Bürger, die Vorgaben der Regierung einzuhalten.
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