Landwirt Hatzl aus Feldkirchen
Familienmensch und Bauer aus Leidenschaft
Nicht größer, schneller oder mehr ist das wirtschaftliche Ziel von Bernhard Hatzl. Die Betriebsgröße des Landwirts aus Feldkirchen passt ihm und seiner Familie. Superlativen sind ihm fremd, außer wenn es um die Qualität seiner Produkte geht. Im Familienbetrieb helfen alle mit, seine Frau Petra, die Eltern Marianne und Heinz, und auch den drei jungen Töchtern macht es Spaß. Sie bemalen derzeit die hölzernen Osterhasengesichter oder helfen dem Opa am Bauernmarkt in Feldkirchen (freitags) oder in Judendorf (samstags).
Tierwohl steht im Vordergrund
„Vor fünf Jahrzehnten begannen meine Eltern mit der Haltung von Schweinen und der Veredelung zu Geselchtem“, blickt Bernhard Hatzl auf die Familiengeschichte. 300 Schweine werden am Hof verantwortungsbewusst gehalten und weitestgehend mit Futter versorgt, das auf eigenen Äckern wächst. Auch die Schlachtung findet am Hof statt, um den Tieren Stress auf langen Transportwegen zu ersparen. Während sich Vater Heinz um die Äcker kümmert, ist eine schonende Schlachtung Aufgabe des 44jährigen Bauern, der auch gelernter Fleischermeister ist. „Nur die Gülle muss ich ausfahren“, lacht Hatzl. Auch die Jauche gehört für ihn zur naturnahen Bewirtschaftung und Schonung von Ressourcen. „Als Bauer lebst du im Einklang mit der Natur“, philosophiert der Landwirt. „Es ist erstaunlich, was die Natur alles schafft. Auch das letzte Jahr war ein viel zu trockenes und trotzdem gedeihten bei uns Mais und Kürbis gar nicht so schlecht“.
Die Qualität steht im Familienbetrieb im Vordergrund. Die schmeckt man auch beim selbstgebackenen Brot, für das Mutter Marianne freitags um 04:00 Uhr in der Backstube steht. Sie ist die Meisterin der Leberknödel und Suppenstrudeln. Gattin Petra, eine gelernte Floristin, machte den Meister in Betriebs- und Haushaltsmanagement und die Ausbildung zur Seminarbäuerin. Kürzlich erhielt der Familienbetrieb bei der Spezialitäten-Prämierung die Goldmedaille für Osterschinken und Osterkrainer. Von der 7-Tage-Arbeitswoche merkt der Konsument nichts. „Wir freuen uns sehr, dass die Wertschätzung für uns Bauern in der Pandemie gestiegen ist. Die Leute interessieren sich mehr für unsere Arbeit und das Wohlergehen unserer Tiere“, sagt Hatzl. Wie seine Berufskollegen hofft er, dass der Griff zu heimischen Produkten anhält und Konsumenten der Regionalität die Treue halten. www.familie-hatzl.at.
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