Kritik am Außenministerium
SPÖ fordert eine Reisewarnung für Rhodos
Seit mehreren Tagen wüten auf der griechischen Urlaubsinsel Rhodos verheerende Waldbrände. Zahlreiche Hotels und Dörfer mussten bereits evakuiert werden, dennoch landen weitere Urlauberinnen und Urlauber auf Rhodos. Wie das Außenministerium Dienstag Mittag mitteilte, konnte man bereits knapp 100 Österreicherinnen und Österreichern, die von den Bränden betroffen waren, helfen. Die SPÖ übt dennoch heftige Kritik am Krisenmanagement des Ministeriums aus. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) forderte man zudem auf, eine umgehende Reisewarnung auszusprechen sowie Rückholaktionen für Touristen zu organisieren.
ÖSTERREICH/GRIECHENLAND. "Das Außenministerium muss hier endlich handeln und darauf vorbereitet sein, dass ähnliche Situationen jederzeit auch in anderen Urlaubsländern, wie Italien oder Spanien auftreten können", so die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Petra Bayr, in einer Presseaussendung. Nach wie vor lasse sich auf der Homepage des Ministeriums keine Reisewarnung für Rhodos finden. "Das bedeutet, dass Österreicherinnen und Österreicher, die einen Urlaub auf Rhodos gebucht haben und diese Reise aufgrund der Brände nicht antreten wollen, individuell mit ihrem Veranstalter verhandeln müssen und riskieren Stornogebühren bezahlen zu müssen", kritisiert Bayr. Im Falle einer Reisewarnung könne man hingegen einfach und kostenlos seine Buchung stornieren.
Außenministerium weist auf Gefahr hin
Auf der Homepage des Außenministeriums lässt sich für Rhodos aktuell tatsächlich keine Reisewarnung finden, jedoch wird auf die "sehr hohe" Waldbrandgefahr auf der Ferieninsel verwiesen. Touristen sollen demnach Gefahrensituation vermeiden und den Anweisungen der griechischen Behörden unbedingt Folge leisten. "Bereits evakuierte Gebiete dürfen keinesfalls mehr betreten werden! Lassen Sie Reisegepäck und andere Sachgegenstände im Zweifel zurück!", heißt es weiters.
SPÖ fordert Rückholaktionen
Die außenpolitische Sprecherin fordert von Schallenberg darüber hinaus eine Rückholaktion für jene Touristen zu organisieren, "die ihre Urlaubsquartiere aufgrund der Brände verlassen mussten, deren regulärer Rückflug aber erst in Tagen oder Wochen stattfinden würde und die nun festsitzen."
Es stelle sich laut Bayr auch die Frage, mit wie vielen der betroffenen österreichischen Touristinnen und Touristen das Außenministerium tatsächlich in Kontakt ist. Während der ORF am Dienstagabend von 1.700 Österreicherinnen und Österreichern auf Rhodos sprach, gibt das Außenministerium aber nur an, "mit knapp mehr als 100 davon in Kontakt zu sein", so die SPÖ.
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