"Chancenbonus"
Regierung stärkt Schulen mit sozialem Förderbedarf
- Ab dem Schuljahr 2026/27 sollen Schulen, an denen viele Kinder aus armutsgefährdeten Familien sind oder einen Migrationshintergrund haben, mit dem "Chancenbonus" unterstützt werden.
- Foto: Taylor Flowe/Unsplash
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Ab dem Schuljahr 2026/27 sollen Schulen, an denen viele Kinder aus armutsgefährdeten Familien stammen oder einen Migrationshintergrund haben, mit dem "Chancenbonus" unterstützt werden. Laut Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) erhalten die Förderung 400 Schulen, profitieren sollen dadurch 112.000 Schülerinnen und Schüler.
ÖSTERREICH. Die Bundesregierung stärkt künftig Schulen mit sozial besonders herausfordernder Ausgangslage: Ab dem Schuljahr 2026/27 erhalten 400 Bildungsstandorte österreichweit einen sogenannten "Chancenbonus". Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) kündigte heute bis zu 800 zusätzliche Planstellen an, die gezielt dort eingesetzt werden sollen, wo viele Kinder aus armutsgefährdeten Familien stammen oder Migrationshintergrund haben.
Die Schulen – 156 Mittelschulen und 244 Volksschulen – sollen selbst entscheiden können, in welcher Form sie die neuen Ressourcen nutzen. Ob zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiterinnen oder Sozialpädagogen: Die Entscheidung liegt bei den Standorten. Rund 112.000 Schülerinnen und Schüler sollen vom Programm profitieren, das jährlich etwa 65 Millionen Euro kosten wird. Grundlage für die Auswahl der Schulen sind die SÖL-Kategorien, die den sozioökonomischen Hintergrund der Schülerschaft berücksichtigen.
Viel Lob, Kritik von der FPÖ
"Mein Ziel ist, dass der Hintergrund der Eltern oder die Herkunft nicht das dominante Unterscheidungsmerkmal ist", betonte Wiederkehr bei der Präsentation. Alle Kinder sollen faire und vergleichbare Bildungschancen erhalten.
Die ersten Reaktionen auf das Projekt fielen gemischt aus: SPÖ, Grüne, Industriellenvereinigung (IV) und die Stadt Wien begrüßten die Initiative als wichtigen Schritt zur Chancengerechtigkeit. Kritik kam hingegen von der FPÖ, die angesichts des Lehrkräftemangels von "nur einer halben Geschichte des Neos-Bildungsministers" sprach.
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