Muraufweitung Weitersfeld und meine Gedanken...

Nach langer Zeit des Hochwassers,

habe ich mich wiedereinmal dazu entschlossen der Muraufweitung in Weitersfeld einen Besuch abzustatten. Ich war neugierig ob ich den Biber wieder sehen werde und was sich aufgrund des Hochwassers alles verändert hat. Der erste Anblick stimmte mmich bereits etwas nachdenklich... ob es die Autoreifen hier angeschwemmt hat oder hat sich derer jemand vor Ort entledigt? Da! Sogar einen Kinderpullover haben die Wassermassen angeschwemmt, und er ist prompt am Uferbewuchs hängen geblieben. Der nächste Anblick hat mein Herz endlich ein wenig erfreut..... all dieser Sand hat sich hier angehäuft, ich bewege mich auf den Sanddünen weiter, dieser Blick lässt mir Raum für meine Fantasie.... Was ist nun aus den Pflanzen geworden die hier vor einiger Zeit noch blühten? Manche Gräser haben den Durchbruch geschafft und ein Rotkehlchen zwitschert ganz leise ein Lied, andere Pflanzen sind den Sandmassen erlegen, genau so ist der Lauf der Natur, das eine kommt das andere geht..... ich setze meinen Weg fort.... was blinzelt mich denn da so orangefarben an? Ein Blümchen hat sich hier festgewurzelt und sogar Blüten ausgebildet, mitten in der Sandwüste entsteht tatsächlich neues Leben, und ich bin in diesem Moment eine Zeugin... wunderbar! Ich glaube wir Menschen können unsere Erde nicht so schnell in die Knie zwingen, oder?.... ein paar Schritte weiter..... Ein Plastiksack hat sich in der Weide verfangen, dieses Frühjahr wurden die Weiden allesamt zurückgeschnitten, den Sommer über haben sie wundervoll ausgetrieben und sich wunderbar verzweigt, aber dieser Plastikmüll inzwischen ihrer Äste zeigt mir wieder die Realität..... Plastik, egal wohin ich sehe..... Unweit von meinem jetzigen Standort höre ich den Schwarzspecht lauthals rufen, er sitzt hoch im Baum und ruft aus voller Kraft..... wunderbar diese Vögel, von allen Tieren fasznieren mich diese immer noch am meisten.... ich überquere das Rinnsal vor mir um einen besseren Blick auf den Specht zu bekommen, aber was entdecke ich da schon wieder? Der Eisvogel fliegt ein paar Meter vor meiner Nase vorbei, er landet im Ufergebüsch.... direkt neben einem blauen Kunststoffrest, welcher in den Ästen hängen geblieben ist. Ich habe genug gesehen und bin nun sehr nachdenklich. Ich frage mich woher der Abfall kommt und was da noch alles unseren wunderbaren Fluss hinuntergeschwemmt wurde und wo es überall hängengeblieben sein könnte...... versunken in diese Gedanken schweift mein Blick ein Stück nach rechts und ich kann Spuren von Reihern und anderen Tieren im nassen Sand des Ufers entdecken... es stimmt mich ein wenig froh, denn noch leben diese Tiere hier. "Wie lange noch?", diese Frage stelle ich mir als ich über das ruhig fließende Wasser der Aufweitung schaue, überall ist unser Müll zu finden, Plastik verrottet nur schwer oder gar nicht, so genau kann man da noch nicht sagen, der Kunststoff zersetzt sich in kleinste Einzelteile und geht somit in den Organismus der Tiere und in weiterer Folge in unseren Körper über. Wie sich das auf uns auswirkt konnte noch nicht wirklich erhoben werden. Ich setze mich auf die Murnockerl und mein Blick schweift abermals dem Murufer entlang, bis ich den Dinosaurier aus Stein entdecke! Wunderbar, was die Natur uns bietet. Nach einiger Zeit mache ich mich auf den Heimweg und freue mich über die Bank, welche mich abermals zum verweilen einlädt. Ich nutze diese wunderbare Angebot und träume noch ein bisschen vor mich hin. Noch hat die Natur uns sehr viel Schönes und Lebenswertes zu bieten, und ich hoffe wirklich, dass es bald ein Umdenken bezüglich des Umgangs mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen gibt... Wir haben nun mal nur eine Erde und die kann man noch nicht klonen! Den Biber habe ich nicht mehr gesehen, sein Bau war nicht mehr da...