Landtagswahl 2019 im Murtal
ÖVP überholt die SPÖ, "eine Tetschn" für die FPÖ

Jubel bei der Volkspartei in Judenburg. | Foto: KK
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Die ÖVP legt stark zu und überholt die SPÖ, die Freiheitlichen verlieren deutlich.

MURTAL. "Es sieht nicht schlecht aus, aber jetzt warten wir mal auf die Hochrechnungen und vor allem auf das Ergebnis aus Graz - das wird entscheidend sein". Mit zurückhaltender Vorfreude traf sich die ÖVP Murtal im Parteibüro in Judenburg. Die Eindrücke waren auf jeden Fall gerechtfertigt: Die ÖVP darf sich im Bezirk über ein Plus von über zehn Prozentpunkten freuen und hat damit auch die SPÖ überholt.

Kleine punkten

Die SPÖ landete mit einem leichten Minus vor dem Ergebnis auf Platz 2 im Bezirk. Die Freiheitlichen müssen starke Verluste verkraften und kommen nur noch auf knapp 16 Prozent der Stimmen. Auffallend ist, dass alle drei kleineren Parteien im Bezirk Murtal punkten und im Ergebnis zulegen konnten. Die KPÖ holte 6,8 Prozent der Stimmen, die Grünen rund 6 Prozent und die Neos immerhin 3,7 Prozent.

"Perfektes Wochenende"

Über ein "perfektes Wochenende" darf sich Bruno Aschenbrenner (ÖVP) freuen. Als Bürgermeister von St. Marein-Feistritz eröffnete er am Samstag das neue Gemeindezentrum und feiert am Sonntag 34,5 Prozent und damit den Bezirkssieg im Murtal. Sein Einzug in den Landtag dürfte damit sicher sein. "Es ist noch nicht ganz klar - wir wollen erst Graz abwarten", gibt sich Aschenbrenner dennoch zurückhaltend. Das Ergebnis der Volkspartei im Murtal bewertet er als "fast historisch".

"Eine Enttäuschung"

"Insgesamt ist das Ergebnis eine Enttäuschung", sagt Wolfgang Moitzi (SPÖ) unverblümt, "aber durch unseren engagierten Wahlkampf konnten wir zumindest eine Aufholjagd starten." Im Gegensatz zur Nationalratswahl sei die SPÖ in den wichtigen obersteirischen Städten wieder vorne. Moitzi kann trotzdem einen klaren Auftrag für seine Partei erkennen: "Wir müssen eine Parteireform durchziehen und auch die Bevölkerung einbinden." Fix im neuen Landtag vertreten ist natürlich auch die bisherige Landtagspräsidentin Gabi Kolar (SPÖ) - in welcher Form wird man allerdings erst sehen ...

"Eine Tetschn"

Die Enttäuschung über die hohen Verluste sind Liane Moitzi (FPÖ) deutlich anzuhören: "Das ist kein freudiger Tag für uns, da gibt es nichts schönzureden - es ist eine echte Tetschn!" Moitzi sieht die Skandale der vergangenen Wochen und Monate als Grund für das Abschneiden. "Die Spesengeschichte war natürlich der Hammer, das hat kein Mensch verstanden. Das Liederbuch hatte dagegen keine Auswirkungen", glaubt sie. "Das ist natürlich sehr schade, wir haben nämlich nichts falsch gemacht und gute Arbeit geleistet." Das Mandat der einst jüngsten Abgeordneten des Landes wackelt jetzt gewaltig.

Weitere Mandate möglich

Freuen dürfen sich - zumindest vorerst - auch die kleineren Parteien. Nach derzeitigem Stand ziehen weitere Murtaler in den Landtag ein. Die KPÖ schafft mit steiermarkweit über 6 Prozent ein drittes Mandat, das dürfte für die Knittelfelderin Renate Pacher reserviert sein. Die Neos kommen mit 5 Prozent auf zwei Mandate - eines davon geht höchstwahrscheinlich an Robert Reif aus der Gemeinde Pölstal.

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Wahlergebnis zur Landtagswahl 2019: Das Steiermark-Ergebnis zeigt den tatsächlichen Auszählungsstand inklusive Wahlkarten und ist KEINE Hochrechnung.

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