Gratkorn/Murkraftwerk
Vandalen zünden Bagger an – enormer Sachschaden

- Foto: Steiner Bau
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Das Murkraftwerk, ein Kooperationsprojekt von Verbund und Energie Steiermark, in der Marktgemeinde Gratkorn schmeckt nicht jedem: Letzte Nacht wüteten auf dem Baugelände Vandalen und zündeten Baumaschinen an.
Die Bauarbeiten für das Kraftwerk Gratkorn haben bereits begonnen. Das Megaprojekt, das ein großes Stück zur Energiewende beitragen soll, 62 Millionen Euro kosten soll und rund 15.000 Haushalte mit Strom beliefern kann, ist vor allem bei unmittelbaren Anrainern und Unternehmen nicht von Anfang an begrüßt worden.
Deshalb hat der Verbund auch zwei Informationsveranstaltungen ins Leben gerufen – eine für Anliegen auf der "Gratkorner Seite", eine für Anliegen auf der "Gratwein-Straßengler Seite" –, um zu informieren und Fragen direkt zu beantworten.
Zwei Bagger in Flammen
Auch MeinBezirk.at (beziehungsweise die Geschäftsstelle Graz-Umgebung Nord) hat in den letzten Monaten immer wieder Briefe von Lesern und Leserinnen erhalten, in denen Sorgen kundgetan wurden. Zwischen Sorgen, Protest und Vandalismus gibt es aber einen Unterschied, den das Unternehmen Steiner Bau, das am Bauvorhaben beteiligt ist, in den frühen Morgenstunden vom 23. Dezember, gespürt hat:
Um drei Uhr hat Geschäftsführer Walter Roscher einen Anruf von der Berufsfeuerwehr erhalten. Die Nachricht: Zwei der Firmenbagger stehen auf der rechten Murseite in Flammen. "Dabei wurde die Baustelle für Weihnachten schon beendet. Alles war ruhig. Die Gemeinde Gratkorn war dem Projekt gegenüber positiv gestimmt", teilt er MeinBezirk.at mit.

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Gegen 01:20 Uhr wurden die Einsatzkräfte zum Brand an der Baustelle des Murkraftwerks gerufen. Die Berufsfeuerwehr Graz (zwei Fahrzeuge und acht Personen) sowie die Freiwillige Feuerwehr Gratkorn-Markt (vier Fahrzeuge und 23 Personen) löschten den Brand. An einem der beiden Baufahrzeuge trat massiv Dieselkraftstoff aus, weshalb der Chemiealarmdienst des Landes Steiermark verständigt wurde. Es entstand an beiden Fahrzeugen Totalschaden, der mit mehreren hundertausend Euro zu beziffern sein wird.
Sowohl das Unternehmen als auch die Feuerwehr vor Ort im Gespräch mit Roscher gehen davon aus, dass es sich um Fremdeinwirkung und mutwillige Beschädigung handelt. Auch die Polizei teilt mit: "Aufgrund der Brandsituation und der sonstigen Umstände kann Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden. Das Landeskriminalamt Steiermark hat diesbezüglich die Ermittlungen aufgenommen."
"Die Bagger stehen gut 50 Meter weiter auseinander. Ich will nicht vorgreifen, aber es ist technisch unmöglich, dass sie selbst Feuer gefangen haben und das Feuer von einem Bagger zum anderen übergegangen ist", sagt Roscher.
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