Nachbarschaftshilfe

Zeit als wichtigstes Geschenk

Das Thema Nachbarschaftshilfe ist hochaktuell – Beispiele gibt es im Bezirk.

Die Nachbarschaftshilfe wird in unserer Gesellschaft nicht zuletzt wegen der demografischen Entwicklung und möglicher Blackout-Szenarien, heißt einem Ausfall der Energieversorgung, immer wichtiger. Rund zwölf Aktive rund um Anna Mir leben in Bad Radkersburg seit sechs Jahren im Zuge vom "Zeit-Hilfs-Netz" am Areal der Kaserne eine laut Mir "erweiterte" Nachbarschaftshilfe.
Geholfen wird vor allem jenen, die weniger haben. So sammelt man u.a. Kleidung und Möbel und gibt die Güter zum Nulltarif weiter. Geholfen wird auch bei alltäglichen Dingen – z.B. beim Siedeln oder der Sperrmüllsammlung. Seit drei Jahren wird samstags auch für Menschen mit geringem Einkommen, vor allem Senioren und Alleinstehende, gekocht. "Alle glauben, arme Menschen gibt es nur in der großen Stadt, aber es gibt sie mitten unter uns", betont Anna Mir.

Anna Mir: "Ich bekomme so viel Dankbarkeit zurück – das kann man mit Geld gar nicht bezahlen."

"Das Tauschen ist der Versuch, das Geld durch Beziehungen zu ersetzen", erzählt Peter Brandl-Rupprich. Er war einer der Motoren der Regionalgruppe Feldbach vom Talentenetz Oststeiermark. Ziel des Talentenetzes, das seine Basis in St. Johann bei Herberstein hat, ist die Selbst- und Nachbarschaftshilfe durch geldlosen Austausch von Hilfeleistungen und Waren unter den Mitgliedern. So hat man laut Peter Brandl-Rupprich in Feldbach etwa selbst produzierte Lebensmittel getauscht und auch im Rahmen kleinerer Hilfeleistungen quasi Zeit getauscht. Aktuell ist die Regionalgruppe nicht aktiv. Wer daran interessiert ist, die Gruppe wieder mitzugestalten oder zu leiten, kann sich unter talentenetz@gmx.at oder 0650/3514229 melden.