Jeder 20. Deutschlandsberger fährt noch immer "schwarz"

Ein steirisches Kfz-Kennzeichen, wie es von 1972 bis 1990 ausgegeben wurde | Foto: Von Ueb-at - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22252949
  • Ein steirisches Kfz-Kennzeichen, wie es von 1972 bis 1990 ausgegeben wurde
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Im Bezirk Deutschlandsberg sind noch immer viele alte Kfz-Kennzeichen unterwegs.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Seit exakt 30 Jahren gibt es in Österreich die weißen Kfz-Kennzeichen mit Bezirkskürzel. Am 1. Jänner 1990 wurde umgestellt, aber die "schwarzen Taferl" sind nicht umzubringen: Noch immer sind mehr als 165.000 Fahrzeuge mit alten Kennzeichen auf Österreichs Straßen unterwegs. Das ergibt eine Analyse der Wiener Städtischen Versicherung mit Zahlen vom Versicherungsverband Österreich.

Deutschlandsberg fährt "schwarz"

Rund zwei Prozent der zugelassenen Fahrzeuge fahren damit noch "schwarz". Deutschlandsberg ist österreichweit einer der Spitzenreiter: 3.022 schwarze Kennzeichen mit weißem "St" gibt es noch im Bezirk. Das sind fast fünf Prozent aller zugelassenen Kraftfahrzeuge in Deutschlandsberg. Nur sieben österreichische Bezirke haben mehr, in der Steiermark überhaupt nur Südoststeiermark (5.268) und Hartberg-Fürstenfeld (3.091). Die Steiermark ist mit 30.178 die Nummer drei hinter Niederösterreich und Oberösterreich.

Wunsch nach Tradition

Eine Verpflichtung zum Austausch hat es nie gegeben, die auslaufenden Kennzeichen sind weiterhin gültig. Bei einer Neuanmeldung werden aber automatisch die weißen Taferl ausgegeben. Auslaufende können nur ein anderes Fahrzeug übernommen werden, wenn es ein Wunschkennzeichen ist. Den Wunsch, ihr schwarzes Taferl am Auto, Moped oder Traktor nicht zu verlieren, hegen anscheinend noch viele Deutschlandsberger.



Die Zahl der schwarzen Taferl ist trotz allem rückläufig: Vor fünf Jahren waren noch knapp 220.000 österreichische Fahrzeuge mit dem Retro-Kennzeichen ausgestattet. In Deutschlandsberg waren es damals noch 3.631.
Umgestellt von Weiß auf Schwarz zu Schwarz auf Weiß wurde vor 30 Jahren vor allem wegen der größeren Reflexionsfläche der weißen Taferl. "Sie besitzen eine stärkere Rückstrahlkraft und bessere Lesbarkeit und reduzieren damit das Unfallrisiko“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung. Die Einführung war damals von einigen Diskussionen und alternativen Vorschlägen begleitet: Eine Version wollte nach amerikanischem Vorbild gar Slogans auf den Kennzeichen, wie "Wien ist anders", "Graz hat’s" oder "In Linz beginnt’s". Der Künstler Friedensreich Hundertwasser entwarf selbst Taferl und zog in den "Kennzeichenkrieg".

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