Riegersburg
Neuer Lebensstil gegen die Klimakatastrophe
In Fragen der Klimaveränderung ist die promovierte Meteorologin Helga Kromp-Kolb in Österreich und weit darüber hinaus eine viel beschäftigte Interviewpartnerin und Vortragende. Die emeritierte Professorin der Universität für Bodenkultur in Wien war auf Einladung des Lionsclubs Veste Riegersburg zu Gast im Lasslhof.
Sie ließ keinen Zweifel daran: Die Klimakatastrophe stehe bevor. Sie ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass ein sehr rasches globales Handeln sie mildern könne. „Plus fünf Prozent bis zum Ende des Jahrhundert oder plus 2,7 Grad, wenn die Staatsankündigungen eintreffen“, so die renommierte Wissenschaftlerin.
Schlechte Prognose
Die Empfehlung der Expertin: „Wir sollten unter 2,5 Grad kommen.“ Oft werde behauptet, die Wissenschaft übertreibe, so Kromp-Kolb. „Nach allem, was wir wissen, untertreibt sie. Wir bewegen uns am obersten Rand dessen, was die Wissenschaft erwartet hat.“ Die selbstverstärkenden Prozesse seien das Problem. Plus 1,5 Prozent Erderwärmung sei deshalb vermutlich bereits in den frühen 2030er-Jahren zu erwarten.
Neuer Lebensstil als Lösung
Die Lösung aus ihrer Sicht: „Klimafreundliches Handeln muss einfacher und kostengünstiger sein als klimafeindliches Handeln.“ Es brauche eine tiefgreifende sehr rasche Veränderung, denn „unser Lebensstil ist nicht globalisierbar“. Ihr abschließender Appell: „Wir müssen vom Lebensstandard zur Lebensqualität.“ Denn gerade die Werte und Weltanschauungen der Menschen seien das Problem in der Klimawandeldiskussion, zitierte sie den deutschen Ökonom Ottmar Edenhofer. Lobende Worte fand die international anerkannte Klimaforscherin in diesem Zusammenhang für das Vulkanland: „Hier passiert eh schon sehr viel.“
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