Unternehmer-Interview
Nachhaltige Wärme aus der Region für die Region

- Weiß um die Wichtigkeit und den Komfort der regionalen Wärmeversorgung Bescheid: Robert Tulnik
- Foto: WOCHE
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Im Unternehmer-Interview: "SauberWärme" heizt in Deutschfeistritz umweltfreundlich ein.
Mit dem Biomasseheizwerk der SauberWärme Deutschfeistritz GmbH wird es seit 2018 nachhaltig warm. Rund 3,5 Millionen Euro wurden investiert und gut 5.300 Meter Nahwärmenetz verlegt, um eine jährliche CO₂-Emission-Ersparnis von rund 1.600 Tonnen zu erzielen. Gesellschafter Robert Tulnik spricht mit der WOCHE über diese innovative Art des Heizens.
WOCHE: Das Motto der SauberWärme lautet "Ökologisch sinnvoll heizen". Was steckt dahinter?
Robert Tulnik: Die Gründung der SauberWärme Holding GmbH hatte die wirtschaftliche Umsetzung einer umweltfreundlichen Wärmeversorgung zum Ziel: regionale Wertschöpfung und Umweltschutz. Das Hackgut wird vollständig aus der Land- und Forstwirtschaft der Region bezogen, wodurch auch eine nachhaltige Bewirtschaftung garantiert wird. In Deutschfeistritz wurde der vierte Standort errichtet.
Welchen Vorteil bieten Biomasseheizwerke noch?
Für den Kunden Komfort und sichere Kosten. Sie ersparen sich zum Beispiel Planung und Wartung und haben einen genauen Blick auf die Rechnung.
Gibt es auch Herausforderungen?
In Österreich wird viel Wert auf die richtige Energieversorgung gelegt, nur die Umsetzung fehlt. Durch die ambitionierte Gemeindeführung konnte in Deutschfeistritz ein sehr guter Grundstein für das Biomasseheizwerk gelegt werden. Andere würden gerne, aber Finanzierung und der Netzausbau sind nicht überall einfach.
Ist das Bewusstsein für Umweltschutz gestiegen?
Doch, aber es könnte viel mehr passieren. Dazu muss bei jedem Einzelnen der Wille da sein, den Umweltschutz voranzutreiben. In Zukunft wird vor allem die Kommunalpolitik gefragt sein, denn sie ist es, die nah am Bürger dran ist.
Wie viel Wert legen Sie persönlich auf Nachhaltigkeit?
Ich komme aus der Landwirtschaft. Es liegt mir also im Blut, auf den natürlichen Kreislauf zu achten. Für mich ist es selbstverständlich, örtliche Ressourcen zu nutzen und einen biologischen Fußabdruck zu hinterlassen. So möchte ich es auch unternehmerisch weitergeben.
Wie sicher ist die Anlage? Immerhin ist sie vollautomatisch ...
Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle. Der moderne Bau garantiert mit unterschiedlichen Überwachungselementen einen reibungslosen Ablauf. Gesichert ist damit auch der Kunde: Keine andere Art des Heizens kann die Versorgungssicherheit so anbieten. Auch im Falle eines Ausfalls gibt es die Notversorgung.
Wie breit ist das Gebiet gestreut?
350.000 Liter Heizöl wurden durch Hackschnitzel schon ersetzt. In Deutschfeistritz wurden nicht nur öffentliche Gebäude, etwa das Gemeindeamt, die Feuerwehr, Pfarre und Kindergarten, an die Biowärmeversorgung angeschlossen, sondern auch unzählige Miet- und Eigentumswohnungen, Mehrparteien-, Einfamilienhäuser und Gewerbebetriebe. Unser Ziel ist es, die ganze Gemeinde zu versorgen.
Unternehmer-Infos:
Das Biomasseheizwerk der SauberWärme Deutschfeistritz GmbH ist das vierte Biomasseheizwerk in der Gruppe und seit 2018 in Betrieb. Anschlüsse an das Wärmeversorgungsnetz sind jederzeit möglich. Kontakt und Info: 0664/8338990, beratung@sauberwaerme.at.



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