Sicherheitstagung
4.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in der Steiermark
Rund 4.000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind bereits in der Steiermark untergebracht, fast die Hälfte davon in privaten Wohnungen und Häusern. Die Landesregierung rechnet nicht mit einer baldigen Rückkehr und lobt die Hilfsbereitschaft der Steirerinnen und Steirer.
GRAZ/STEIERMARK. Am Dienstag fand in der Grazer Burg bereits die zweite Sicherheitstagung der steirischen Spitzenpolitik statt, um sich über die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu beraten. Neben LH Hermann Schützenhöfer, LH-Stv. Anton Lang, Soziallandesrätin Doris Kampus und geladenen Vertreter:innen aller Parteien im Landtag nahm auch der österreichische Flüchtlingskoordinator, Generalmajor Michael Takacs, teil. Er lobte die Abstimmung zwischen Bund und Land Steiermark inmitten der Flüchtlingskrise. "Wir haben es hier österreichweit mit einem Vorzeigebundesland zu tun", so Takacs.
4.000 Flüchtlinge in der Steiermark
In Zahlen heißt das: Fast 700.000 Euro habe die Steiermark rasch und unbürokratisch für Hilfe im und ums Kriegsgebiet zur Verfügung gestellt. Rund 4.000 Geflüchtete aus der Ukrainer wurden bisher in der Steiermark registriert. Vor knapp einer Woche waren es noch halb so viele.
Private Hilfe
Gut 3.000 von ihnen sind in der Grundversorgung, davon mehr als die Hälfte in privaten Wohnungen und Häusern, der Rest in organisierten Unterkünften. Rund 1.000 der registrierten Flüchtlinge versorgen sich selbst. Etwa die Hälfte aller Flüchtlinge lebt in Graz, der Rest ist aufgeteilt – in jedem steirischen Bezirk leben momentan Geflüchtete aus der Ukraine.
"Lange Tradition der Hilfe"
Lob gibt es auch für die hilfsbereiten Steirerinnen und Steirer: Mehr als 5.500 Plätze in Wohnungen wurden für Schutzsuchende beim Land gemeldet. Rund 500 Gastfamilien haben sich außerdem als Schutzgeber für unbegleitete Kinder angeboten. "Die Steiermark hat eine lange Tradition der Hilfe und steht natürlich auch jetzt zu ihrer humanitären Verantwortung", sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). Bereits seit 1. März gibt es einen eigens eingerichteten Krisenstab, das Ankunftszentrum in der Messe Graz wird von Polizei, Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, Sozialabteilung des Landes, Rotem Kreuz und Caritas organisiert. "Wir können die aktuellen Aufgaben, Menschen aus der Ukraine rasch und unbürokratisch aufzunehmen, gut erfüllen. Auch weil die Steirerinnen und Steirer großartig mithelfen", so Kampus. "Dafür mein großes Danke!"
"Wir sind leider am Ende einer Illusion angekommen, wonach wir in Europa keine Kriege mehr erleben müssen."
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
Die Landesregierung appelliert aber auch: "Es werde einen langen Atem brauchen, um das Leid der Vertriebenen, die in der Steiermark angekommen sind, zu lindern."
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) nimmt Bund und Länder gemeinsam in die Pflicht: "Gegenwärtig ist es wichtig, dass Vertriebene, die bei uns ankommen, ein Dach über dem Kopf haben und versorgt werden. Außerdem müssen wir die Auswirkungen, die der Krieg auf unsere Wirtschaft hat, im Auge behalten." Das Hilfsangebot für besonders betroffene, sozial schwache Gruppen werde weiter ausgebaut. "Zukünftig werden wir weiter daran arbeiten müssen, nicht mehr vom Energie-Import abhängig zu sein", weiß Schützenhöfer. "Diese Wende braucht aber Zeit, das geht nicht von heute auf morgen."
"Rasch und unkompliziert helfen"
Sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) attestiert den Steirerinnen und Steirern ein "großes Herz und vor allem auch Verantwortung" bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. "Wenn man täglich die schrecklichen Bilder aus dem Kriegsgebiet sieht, dann sehe ich es als unsere Verpflichtung, zu helfen. Als Landesregierung werden wir auch weiterhin unsere größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, um den Menschen aus der Ukraine rasch und unkompliziert zu helfen."
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