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Stadtreportage Deutschlandsberg
Neue Pläne für den Hauptplatz

Der Hauptplatz bekommt einen neuen "Anstrich" - als Tor zur Bezirkshauptstadt soll der "Untere Platz" zuerst in Angriff genommen werden. | Foto: veronik
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Leader-Projekt zum Deutschlandsberger Hauptplatz: Die Innenstadt soll gestärkt werden, das Groß-Projekt startet mit dem "Unteren Platz". Ab 2024 wird die Platzgestaltung in Angriff genommen. 

DEUTSCHLANDSBERG. Dass dem Hauptplatz von Deutschlandsberg ein Belebungs-Schub gut tun würde, steht außer Frage. Jetzt kommt Bewegung in das Groß-Projekt, nämlich in Form eines Leader-Projektes. Gestartet wird einmal mit dem "Unteren Platz", der als städtebauliches Foyer den Weg zur Innenstadt bereitet. Dazu hat bereits ein Architekten-Wettbewerb stattgefunden, den Zuschlag erhielt das balloon architekten ZT-OG, ein Architekten-Kolletiv um Andreas Gratl und Johannes Wohofsky. Der Wettbewerbsbeitrag wird als Mosaikstein eines Gesamtkonzeptes verstanden und sollte als Ausgangspunkt für die zukünftige Stadtentwicklung mit verstärkter Bürgerbeteiligung dienen.

Die städtebauliche Grundintention ist die Stärkung der Innenstadt als regionales Zentrum mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Der Hauptplatz ist das regionale Zentrum mit einem gut funktionierenden Gewerbemix und wichtigen kommunalen Einrichtungen.

Zum Verkehr

Der Untere Platz ist ein wichtiger Mobilitätspunkt der Stadt und ist Vorzone zum Hauptplatzes. Um die unterschiedlichen Verkehrsströme der örtlichen Situation besser anpassen zu können, wird eine Begegnungszone geplant. Der Platz sollte unterschiedlichen Gruppen dienen und wird auch als flexibler Servicepunkt ausgebaut.

Hier die Pläne zum Projekt - am Hauptplatz wird sich einiges ändern.  | Foto:  balloon architekten ZT-OG
  • Hier die Pläne zum Projekt - am Hauptplatz wird sich einiges ändern.
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Für die Fußgänger wird die Überquerung des Platzes erleichtert. Zusätzlich werden unterschiedliche Verweil-Zonen angeboten. Für die zwei Hauptradrouten, dem R4 Schilcherradweg und dem Rad-Infopfad Koralmbahn, wird eine umfassende Servicestation angeboten. Hierfür wird der Leerstand im Haus Unterer Platz 6 – „Scherschuster“ vorgeschlagen. Für den öffentlichen Verkehr der GKB werden zwei Haltestellen angeboten, für den Individualverkehr Haltezonen. Servicestationen für sanfte Mobilität wie zum Beispiel E-Bike Ladestationen, sollten für ein neues Bewusstsein in der Stadtgemeinde in die Planung integriert werden. Ein Infosystem in Form einer digitalen Stele wird ebenfalls integriert.

Der untere Platz wird zur barrierefreien Begnungszone für alle Nutzer. | Foto: Veronik
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Städtebau und Funktion

Der Platz wird durch die drei Baumdächer und durch die Bewegungslinien (Mulden) in drei Bereiche gegliedert. Der Bereich 1 vor dem Haus Unterer Platz 1 „Selsel“ mit der gut erhaltenen 5-achsigen historischen Fassade ist das Gesicht des Platzes, hat ein gutes Angebot an Gewerbe- und Gastro-Bereichen und fungiert als Übergangs- bzw. Eingangszone zum Hauptplatz.

Der Bereich 2 zwischen Haus Unterer Platz 3 und 6 ist zum einen Mobiltätspunkt und gleichzeitig, durch die Sitzstufenanlage und dem Baumdach, ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. Das Haus Unterer Platz 6 „Scherschuster“ ist derzeit ein Leerstand und könnte als Servicepunkt insbesondere für den überregionalen Radverkehr und für Besucherinnen und Besucher der Stadt Deutschlandsberg dienen. Funktionen wie Information, Radservice, Infrastruktur (WC, Garderobe, Schließfächer) und das Angebot eines multimodalen Servicepunktes für die Bewohner der Stadt, könnten dem Unteren Platz zusätzliche Bedeutung bringen.

Der Bereich 3 vor dem ehemaligen „Hotel Rainer“ könnte, durch den geplanten viergeschossigen und frei stehenden Baukörper wieder eine tragende Rolle, auch im Bezug zur Sichtachse zum Hauptplatz, am Unteren Platz einnehmen. Die Entwicklung dieser Zone 3 ist offen, jedoch ist auch dieser Bereich durch das Baumdach und durch die zwei Fassadenflächen des neuen Gebäudes als Aufenthaltsfläche sehr gut geeignet. Die Statue des Hl. Joseph wird vor dem Haus 6 vis-à-vis dem „Selsel“ neu positioniert und fungiert als Anker- bzw. Sammelpunkt.

Die Gestaltung des Unteren Platzes

Der Untere Platz ist das Foyer der Stadt, ist Begegnungszone und wird mit einem durchfärbten Asphalt konzipiert. Die Asphaltfläche wird mit einer geschliffenen Oberfläche mit Natursteineinschlüssen ausgeführt. Die Notwendigkeit der Differenzierung zum Hauptplatz und die Bedeutung des Platzes als Mobilitäts- und Transitraum, erfordert eine homogene Platzfläche mit einer möglichst einheitlichen Platzwirkung.

Der "Untere Platz" als Foyer zum Hauptplatz in Deutschlandsberg wird am 2024 neu gestaltet werden. | Foto: Veronik
  • Der "Untere Platz" als Foyer zum Hauptplatz in Deutschlandsberg wird am 2024 neu gestaltet werden.
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Der Platz wird durch die drei Baumdächer zoniert. Der homogenen Platzfläche sind, passend zu den drei Baumdächern, drei Inselflächen aus Wasser gebundenen Schotterflächen eingeschrieben. Diese erhöhen nochmals die Aufenthaltsqualität und das Kleinklima in den drei Platzzonen. Ein einheitliches Platzmobiliar aus unterschiedlich geformten Steinquadern dient als Sitzgelegenheiten, Pflanzengefäß und vereinzelt als Wasserstelle. Durch die durchwegs schwellenlose Platzfläche ist der gesamte Platz barrierefrei. Zusätzlich sind die freien Gehbereiche entlang der Fassaden, die Mulden als Leitlinien und die an den Platzrändern konzipierten taktilen Leitlinien, für sehbehinderte Menschen wichtige Orientierungshilfen.

Die Beleuchtung

Wie in einem Foyer vermittelt die Lichtgestaltung des Nachtbildes von außen in der Annäherung ein freundliches, einladendes Bild und schafft damit Orientierung im größeren räumlichen (städtischen/städtebaulichen) Kontext. Betritt man das Foyer, fühlt man sich sicher und angekommen und wird von der Atmosphäre unterbewusst zum Verweilen verführt. Dieses atmosphärische Bild stiftet Identität und gibt der Stadt und dem Platz in der Nacht ein unverwechselbares Image, das gleichzeitig Sicherheit und Poesie vermittelt.

Die Beleuchtung des Platzes gliedert sich in folgende unterschiedliche Ebenen:

  • Die Funktionale Straßenbeleuchtung orientiert sich an den Hauptverkehrswegen und wird mittels Mast- und Fassadenleuchten auf Höhe der Traufen ausgeführt.
  • Die Atmosphärische Beleuchtung wird zum einen für einzelne Platzzonen und zum anderen in den Baumkronen mittels Mastleuchten auf Höhe Mitte des ersten Obergeschoßes konzipiert.
  • Einzelne Fassaden, die Sitzstufen und die Statue des Hl. Joseph werden als akzentuierte Beleuchtung mittels linearer Fassadenleuchten (für eine homogene Beleuchtung), LED Lichtlinien (für eine Kennzeichnung der obersten Stufe) und mittels Bodenstrahler, ausgeführt.

Ökologische und ökonomische Lösung

Durch die Nutzung von überwiegend regionalen Baustoffen ist eine ökologische und nachhaltige Errichtung gegeben. Der Einsatz von gefärbten Asphaltfächen ist gestalterisch hochwertig und wirtschaftlich in der Herstellung. Die Makadam-Deckflächen zeichnen sich durch eine gute Sickerfähigkeit und durch einen geringen Versiegelungsgrad aus. Diese Eigenschaften fördern ein angenehmes Mikroklima.

Um langfristig eine ansprechende Optik des neuen Asphalt-Belags zu gewährleisten, sollte zum Beispiel ein weiß- gelber Asphalt mit geschliffener Oberfläche und schwarzen Basalteinschlüssen zum Einsatz kommen. Diese besondere Struktur führt zu einer leichten Auflösung des hellen Farbtons und täuscht damit eine punktuelle Verschmutzung, wie zum Beispiel durch Kaugummireste vor.

Zum zeitlichen Fahrplan wird laut Birgit Hein-Krizek von der Stadtgemeinde nach einem entsprechenden Entschluss im Stadtrat der Einreichplan bis Ende des Jahres erarbeitet werden. 2023 ist die Ausschreibung angedacht sowie der Start der Arbeiten am Untergrund, nämlich im Zuge der Sanierung der Landesstraße. Die Platzgestaltung selbst wird ab 2024 in Angriff genommen.

Ermöglicht durch:

Auftakt zur Bürgerbeteiligung am 12. September

Darüber hinaus steht der Hauptplatz selbst im Fokus der Stadtentwicklung: Dazu findet als Auftakt zur Bürgerbeteiligung am 12. September um 19 Uhr ein Informationsabend im Laßnitzhaus statt:

„Sie erhalten an jenem Abend Informationen und eine erste Gelegenheit zur Beteiligung am Prozess 'Hauptplatz – im Herzen von Deutschlandsberg'. Ergänzend zeigen wir Ihnen die Beiträge des Architekturwettbewerbs zum 'Unteren Platz' und präsentieren das Siegerprojekt."
Josef Wallner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Deutschlandsberg

"Live vorm Rathaus" startet wieder Durch in Deutschlandsberg:

Auf der „Live vorm Rathaus“-Bühne geht die Post ab
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