Mit Video und Umfrage
Waldhonig könnte die durchwachsene Honigsaison im Bezirk retten

- Imkermeister Werner Kurz aus Bad Waltersdorf prognostiziert für den Waldhonig heuer beste Qualität.
- hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer
Nach einem Totalausfall beim Blütenhonig im Frühjahr gibt die aktuelle Waldtracht den Imkern im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld für die anstehende Honigernte Hoffnung.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. "Das Blatt hat sich gewendet. Mittlerweile schaut es zum Glück so aus, als seien wir Imker mit einem blauen Auge davon gekommen", zieht der Imkermeister Werner Kurz, Obmann des Bienenzuchtverein Bad Waltersdorf und Direktor der Steirischen Imkerschule eine positive Zwischenbilanz.
250.000 Kilogramm Blütenhonig fehlen
Während es im letzten Jahr der Waldhonig war, der den Imkern leere Honiggläser und Kopfzerbrechen bescherte, macht ihnen heuer der Totalausfall an Blütenhonig zu schaffen. Ein Drittel der jährlichen Honigernte ging heuer durch das kalte und nasse Maiwetter verloren. "Bei 50.000 gemeldeten Bienenvölkern in der Steiermark, sprechen wir da von einem Verlust von 250.000 Kilogramm Blütenhonig, der heuer in den Regalen fehlt", verdeutlicht Imkermeister Werner Kurz.
Hoffnung liegt auf dem Waldhonig
Groß ist darum die Freude, dass die aktuell laufende Waldhonigsaison noch Hoffnung bietet. Die Vegetation und damit auch die Entwicklung der Bienen hätte sich zwar aufgrund des nassen und kühlen Wetters im Mai um gute zwei Wochen nach hinten verschoben, die Befürchtung, dass sich aber dadurch auch die Honigtauerzeuger - die für die Entstehung des Waldhonigs verantwortlich sind - nicht entwickelten konnte, hätte sich aber zum Glück nicht bewahrheitet, freut sich Kurz. "Mit den warmen Temperaturen haben in den meisten Region der Steiermark - so auch in unserem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld - die Honigtauerzeuger zu arbeiten begonnen. Dazu kommen Linde und Kastanie, die gerade in der Blüte stehen.

- Der Obmann des Bienenzuchtvereins Bad Waltersdorf ist auch Direktor der Steirischen Imkerschule und nennt 300 Bienenvölker sein Eigen.
- hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer
Notfütterungen haben Völker gestärkt
Innerhalb kürzester Zeit haben die Honigbienen der über 300 Imkerinnen und Imker im Bezirk ihre Waben darum füllen können. Hier hätte sich auch die Notfütterung, die viele Imker in den Vormonaten aufgrund der Futterknappheit durchführen haben müssen, bezahlt gemacht. "Nur so haben sich die Bienen und ihre Brut stark und gesund entwickeln können, die wiederum nun fleißig Honig sammeln", weiß Kurz, der selbst 300 Völker sein Eigen nennt. Obwohl die Stimmung aktuell unter den Imkern wieder heiterer ist, die Verluste, die durch den Ausfall des Blütenhonig entstanden seien, könne auch der Waldhonig nicht mehr wett machen, so Kurz. Das schmerze nicht nur die wenigen Erwerbsimker im Bezirk, sondern auch die zahlreichen Hobby- und Jungimker.

- Die Honigwaben sind bereits gut gefüllt und werden bereits von den Bienen verdeckelt.
- hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer
Auf das Wetter kommt es an
Denn ob durch den Waldhonigertrag der Jahresbedarf an Honig gedeckt werden kann, käme auch auf die Wetterlage in den nächsten Wochen an. Da die Honigtauerzeuger bei schweren Gewitter von den Bäumen gewaschen werden, hofft Kurz, dass das Wetter stabil bleibt. Schwere Gewitter würden der Waldtracht ein jähes Ende bereiten....Einmal mehr appelliert der Direkter der Steirischen Imkerschule an alle Honigliebhaber ihr Gläschen flüssiges Gold bei Imkern in der Region zu kaufen "Die Bienendichte ist im Bezirk sehr hoch. In jedem Ort gibt es mindestens einen Imker, der sich über die Abnahme seines Honigs freut", so Kurz.
Das könnte Sie auch interessieren: Honigbienen im Winter: Vom Warmzittern und Gruppenkuscheln






Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.