Tischtennis
Traditionsturnier in Deutschlandsberg (vorerst) abgesagt

Drei Mal bei Olympischen Spielen dabei, im Vorjahr in Deutschlandsberg: Chen Weixing gewann das letzte Turnier im Bundesschulzentrum. | Foto: GEPA pictures
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  • Drei Mal bei Olympischen Spielen dabei, im Vorjahr in Deutschlandsberg: Chen Weixing gewann das letzte Turnier im Bundesschulzentrum.
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Der TTC Deutschlandsberg muss die 21. Ausgabe seines Turnieres absagen, prüft aber Ersatztermine. Ein Rückblick auf 20 Jahre Tischtennis im Bundesschulzentrum:

DEUTSCHLANDSBERG. Eigentlich hätte im Jänner die 21. Ausgabe des Deutschlandsberger Tischtennisturniers im Bundesschulzentrum über die Bühne gehen sollen. Der aktuelle Lockdown machte eine Austragung am traditionellen Termin jedoch unmöglich. Der TTC Deutschlandsberg prüft daher mögliche Ausweichszenarien – und blickt gleichzeitig zurück auf 20 erfolgreiche Jahre als Turnierveranstalter.

Show beim Jubiläum

Heute wirken die Erinnerungen an das Tischtennisfest, das im Vorjahr mit weit über 100 ZuschauerInnen und dem ehemaligen Weltranglistenneunten Chen Weixing in der Hauptrolle im Deutschlandsberger Bundesschulzentrum gefeiert wurde, wie aus einer fernen Vergangenheit. Tatsächlich sind es aber nur zwölf Monate, die dieses ganz große Highlight in der Geschichte des TTC Deutschlandsberg zurückliegt. Damals hatte sich das Veranstalterteam rund um Ex-Obmann Franz Mandl etwas ganz Besonderes für das 20-jährige Jubiläum des beliebten Vorbereitungsturniers überlegt. Mit den Auftritten von Weixing und David Vorcnik schlugen nämlich erstmals zwei Spieler aus der höchsten österreichischen Spielklasse in Deutschlandsberg auf – und lieferten dabei eine Show der Extraklasse.

Eine Tischtennis-Show zum 20. Turnierjubiläum

Es war der vorläufige Höhepunkt in der Geschichte des Deutschlandsberger Tischtennisturniers, das seit dem Jahr 2001 einen Fixpunkt in der Vorbereitung vieler steirischer Topspieler auf die Rückrunde markiert. Seit 2010 vermeldet das Turnier stets ein dreistelliges Nennergebnis, 2013 wurde mit 131 TeilnehmerInnen der bisherige Rekordwert aufgestellt. Heute zieht es SpielerInnen aus sechs Bundesländern in die Südweststeiermark. Angefangen hat man in Deutschlandsberg in weitaus kleineren Dimensionen, bei der ersten Ausgabe gab es 41 Nennungen, wie sich Mandl erinnert: „Nachdem ich 2000 die Sektionsleitung übernommen habe, war ich der Meinung, dass wir etwas machen müssen. Meine Kollegen waren dabei und so haben wir begonnen, ein Turnier zu organisieren – was natürlich für uns alle Neuland war.“

Franz Mandl organisierte 20 Jahre lang das Turnier in Deutschlandsberg. | Foto: Franz Krainer
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Vom Neuland zum Pflichttermin in der Saisonvorbereitung

Dass es sich dann „so super entwickelt hat“, war sogar für die Veranstalter selbst einigermaßen überraschend. Während zu Beginn nur Spieler bis in die Unterliga teilnehmen durften, sind seit 2006 auch Spieler aus der höchsten steirischen Spielklasse, der Landesliga, zugelassen. „Seit 2014 ist unser Turnier auch für Spieler aus der 2. Bundesliga geöffnet“, erklärt Mandl. Aus eben jener kommt auch der Rekordsieger des Deutschlandsberger Tischtennisturniers: Der gebürtige Leibnitzer Patrick Peitler konnte insgesamt sechs Mal den A-Bewerb für sich entscheiden, außerdem war Peitler im Doppel drei Mal erfolgreich. Auch aus Deutschlandsberger Sicht gab es in der 20-jährigen Geschichte etliche Erfolgsmeldungen zu berichten: Acht Mal konnte ein Lokalmatador einen Einzelbewerb für sich entscheiden, im Doppel waren die Deutschlandsberger Tischtenniscracks gleich neun Mal erfolgreich. Diesen Bewerb haben auch die Rekordsieger aus Deutschlandsberger Sicht geprägt wie keine anderen: Vier Mal sicherte sich das Duo Gernot Hackl und Manfred Raffalt den ersten Platz.

Rekordteilnehmer aus St. Peter i.S.

Vor allem die familiäre und gute Stimmung wird von vielen SpielerInnen als Alleinstellungsmerkmal des Deutschlandsberger Turniers genannt. Dadurch haben sich einige über die Jahre zu regelrechten Stammgästen entwickelt, wie der Ex-Obmann erzählt: „Die Hälfte unserer Nennungen waren sicher schon zehn Mal oder öfter in Deutschlandsberg und viele spielen nur unser Turnier und nirgends sonst – das freut einen natürlich sehr.“ Absoluter Rekordhalter in Sachen Beständigkeit ist aber ein Mann aus dem Bezirk Deutschlandsberg: Gerhard Krasser vom TTV St. Peter i.S. war bei sage und schreibe 19 von 20 Austragungen am Start, musste nur ein einziges Mal krankheitsbedingt absagen.

Mögliche Austragung im Mai oder Herbst

Zwar sind die Lichter der Tischtennishallen im Jänner weiterhin ausgeblieben, doch ganz haben die Veranstalter die Hoffnung nicht verloren, dass es in diesem Kalenderjahr nicht doch noch ein Turnier im Deutschlandsberger Bundesschulzentrum geben wird. „Derzeit überprüfen wir gerade sämtliche Alternativen. Aufgrund der Verschiebung der Meisterschaft könnte etwa eine Austragung im Mai in Frage kommen“, so Neo-Obmann Christian Strametz. Auch ein Ausweichen als Saisonvorbereitungsturnier im Herbst wäre laut Strametz denkbar. Dann soll sich auch eine Entwicklung fortsetzen, die man in Deutschlandsberg mit großer Freude beobachtet, wie der Neo-Obmann betont: „In den letzten Jahren sind immer mehr Bundesliga-Spieler bei uns an den Start gegangen – diese wollen wir auch in Zukunft vermehrt anlocken.“

Drei Mal bei Olympischen Spielen dabei, im Vorjahr in Deutschlandsberg: Chen Weixing gewann das letzte Turnier im Bundesschulzentrum. | Foto: GEPA pictures
Franz Mandl organisierte 20 Jahre lang das Turnier in Deutschlandsberg. | Foto: Franz Krainer
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