Aktion 20.000 ist in der Pilotregion Weststeiermark gestartet

Josefine Kienzl stand gestern im Mittelpunkt des Geschehens rund um die Aktion 20.000
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DEUTSCHLANDSBERG. "Großer Bahnhof" herrschte gestern beim Deutschlandsberger Einkaufsgutschein-Pavillon im Fachmarktzentrum in der Frauentalerstraße.
Schließlich ist nicht nur Alois Stöger, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, vorgefahren, sondern auch NAbg. Josef Muchitsch, sowie AMS Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Ebenso vor Ort waren AMS Regionalstellenleiterin Deutschlandsberg Michaela Sahin sowie die Bürgermeister Josef Wallner aus Deutschlandsberg und Bernd Hermann aus Frauental.

So kann es gehen

Im Mittelpunkt stand allerdings  Josefine Kienzl, die als Buchhalterin bei Wolfram in St. Martin in Sulmtal gearbeitet hat. Nach ihrer Freistellung war die Schwanbergerin auf Arbeitssuche und ist schließlich über das AMS und ZAM im Rahmen der "Aktion 20.000"  an die Stadtgemeinde Deutschlandsberg vermittelt worden ist. "Jetzt betreut sie den Gutschein-Shop im Deutschlandsberger FMZ", freut sich Marianne Kiendl vom Technologiezentrum, wo der Deutschlandsberg-Gutschein verwaltet wird. "Ich habe mich hier sehr rasch eingearbeitet und die Leute sind sehr nett", freut sich Josefine Kienzl. Sie ist somit ein erfolgreiches Beispiel für die Anfang Juli österreichweit angelaufene Aktion "20.000", als Arbeitsmarktinitiative des Sozialministeriums. Ziel ist die Beschäftigung von Personen über 50 Jahre mit mindestens einem Jahr ohne Beschäftigung und Vormerkung beim AMS.

Zur Situation in der Steiermark

In der Steiermark sind aktuell 5.500 Personen länger als ein Jahr arbeitslos und über 50 Jahre alt. 40 Prozent davon, also 2.200, sollen mit der Aktion 20.000 Arbeitsplätze erhalten.
Deutschlandsberg und Voitsberg ist eine von neun Pilotregionen in ganz Österreich, sodass die Aktion mit 1. Jänner 2018 flächendeckend umgesetzt werden kann.

In der Pilotregion kommen aktuell knapp 500 Personen für die Aktion in Betracht: 300 in Deutschlandsberg und 200 in Voitsberg. Im Rahmen der Aktion 20.000 will das AMS in Deutschlandsberg 110 zusätzliche Arbeitsplätze und in Voitsberg 90 weitere Arbeitsplätze schaffen. Es werden dabei ausschließlich zusatzliche Jobs gefördert, die es sonst nicht geben würde. Diese sollen in Gemeinden und gemeindenahen Bereichen, in sozialen Unternehmen und in gemeinnützigen Vereinen und Organisationen entstehen. 100 Prozent der Lohn- und Lohnnebenkosten nach dem jeweils zuständigen Kollektivvertrag werden dabei gefördert bzw. übernommen.

Große Vielfalt an Beschäftigungen

Dabei ist die Bandbreite vielfältig und reicht von Bauhofmitarbeitern und Reinigungskräften über die Begleitung von Bewohnern in sozialen Einrichtungen und Museumsaufsicht bis hin zu Verwaltungsangestellten und Bürofachkräften.

"Das Interesse ist sehr groß. Bis jetzt sind 20 Personen im Bezirk Deutschlandsberg im Rahmen dieser Aktion eingestellt worden", ist AMS Deutschlandsberg-Leiterin Michaela Sain zuversichtlich. "Auch wir werden jemanden für den Bauhof aufnehmen", betont Bgm. Bernd Hermann aus Frauental.

Erste positive Bilanz

NAbg. Josef Muchitsch zeigt sich erfreut über den Start in der Pilotregion Weststeiermark - also in den Bezirken Deutschlandsberg und Voitsberg: „Eine erste Bilanz ist sehr positiv. Die Aktion 20.000 wird gut aufgenommen. Das zeigt auch der Start in der Weststeiermark, wo bereits 51 Arbeitsplätze besetzt werden konnten. Weitere 97 offene Stellen sind dem AMS inzwischen gemeldet worden. Damit wird das gesteckte Ziel von 200 erreichbar!“ Durch die Aktion 20.000 kann Langzeitarbeitslosen ein Stück Wertschätzung und somit Selbstbewusstsein zurückgegeben werden, dazu meint Muchitsch: "Das Ziel der Aktion 20.000, langzeitarbeitslose Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen, ist wichtiger denn je! Dadurch bauen wir eine Brücke für Menschen, die in der Praxis keine Chance mehr haben, einen Arbeitsplatz zu finden. Durch die „Aktion 20.000" erhalten die Betroffenen – und fast jeder von uns hat jemanden in seinem Umfeld – das Gefühl zurück, am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft wieder gebraucht zu werden."

Menschen und ihre Probleme erst nehmen

Sozialminister Alois Stöger betont dazu: „Menschen ernst zu nehmen, bedeutet ihre Probleme zu lösen. Langzeitarbeitslosigkeit ist ein solches Problem, dem wir nun aktiv den Kampf ansagen. Mit der Aktion 20.000 werden wir die Langzeitarbeitslosigkeit in der Generation 50+ langfristig halbieren und schaffen damit für tausende Betroffene eine neue Chance am Arbeitsmarkt.“

In dieselbe Kerbe schlägt auch AMS Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe:
„Die Aktion 20.000 gibt Menschen wieder Hoffnung und holt sie aus dem beruflichen Abstellgleis heraus. Die Allermeisten wollen durch eigene Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen und keine Dauerbezieher von AMS-Leistungen sein.
Wir bekommen in den Pilotregionen sehr viel Lob von Arbeitssuchenden über 50 weil sie wieder Hoffnung schöpfen, sich einbringen können und ihre Leistung wieder gefragt ist.“

Blickpunkt Eibiswald

Geradezu eine Vorzeigegemeinde ist Eibiswald: " Diese Aktion ist ein Geschenk, nicht nur für uns als Kommune sondern vor allem für die Betroffenen, die so wieder einen Einstieg in das Berufsleben schaffen", freut sich Bgm. Andreas Thürschweller. In der Marktgemeinde Eibiswald sind bereits drei Leute im Bauhof eingestellt worden sowie eine Dame im Bereich Tourismus, Kultur und Veranstaltungen und eine weitere Arbeitskraft im Bauamt. "Der sechste, neue Mitarbeiter wird im November ebenfalls im Bauhof anfangen. Ich würde sogar noch weitere ein oder zwei Leute aufnehmen, wenn sich etwas in nächster Zeit dahingehend tut.

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