In Graz und ganz Österreich
Corona zwingt Unis zu Stillstand

Freiwillige Maßnahmen wurden an der Kunstuniversität Graz gesetzt, ab Montag sind aber alle österreichischen Unis geschlossen. | Foto: Wolfgang Hummer
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  • Freiwillige Maßnahmen wurden an der Kunstuniversität Graz gesetzt, ab Montag sind aber alle österreichischen Unis geschlossen.
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  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

Die Regierung sperrt alle Unis und Fachhochschulen: Grazer Kunstuniversität reagierte bereits vorab präventiv.

Gestern Mittag trat Bundeskanzler Sebastian Kurz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer vor die Presse und verkündete die Schließung der Grenzen zu Italien. Zudem werden ab Montag alle Universitäten und Fachhochschulen gesperrt. Die Grazer Kunstuniversität reagierte bereits in den letzten Wochen präventiv.
"Wir haben noch keinen bestätigten Corona-Fall", leitet Hermann Götz, Pressesprecher der Kunstuniversität Graz, ein. Fakt ist aber, dass bereits einige Absagen von Veranstaltungen und Workshops vorgenommen werden mussten. Auf WOCHE-Nachfrage erklärt Götz, welche Maßnahmen im Vorfeld gesetzt wurden.

Norditaliener betroffen

"Wir haben einen hohen Anteil an internationalen Lehrenden und Studierenden und haben die Situation stets genau beobachtet", führt der Pressesprecher aus. Vor allem viele Italiener, die nun nach den Ferien nach Graz zurückgekehrt sind, lassen den Uni-Alltag anders aussehen. "Ein Workshop mit Vortragenden aus Norditalien musste abgesagt werden und Hearings mit Kandidaten aus Norditalien wurden verschoben", erklärt er weiter. Weil auch Jazz-Studierende aus den USA nicht nach Graz kommen, musste ein weiterer Workshop entfallen.

Unterricht via Video

Öffentliche Veranstaltungen mussten bisher keine abgesagt werden, was sich aber seit der angekündigten Schließung auch ändern wird. Bisher gab es jedoch mehrere Einzelmaßnahmen von Lehrenden oder Studierenden. "Manche Lehrende halten den Unterricht oder Dienstgespräche via Videokonferenz ab", erläutert Götz, dass es mehrere freiwillige präventive Schritte gäbe. Einzelne Studierende, die sich in betroffenen Gebieten aufgehalten hatten, gingen freiwillig in Quarantäne oder blieben der Universität fern. "Verdachtsfälle im Sinne einschlägiger Symptome sind uns aber nicht bekannt", betont der Presse-Chef. Bereits im Februar hat die Kunstuniversität eine Task Force einberufen, die die Lage permanent beobachtet. "Die Leitung der Universität hat auch bereits mehrere Informationsschreiben an alle Uni-Angehörigen ausgeschickt und darin gebeten, Studierende, die aufgrund des Corona-Virus zu Hause bleiben wollen oder müssen, zu entschuldigen und nicht schlechter zu benoten", erklärt Götz. Studierende aus dem asiatischen Raum waren laut Götz von den Maßnahmen nicht betroffen, da dort in den Semesterferien die betroffenen Gebiete bereits gesperrt waren.
"Die angekündigte Schließung wird natürlich weitere Schritte mit sich bringen. Wir sind aber gut vorbereitet", so Götz abschließend.

Freiwillige Maßnahmen wurden an der Kunstuniversität Graz gesetzt, ab Montag sind aber alle österreichischen Unis geschlossen. | Foto: Wolfgang Hummer
Hermann Götz: "Aufgrund der angekündigten Schließung werden neue Schritte notwendig sein." | Foto: Jorj Konstantinov
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