Ansichtssache

- Redaktionsleiter Heimo Potzinger
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Magnaten narren die Möchtegerne
Rund 4.800 Mitarbeiter im Pharmaunternehmen Roche müssen die bittere Pille einer konzernweiten Initiative, die unter dem sterilen Codenamen „Operational Excellence“ läuft, schlucken. Von den betrieblichen Optimierungsmaßnahmen ist auch der Standort in Graz betroffen. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre plant Roche den Transfer von Entwicklung und Produktion des Blutgas- und Elektrolytgeschäfts von Graz in die Schweiz. Der Pharmariese wird 400 Mitarbeiter auf die Straße setzen.
AK-Präsident Walter Rotschädl ist völlig zu Recht empört. Es könne wortwörtlich nicht sein, dass ein multinationaler Konzern seine Gewinne auf Kosten der Steuerzahler maximiert. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann fühlt sich genarrt und will nun prüfen lassen, ob Roche die 1,4 Millionen Euro an Förderungen dem Land zurückzahlen muss.
2009 betrug der Konzerngewinn 8,5 Milliarden Franken (6,3 Milliarden Euro).
Roche könnte die 1,4 Millionen locker aus der Portokassa zurückzahlen. Obendrein drohen die Eidgenossen, mit Jobangeboten in der Schweiz auch noch das Know-how unserer Leute mitzunehmen.
Hoffentlich haben unsere Möchtegern-Bonzen die Lektion begriffen, ehe sie dem nächsten richtigen Magnaten den roten Teppich ausrollen.
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