Regionale Lebensmittel
Herbstliche Spezialitäten auf steirische Art

Wildspezialitäten in den verschiedensten Variationen werden im Herbst in den steirischen Gaststätten geboten. | Foto: Bernadette Wurzinger / Pixabay
  • Wildspezialitäten in den verschiedensten Variationen werden im Herbst in den steirischen Gaststätten geboten.
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Vielleicht ist sie die "kulinarischste" Jahreszeit überhaupt – jedenfalls ist der Herbst dank Erntezeit und kühler werdender Temperaturen höchst geeignet, um sich stärker als sonst den vielfältigen Möglichkeiten regionaler Lebensmittel hinzugeben. Neben der Traubenernte und Weinlese stehen in der Steiermark zurzeit auch die Verabeitung von Feldgemüse, Baum- und Strauchfrüchten oder Wildfleisch an der Tagesordnung der heimischen Obst- und Gemüsebauern sowie der Jäger und Fleischverabeitungsbetriebe.

Wildbret: Natur pur

In der gesamten Steiermark stehen in zahlreichen Gasthöfen vor allem im Oktober und November die schon traditionellen Wildbretwochen auf den Speisekarten. Dass Wildfleisch, im Gegensatz zu den meisten anderen Fleischsorten, durch das Leben der Tiere in der natürlichen Wildbahn fast immer als Bio-Fleisch bezeichnet werden kann, ist eine der Besonderheiten der Wildbretwochen. Dazu liefert Fleisch von Rehen, Hirschen oder Gämsen hochwertige Mineralstoffe und Eiweiße bei verhältnismäßig geringem Fettanteil. Da sich die Tiere von naturbelassenen Berg- und Wiesenkräutern ernähren, schmeckt Wildfleisch auch besonders aromatisch. Zwei ausgezeichnete Genussregionen für steirisches Wildfleisch sind zum Beispiel das Hochschwab-Wild und das Gesäuse-Wild. Ab Oktober warten jedoch von Lassing, über Treglwang, Voitsberg und Hitzendorf, bis nach Gasen, Hirschegg und Gralla die köstlichsten Wildgerichte – wahrscheinlich gibt es kaum einen Ort in der Steiermark, in dem die Gastwirte nicht auf Wildspezialitäten setzen. Neben dem hohen Nährstoffgehalt und dem aromatischen Geschmack ist steirisches Wildfleisch zudem eine optimale Wahl, wenn es darum geht, lange und umweltschädliche Transportwege sowie Fleischprodukte aus unwürdiger Massentierhaltung zu vermeiden.

Vielseitige Aroniabeere

Ganz oben in der Beliebtheitsskala der sogenannten Superfood-Lebensmittel befindet sich die Aroniabeere, auch Apfelbeere genannt. In den vergangenen Jahren setzten immer mehr steirische Obstbauern und Lebensmittelhersteller auf die roten oder violett-schwarzen, apfelförmigen, aber meist nur weintraubengroßen, Früchte, aus denen vielseitige und hochwertige Produkte hergestellt werden. Vom Saft über Fruchtaufstriche bis hin zu Schokoladen ist hier alles möglich. Zur Qualitätssicherung haben sich die heimischen Bauern zum Verein „Aronia Austria“ zusammengeschlossen – so wie es etwa die steirischen Kürbisbauern getan haben. Dabei unterliegen sie einem Kontrollsystem und die Produkte werden mit dem Aronia-Blatt gekennzeichnet, worauf auch eine Nummer steht, anhand welcher die Herstellung vom Feld bis zur Flasche nachvollzogen werden kann. Unumgänglich ist, dass ausschließlich heimische Beeren verarbeitet werden.
Ihren Ursprung hat die Aroniabeere in Nordamerika, wo sie überwiegend als Wildpflanze wuchs und schon bei den Indianern als Heilmittel bekannt war. Später, um 1900, als der russische Obstbaupionier Iwan W. Mitschurin mit der Aroniabeere experimentierte, wurde die „Pionierpflanze“ großflächig in der ehemaligen Sowjetunion angebaut. Verwendung fand sie als natürliche Lebensmittelfarbe sowie für Arzneimittel. In Russland gilt sie noch heute als Heilmittel, welches über den Darm das Immunsystem stärkt. Und tatsächlich enthalten Aroniabeeren nachweislich hohe Mengen an Immunsystem stärkenden und heilsamen Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Flavonoiden oder Folsäure, wobei zu beachten ist, dass aufgrund des Blausäuregehalts frischer Früchte auch die Aroniabeere, wenn sie unverarbeitet ist, besser nur in kleinen Mengen verzehrt werden sollte. Durch Erhitzung oder entsprechende Verarbeitung reduziert sich der Blausäuregehalt und dann können die Aronia-Produkte auch regelmäßig gegessen und genossen werden.

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