Psychische Gesundheit
Stress und Co.: Druck auf Pädagogen steigt

Wenn alles zu viel wird: Auch Lehrer:innen, Kindergarten-Betreuer:innen und Co. brauchen ab und zu Hilfe und Unterstützung.  | Foto: freepik
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Der Umgangston wird rauer: Immer mehr Pädagog:innen ergreifen Maßnahmen für ihre psychische Gesundheit. Der Verein "BfP – Beratung für Pädagog:innen Steiermark" verzeichnet eine steigende Nachfrage und will helfen.

GRAZ-UMGEBUNG/GRAZ. Jedes fünfte Kind und jeder fünfte Jugendliche ist laut einer OECD-Studie (kurz für: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) von Mobbing in der Schule betroffen. Anlauf- und Beratungsstellen für Jugendliche haben sich binnen kürzester Zeit, genauer gesagt zwischen September 2021 bis Jänner 2022, fast verdoppelt.

Für Pädagog:innen gibt es allerdings nur wenig Präventions- und Interventionsmaßnahmen. Richtig gelesen: Stress und Konflikt innerhalb der Kindergarten- oder Schulmauern betreffen längst nicht mehr nur Schüler:innen bzw. Kindergartenkinder; das weiß der Verein "BfP".

Problem war immer da

"Die Nachfrage nach Angeboten steigt. Der Bedarf ist definitiv gegeben. Hier muss gehandelt werden", sagt Vereinsobfrau Renate Schellander, die in Gratwein-Straßengel zu Hause ist. BfP hat das Ziel, Pädagog:innen aller Schulen, elementarpädagogischer Einrichtungen und weiteren pädagogischen, schulnahen Einrichtungen einzeln oder in Gruppen Unterstützung in pädagogisch-methodischen und sozial-systemischen sowie persönlichen Fragen anzubieten.

Die kostengünstigen und vertraulichen Beratungen, die Mediationen und Supervisionen sowie auch klinisch-psychologischen Behandlungen werden gebraucht. "Die Pandemie hat das Problem verstärkt, aber es war immer da. Spürbar hinzugekommen ist, dass es persönliche Probleme sind, die Lehrer zu uns bringen. In Berufen, die mit so vielen sozialen Komponenten verbunden sind, braucht es Unterstützung."

Der Vorstand von "Beratung für Pädagogen": Melanie Berner, Renate Schellander, Elke Springer, Irene Taucher, Werner Breuß | Foto: BfP
  • Der Vorstand von "Beratung für Pädagogen": Melanie Berner, Renate Schellander, Elke Springer, Irene Taucher, Werner Breuß
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Druck von außen und innen

Die "Druckstellen", wie Schellander anführt, liegen auf der Hand: Die schnelllebige Zeit, in der wir leben, die mit Leistungsdruck verbunden ist, und das sich weitgehend verändernde Verhalten vieler Eltern sowie das Regelwerk, das der Branche auferlegt wird, passen nicht zusammen. 

"Gesellschaftliche Strukturen haben sich verschoben, auch bei der Erziehung von Kindern. Wir merken sehr oft, dass es Probleme gibt, und man erwartet von den Pädagogen, dass sie das regeln. Der Umgang 'Kind-Schüler-Lehrer' ist anders geworden. Das, was Lehrern heute zugesprochen wird, ist nicht mit dem kompatibel, was ihnen abverlangt wird."

Raue Umgangstöne und Belehrungen – das gibt es aber nicht nur an Schulen. "Wir legen auch einen Fokus auf Kindergärten, Krippen und Tageseltern", sagt Vorstandsmitglied Elke Springer, die selbst über 40 Jahre unterrichtet hat.

Klare Regeln fehlen

Am häufigsten wird bei den Beratungen beklagt, dass klare Regeln für das Miteinander fehlen, die die Pädagog:innen richten sollen. Es ist ein Problem, wenn auf der einen Seite die Erziehung bei der Schul- und Kindergartentür abgegeben und überreicht wird, auf der anderen Seite antiautoritäre Erziehungsstile für Reibungen in der Gruppe sorgen. Darüber hinaus gibt es Konflikte im Team und/oder mit der Leitung, die den Zusammenhalt schwächen. Verzweiflung und Erschöpfung sind häufig die Folge.

Alle Infos und Kontaktdaten zum Verein "BfP" gibt es hier (einfach klicken).

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