Unsere Erde
Gutes Arbeitsklima für große Klimaziele
Fünf südoststeirische Gemeinden bilden eine Seilschaft zur Erreichung großer Klimaziele im Kleinen.
Seit zehn Jahren machen Fehring, Kapfenstein, Riegersburg, St. Anna am Aigen und Unterlamm offiziell gemeinsame Sache – nämlich im Gemeindeverbund "Netzwerk Südost".
Die fünf Gemeinden waren aber schon vor der Gründung der Klima- und Energiemodellregion freiwillig zu Maßnahmen in Umwelt- und Energiefragen bereit. Gerade deshalb gelten sie bis heute als Vorreiter im Klimaschutz weit über die Regionsgrenzen hinaus.
Rechtzeitig zum Zuschlag für die nächste Förderperiode für drei Jahre von 2021 bis 2023 schworen sich die fünf Bürgermeister unter dem Vorsitz von Unterlamms Ortschef Robert Hammer auf die Klimaziele 2035 ein.
Klimafittes Bauen
Eines der großen Vorhaben sei, die Bauherren schon vor der Planung des Eigenheimes zu erreichen, wie Johannes Weidinger, Bürgermeister von St Anna, betont. Eine Mappe mit Infos zu klimafittem Bauen liegt in den Gemeinden auf.
Als eine symbolische Geste sieht die Fünferallianz die "Hausbaum-Aktion". Künftig bekommen die Bauherren einen Gutschein für einen Baum.
"Die natürliche Beschattung wirkt wie zehn Klimaanlagen"
streicht Kapfensteins Bürgermeister Ferdinand Gross hervor. Eine Abkühlung von bis zu zehn Grad ließe sich erzielen.
"Raus aus Öl bis 2035", in Verbindung mit dem noch inoffiziellen Ziel "Raus aus Gas bis 2045", will Fehrings Stadtchef Johann Winkelmaier auf die Fahnen der Modellregion geheftet wissen. "In unseren fünf Gemeinden werden noch 1.200 Ölkessel aktiv betrieben." In der Region sei der komplette Umstieg noch vor 2035 geplant. Übrigens: Unterlamm als Gemeinde ist der Ausstieg bereits gelungen.
Dem Riegersburger Bürgermeister Manfred Reisenhofer geht es gemeinsam mit seinem Vize Johann Hartinger auch um die Anpassung an die Wettersituationen wie Hitzeperioden oder Starkregen. Zur Umsetzung von Maßnahmen für klimataugliches Bauen oder etwa den sorgsamen Umgang mit Wasser wurde ein zweiter Gemeindeverbund gegründet – und zwar die "Klimawandelanpassungsregion" (KLAR).
Bis zu 9.000 Euro Förderung
Unterstützung bekommen die fünf Bürgermeister von Regionsmanagerin Maria Eder von der Lokalen Energieagentur (LEA) in Auersbach. Was der kommunale Schulterschluss schon alles abzuwerfen imstande war, wussten die Energieexpertin und der Geschäftsführer der Netzwerk GmbH, Robert Hammer, auszugsweise aufzuzählen: 23 öffentliche E-Ladestationen, 30 Fotovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden mit insgesamt 515 kWp, bis zu 9.000 Euro Förderung pro privatem Heizungsumstieg etc. Jedenfalls wolle man als Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und motivieren, so Hammer. Genau das tut aktuell Fehring mit dem Umstieg auf Nahwärme in der Volksschule Hohenbrugg, wie Fehrings Bauamtsleiter Franz Thurner weiß.
3 Fragen an
Bürgermeister Robert Hammer, Geschäftsführer der Netzwerk Südost GmbH
Lassen sich Private motivieren?
Ja, aber die Gemeinden müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Wir haben 30 Fotovoltaikanlagen mit insgesamt 515 kWp auf Gemeindegebäuden errichtet. Es gibt viele Förderungen von Bund, Land und Gemeinde.
Was kann der Einzelne tun?
Jeder kann seinen Beitrag leisten – der Private und auch die Gemeinde, zum Beispiel mit dem Ausstieg aus Öl.
Worauf sind Sie stolz?
Unterlamm ist der Ausstieg aus Öl in gemeindeeigenen Gebäuden bereits gelungen.
Zwei Programme für fünf Gemeinden
- Die aktuelle Förderperiode für die Klima- und Energiemodellregion (KEM) läuft seit Jänner 2021 und bis Dezember 2023. Die KEM wurde zur Umsetzung von Projekten, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, gegründet.
- Die Klimawandelanpassungsregion (KLAR) von Juni 2020 bis Mai 2022 wurde gegründet zur Umsetzung von Projekten, um sich an den Klimawandel anzupassen.
Partnergemeinden in beiden Verbünden sind Fehring, Kapfenstein, Riegersburg, St. Anna und Unterlamm. Die Projekte werden mit Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert.
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