"Das wird schlimmer als die Registrierkasse"

Deutschlandsbergs Wirtschaftskammerobmann Manfred Kainz befürchtet große Nachteile für die Unternehmer durch die Datenschutz-Grundverordnung.
  • Deutschlandsbergs Wirtschaftskammerobmann Manfred Kainz befürchtet große Nachteile für die Unternehmer durch die Datenschutz-Grundverordnung.
  • hochgeladen von Simon Michl

Was halten Sie von der neuen Datenschutz-Grundverordnung?
MANFRED KAINZ: Man sagt immer, man will die Verwaltung reduzieren und Unternehmen entlasten. Aber man hat es wieder geschafft Unternehmen mit mehr Kosten zu belasten.

Was hätte die Politik tun können?
Es sitzen auch österreichische Abgeordnete in Brüssel und Straßburg, wir haben einen Kommissar und es gibt den Europäischen Rat. Gäbe es keine Wirtschaftskammer, wäre es bei der Datenschutz-Grundverordnung noch schlimmer geworden. Wir werden immer vor vollendete Tatsachen gestellt.

Wie wird das von den Unternehmern aufgenommen?
Wir haben 500.000 Unternehmen in Österreich. Die wenigsten befassen sich damit, weil sie die Ressourcen und das Verständnis dafür nicht haben. Ein Bäcker will Semmeln backen und verkaufen. Das ist eine ganz schwierige Situation, weil man neue Wege finden muss.

Welche Folgen befürchten Sie für die Wirtschaft?
Das wird um ein Vielfaches schlimmer als die Registrierkasse. Der Unterschied ist nämlich: Damit hatten die Unternehmer bisher nichts zu tun. Und es betrifft alle, auch Klein- und Mittelunternehmen. Das ist alles zusätzlicher Aufwand, den die Unternehmen tragen müssen.

Wie wird sich das am Markt auswirken?
Unser Wettbewerb findet weltweit statt. In asiatischen Ländern etwa gibt es das alles nicht. Schuhe, Kleidung usw. kaufen wir dort ein, soziale Standards gibt es dort so gut wie nicht. Daher dürfen wir uns nicht wundern, dass dort alles so billig ist. Und wir erfinden jeden Tag etwas Neues, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu reduzieren.

Mehr zur Datenschutz-Grundverordnung

>>Teil 1: Was ändert sich?
>>Teil 2: Datenschutzbeauftragter, Einwilligungen und Strafen

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