Lithiumabbau auf der Koralpe muss warten

Der Abbau von Lithium auf der Koralpe verzögert sich weiter – und bleibt umstritten. (Symbolfoto)
  • Der Abbau von Lithium auf der Koralpe verzögert sich weiter – und bleibt umstritten. (Symbolfoto)
  • hochgeladen von Simon Michl

Der geplante Abbau von Lithium auf der Weinebene verzögert sich. Der Projektbetreiber startet nun mit einer Machbarkeitsstudie.

DEUTSCHLANDSBERG/WOLFSBERG. Eigentlich hätte es 2019 schon eine Machbarkeitsstudie geben sollen: So zumindest der Plan, den 'European Lithium' im vergangenen März bei einer Pressekonferenz vorstellte. Das australische Unternehmen sicherte sich bereits 2011 das Lithium-Vorkommen auf der Koralpe und möchte den Rohstoff (u.a. für Batterien) dort in einer großen Produktionsstätte abbauen.

Abbau ab 2022?

Es dauerte anscheinend länger als geplant, das benötigte Geld für die Machbarkeitsstudie auf die Beine zu stellen. Diese Woche teilte das Unternehmen mit, dass ein "erfahrener Investor mit Sitz in der Schweiz einen langfristigen Kredit von 7,5 Mio. Euro" gewähre. Zwölf Mio. Euro soll die gesamte Studie kosten, die Finanzierung sei nun aufgestellt. Ende 2021 wollte "European Lithium" mit dem Abbau auf der Weinebene beginnen, 2022 scheint nun realistischer.

Mehr zum Wolfsberg-Lithium-Projekt von "European Lithium"

Trinkwasser im Fokus

Wenn die Machbarkeitsstudie vorliegt, will "European Lithium" über den Standort des Chemiewerks entscheiden. Dieser wird auf Kärntner Seite der Koralpe liegen, wo allerdings nicht nur Begeisterung über mögliche Arbeitsplätze herrscht: Man denkt an Umweltbelastung und den Tourismus. Mit Sorge blickt man in Deutschlandsberg auf das Projekt, da ein Teil des Trinkwassers für die Region betroffen sein könnte – der Ausmaß ist noch nicht bekannt. Die Bohrungen könnten unter den Wasserquellen für die Weststeiermark durchlaufen. Bereits 2018 brachte der Wasserverband Koralm (bestehend aus den Gemeinden Deutschlandsberg und Frauental) bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt eine Sachverhaltsdarstellung ein. Man befürchtet ölhaltige Verunreinigungen des Erdreichs. "European Lithium" weist eine Gefährdung der Wasserqualität allerdings klar zurück.

Leserbrief zum Thema:

Zum geplanten Lithiumabbau auf der Koralpe

Warten auf Studie

Zwischen der Stadt Deutschlandsberg, zusammen mit Frauental Mitglied des Wasserverbands Koralm, und den Betreibern gab es bisher ein Treffen, bei dem laut Bgm. Josef Wallner "keine Unterlagen vorhanden waren". Die Stadtgemeinde habe noch kein einziges Schreiben von "European Lithium" bekommen. Vielleicht bringt die kommende Machbarkeitsstudie bald mehr Klarheit. Von der österreichischen Bergbaubehörde wurden die Konzessionen für das Projekt bereits bis Ende 2021 verlängert, heißt es von "European Lithium".

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