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Endometriose-Filmabend in St. Stefan ob Stainz

Beim Filmabend: Laura Schutte (Gesundheitsfonds Steiermark), Astrid Kniendl (Geschäftsführerin und Leiterin der Frauen- und Mädchenberatungsstelle von "akzente" in Deutschlandsberg), Physiotherapeutin Nina Eller, Diätologin Ulrike Ehgartner, Laura Schnedl (Dachverband der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen), Alexander Huber (Ärztlicher Leiter der Gynäkologischen und Geburtshilflichen Abteilung des LKH Weststeiermark in Deutschlandsberg). (v.l.) | Foto: Gesundheitsfonds/Sajovic und Scherr
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  • Beim Filmabend: Laura Schutte (Gesundheitsfonds Steiermark), Astrid Kniendl (Geschäftsführerin und Leiterin der Frauen- und Mädchenberatungsstelle von "akzente" in Deutschlandsberg), Physiotherapeutin Nina Eller, Diätologin Ulrike Ehgartner, Laura Schnedl (Dachverband der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen), Alexander Huber (Ärztlicher Leiter der Gynäkologischen und Geburtshilflichen Abteilung des LKH Weststeiermark in Deutschlandsberg). (v.l.)
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Eine Bezirkstour des Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit dem Dachverband der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen soll dazu beitragen, das Bewusstsein für Endometriose zu stärken und den Weg zur Diagnose zu erleichtern. Im Rahmen der Tour fand neulich ein Filmabend inklusive Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten zu den regionalen Versorgungsangeboten in St. Stefan ob Stainz statt - vertreten war auch die regionale Beratungsstelle "akzente".

ST. STEFAN OB STAINZ. Starke Regelschmerzen, psychische Belastung und viele Termine bei der Ärztin oder dem Arzt, aber keine Diagnose: Das beschreibt die Geschichte von vielen Betroffenen mit Endometriose. Es handelt sich dabei um eine der häufigsten Erkrankungen des Unterleibs bei Frauen.

Laut Schätzungen leidet jede zehnte Frau im fortpflanzungsfähigen Alter unter Endometriose. In Österreich gibt es jährlich etwa 4.000 Neuerkrankungen. Einen authentischen Einblick in die Erkrankung gibt der Dokumentarfilm "nicht die regel", der im Zuge der Bezirkstour auch in St. Stefan ob Stainz präsentiert wurde.

Die Krankheit möglichst frühzeitig erkennen

"Endometriose ist kein Schicksal, es gibt viele unterschiedliche Therapieoptionen", betont Primar Alexander Huber, Ärztlicher Leiter der Gynäkologischen und Geburtshilflichen Abteilung des LKH Weststeiermark – Standort Deutschlandsberg. "Endometriose kann sich auf viele verschiedene Arten äußern. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser." Erste Ansprechpartnerinnen und -partner sind dabei grundsätzlich die niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen. Darüber hinaus können sich Betroffene auch an das LKH Weststeiermark wenden.

"Wir begleiten diagnostisch und therapeutisch und, sofern erforderlich, mit einer Bauchspiegelung und Knopflochchirurgie. Auch eine eigene Kinderwunsch-Sprechstunde bieten wir an, in der Endometriose häufig Thema ist", erläutert der Primar das Angebot. Ein enger Kooperationspartner ist das Endometriose-Zentrum am LKH-Univ.-Klinikum Graz.

Auch eine Podiumsdiskussion zu den regionalen Versorgungsangeboten war Teil des Programms. | Foto: Gesundheitsfonds/Sajovic und Scherr
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Physiotherapie bei Endometriose

Unterstützung bei Endometriose kann auch die Physiotherapie bieten. Nina Eller, Physiotherapeutin an der Frauenklinik des LKH Univ.-Klinikums Graz und freiberuflich in der Praxis "Lebensbaum" tätig, arbeitet u.a. mit viszeraler Therapie. "Dabei handelt es sich um eine Technik, die hauptsächlich mit den Faszienverbindungen zwischen Bewegungsapparat und Organen arbeitet. Ziel ist es, Verklebungen zu lösen, die durch die immer wiederkehrenden Einblutungen entstehen." Durch die Verklebungen entstehen Bewegungsrestriktionen, welche wiederum Verspannungen und neue Schmerzsymptomatiken auslösen.

Auch Cranio-Sacral-Therapie sowie das Erlernen von Entspannungs- und Atemtechniken können unterstützend wirken. "Bei vielen Betroffenen wird durch die Verspannung die Atmung flacher und die Haltung verändert sich. All das führt zu Spannungen im Körper. Es ist wichtig, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und dabei zu unterstützen, diese Spannungen zu lösen."

Gesunde Ernährung ohne Verbote

Im Fokus jeder Behandlung steht es, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Auch eine antientzündliche Ernährung kann hier ein Aspekt sein, bestätigt Diätologin Ulrike Ehgartner. Ganz wichtig dabei: "Eine spezielle Auslassdiät wo Zucker, Gluten, Milch- und Milchprodukte, etc. weggelassen werden, empfehle ich nicht. Vor allem nicht pauschal. Dafür gibt es keine Evidenz und dies kann zu weiteren gesundheitlichen Problemen wie Mangelerscheinungen führen."

"Endometriose zu haben ist schon schwer genug, da muss die Freude beim Essen nicht auch noch weg."
Ulrike Ehgartner, Diätologin

Ehgartner bespricht mit jeder Betroffenen individuell die Anliegen und Ziele. Antientzündliche Ernährung ist dabei zwar Thema, allerdings geht es hier nicht um Verbote. Die Empfehlung der Diätologin: Möglichst bunte Lebensmittel von guter Qualität (z.B. Bio, regional und saisonal) verwenden.

Eine Anlaufstelle im Bezirk Deutschlandsberg

Eine niederschwellige Anlaufstelle für Frauen und Mädchen im Bezirk Deutschlandsberg ist die Beratungsstelle "akzente". Gesundheit ist in den Beratungen und Workshops für Mädchen in Schulen und außerschulischen Jugendeinrichtungen ein wichtiges Thema, bestätigt Astrid Kniendl von "akzente": "Wir unterstützen betroffene Frauen durch psychosoziale Beratung, sehen uns aber auch als Drehscheibe, die Betroffene an Expertinnen und Experten in der Region weitervermittelt. Chronische Erkrankungen wie Endometriose sind eine große Belastung für die Betroffenen. Wir wollen sie dabei unterstützen, dass sie so schnell wie möglich die richtigen Unterstützungsangebote finden."Auch die Übersicht der Endometriose-Kontaktstellen auf www.gesund-informiert.at ist eine Maßnahme in diesem Bereich.

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