Gleichenberger Bahn
Positive Signale aus der Landesregierung

Die Gleichenberger Bahn soll der Region und den Fahrgästen langfristig erhalten bleiben. | Foto: Fahrgast Steiermark
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  • Die Gleichenberger Bahn soll der Region und den Fahrgästen langfristig erhalten bleiben.
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Ende 2020 ist der Personenverkehr zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg eingestellt worden. Zwischenzeitlich als Tourismuszug an Wochenenden geführt, könnten die Weichen für den Erhalt der Gleichenberger Bahn gestellt werden – wenn sich die Finanzierungsfrage klären lässt.

Wenn alles gut geht, könnte der Verkehr auf der Landesbahnstrecke längerfristig abgesichert werden. Die Landtagsabgeordneten Franz Fartek (ÖVP) und Cornelia Schweiner (SPÖ) sind jedenfalls zuversichtlich von den Gesprächen bei SP-Verkehrslandesrat Anton Lang zurückgekehrt. In wenigen Wochen, jedenfalls aber rechtzeitig vor dem 31. Oktober – an dem Tag endet die Überbrückungsfinanzierung – soll ein zweites Gespräch folgen.

SPÖ-Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner  | Foto: Patrick Neves, SPÖ Steiermark
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Zweites Gespräch folgt

Wie die Zukunft der Gleichenberger Bahn im Eigentum der Steiermärkischen Landesbahnen und die Finanzierung – über die tatsächlichen Kosten gehen die Meinungen auseinander – genau ausschauen, darüber darf weiter spekuliert werden. Denn: Bevor nicht alles unter Dach und Fach sei, habe man Stillschweigen vereinbart, so Schweiner. "Wir waren als Vertreter des Regionalvorstandes mit dem Ist-Stand und unseren Ideen beim Landesrat vorstellig, wissen wir Konkretes, gehen wir damit sofort an die Öffentlichkeit." Jedenfalls habe man mit Lang nun einen konstruktiven Partner ins Boot geholt. Ähnlich sieht das Regionsvorsitzender Franz Fartek. "Das Gespräch war sehr positiv. Ich war erstaunt, wie gut informiert der Landesrat ist."

ÖVP-Landtagsabgeordneter Franz Fartek | Foto: ÖVP
  • ÖVP-Landtagsabgeordneter Franz Fartek
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Wortwörtlich "irritiert" sind die beiden allerdings vom Verhalten von Nationalratsabgeordnetem Walter Rauch von der FPÖ. Der hätte nämlich am Gespräch im Büro Lang teilnehmen sollen, ist aber nicht erschienen. Er habe nachweislich eine Einladung bekommen, als Regionsvorsitzender-Stellvertreter hätte er diese Aufgabe wahrnehmen müssen, ärgern und wundern sich Schweiner und Fartek.

2.200 Unterschriften der Grünen

Nicht zur Unterredung eingeladen waren die Grünen. Sie machten ihrem Ärger und ihrer Besorgnis einen Tag vor der Gesprächsrunde Luft. Als Druckmittel dient eine Petition mit 2.200 Unterschriften – initiiert von Feldbachs Gemeinderat Thomas Schilcher, Bad Gleichenbergs Gemeinderätin Marianne Müller-Triebl und Bundesrat Andreas Lackner aus Deutsch Goritz. Darin fordern die Grünen einen fahrplanmäßigen Wochenend- und Freizeitverkehr über November 2021 hinaus, Planverkehr wochentags als Stadtbahn bis zur Oedt-Siedlung mit Zuganschlüssen zur Ostbahn und neuen Haltestellen im Stadtgebiet von Feldbach sowie den Weiterbetrieb des Planverkehrs zumindest bis zur Elektrifizierung der Ostbahn. Dann, nach dem Abschluss des Ausbaus der Ostbahn im Jahr 2027, sollen die Möglichkeiten neu bewertet werden. Jedenfalls: "Wenn man eine elektrifizierte Normalspurbahn in Zeiten des Klimaschutzes stilllegt, dann stimmt sowieso was nicht", stichelt Grünen-Verkehrssprecher Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner.

LAbg. Lambert Schönleitner, GR Thomas Schilcher, BR Andreas Lackner und GR Marianne Müller-Triebl (v.l.) von den Grünen wollen die Weichen für den Erhalt der Gleichenberger Bahn gestellt wissen. | Foto: Philipp Podesser
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Die Grünen fordern von der Landesregierung ein klares Bekenntnis zur Gleichenberger Bahn. Eine Zwischenlösung wie aktuell wollen sie nicht so einfach hinnehmen. "Wir werden keine Ruhe geben", kündigt Bundesrat Andreas Lackner Protest, aber auch konstruktive Lösungsvorschläge an. Für Gemeinderätin Marianne Müller-Triebl geht der Erhalt der Gleichenberger Bahn mit mehr Lebensqualität einher. "Die stark befahrene B 66 führt durch den Ort Bad Gleichenberg, wir brauchen eine klimafreundliche Lösung."

Die WOCHE hat sich umgehört

In Online-Umfragen hat sich die WOCHE Südoststeiermark ein Bild von der Meinung der Bürger gemacht. Ihnen zufolge haben nur 3,45 Prozent der WOCHE-Leser überhaupt kein Interesse an der Gleichenberger Bahn. Zuversichtlich sind die Südoststeirer, was die Zukunft der Gleichenberger Bahn angeht: 62,16 Prozent glauben, dass die Regionalpolitiker die Bahn retten können.
Teilnahme an der Umfrage noch möglich!

Zwischenlösung bis Ende OktoberBis Ende Oktober 2021 ist der Verkehr der Gleichenberger Bahn mit jeweils vier Zugpaaren an den Samstagen, Sonntagen und Feiertagen gesichert. Die Kosten in der Höhe von 80.000 Euro tragen die Region, die Gemeinden Bad Gleichenberg, Gnas und Feldbach sowie die Tourismusverbände.

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