Bezirk Deutschlandsberg
So viel stecken die Gemeinden 2022 in den Breitbandausbau
Breitband in Deutschlandsberg im Check, Teil 2: Das investieren und planen die Gemeinden für 2022.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Den aktuellen Zustand beim Breitband in Deutschlandsberg haben wir auf MeinBezirk.at schon ausführlich analysiert – der Bezirk hinkt noch hinterher, aber es geht was weiter. Was uns zum Ausblick in Zukunft bringt: Wie viel geht noch heuer weiter?
Wies investiert Millionen
Als Nummer eins im Bezirk beim Breitbandausbau kann man getrost Wies bezeichnen: nicht nur wegen der Schnelligkeit und Verfügbarkeit. Das macht auch ein Blick auf wies.online deutlich, wo die Marktgemeinde umfangreiches Infomaterial und die Anmeldung zum schnellen Internet zur Verfügung stellt. Die nackten Zahlen: Seit 2018 wurden bereits 3,3 Mio. Euro investiert. "Damit konnte bereits ein großer Bereich in der Gemeinde abgedeckt werden", sagt Bgm. Josef Waltl (LAW). "Die Marktgemeinde Wies hat einen eigenen Anschluss am internationalen Datenhighway und betreibt das Glasfasernetz selbst."
2022 hat man in Wies 1,5 Mio. Euro an Investitionen budgetiert. In den Jahren 2023 und 2024 sind 2,1 Mio. Euro geplant.
Bei zwei Bauabschnitten soll gemeinsam mit Glasfasern auch ein Nahwärmenetz verlegt werden: Im Ortsteil Altenmarkt möchte man das Nahwärmenetz erweitern, in Steyeregg ein neues Heizwerk bauen. In Kalkgrub wird ein Abschnitt gemeinsam mit einer Erneuerung der Wasserleitung realisiert, im Bereich Kraß/Unterfresen wird zusammen mit der Energie Steiermark gegraben, die dort Stromkabel verlegen.
Frauental nutzt Straßenbau
Ähnliche Synergien nutzt man in Frauental, wo man schon seit Jahren im Zuge von Straßensanierungen Leitungen oder Leerverrohrungen mitlegt. Auch bei Verkabelungen der Energie Steiermark wurden zuletzt Datenleitungen mitverlegt. Für die Jahre 2022 und 2023 sind je 100.000 Euro an Investitionen geplant. Gespräche mit Anbietern über Ausbau und Optimierung der Glasfaserinfrastruktur in Frauental laufen, so die Marktgemeinde.
Nächstes Großprojekt in St. Martin i.S.
Die Gemeinde St. Martin i.S. startet ein Projekt nach dem anderen: Nach einem Ausbau in St. Ulrich i.G. (mit Glasfaseranschlüssen für 500 Haushalte) werden ab Sommer 2022 im Norden der Gemeinde weitere Ortsteile ans Glasfasernetz angeschlossen. Weitere 250 Haushalte sollen dadurch mit Hochleistungsinternet versorgt werden, auch Teile der Nachbargemeinden Frauental, Groß St. Florian und Gleinstätten sind enthalten. Ingesamt werden dafür 3,5 Mio. Euro investiert, 600.000 Euro davon trägt die Gemeinde St. Martin i.S. Man arbeite an Lösungen, um die restlichen Gemeindegebiete bis 2025 flächendeckend mit Breitband zu erschließen.
In Stainz setzt man vorerst auf förderfähigen Ausbau, der aktuell nur im Westen der Gemeinde möglich ist. Seit November 2021 wird dort für Glasfaser gegraben, davon profitiert vor allem der Ortsteil Marhof. Im Herbst 2022 rechnet man mit der Fertigstellung.
Wie in Wies kann man sich auch in Stainz (stainz.digital) sowie in Eibiswald (eibiswald.online) für das schnelle Internet anmelden.
Auftrag der Eibiswalder Bevölkerung
Eibiswald hat 2022 eine Million Euro budgetiert, im kommenden Jahr soll nochmal über eine Million Euro investiert werden. Ein klarer Auftrag der Bürger:innen: In einer Befragung gab die Bevölkerung den Ausbau der Breitbandversorgung als wichtigste Maßnahme für die Entwicklung der Gemeinde an.
In Pölfing-Brunn sind für das heurige Jahr 720.000 Euro für den Breitbandausbau geplant. Damit wird u.a. der Bauabschnitt 03 fertig, dieser kostet der Gemeinde 335.000 Euro. In den nächsten Jahren wird es einen weiteren Ausbau in den peripheren Gebieten, so der Plan der Marktgemeinde. Der Bauabschnitt 04 soll zwischen 200.000 und 400.000 Euro kosten.
Bad Schwanberg hat für 2022 120.000 Euro für den Breitbandausbau budgetiert. Weitere Ausbauschritte sind in den nächsten Jahren geplant, laut Auskunft der Marktgemeinde je nach verfügbaren Budgetmitteln.
Die Marktgemeinde Preding nimmt heuer 90.000 Euro für Breitband in die Hand. Damit werden vor allem das Gemeindeamt und der Kindergarten ans Glasfasernetz angeschlossen. Für die weiteren Jahre befindet man sich noch in der Planungsphase.
In Lannach sind im diesjährigen Budget 50.000 Euro für den Glasfaserausbau bei der Volksschule vorgesehen.
In Groß St. Florian wird im Frühjahr ein genereller Breitbandausbau starten. Ziel ist, jedes Haus mit Glasfaser zu versorgen. Das Fördergebiet rund um den Ortskern baut die Steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft (sbidi) aus, im nicht förderbaren Ortszentrum arbeitet die Gemeinde mit der Energie Steiermark zusammen. Ende 2023 soll alles fertig sein, 535.000 Euro will man heuer investieren. Für die Jahre 2023 und 2024 sind eine Million Euro budgetiert.
Zwei Gemeinden "pausieren"
In St. Stefan ob Stainz ist für 2022 kein Budget für Breitband vorgesehen. In den letzten Jahren wurden bereits einige Gemeindegebiete sowie die Schulen mit Glasfaser versorgt, heißt es von der Gemeinde. Um viel Geld: Sieben Millionen Euro haben Bund, Land, Gemeinde und private Anbieter dafür ingesamt in die Hand genommen. Man sei aber um weitere Ausbaumöglichkeiten bemüht. Ziel ist es, in den nächsten sechs Jahren das gesamte Gemeindegebiet von St. Stefan mit schnellem Internet zu versorgen.
Auch St. Josef hat 2022 keine Mittel für Breitband im Budget geplant. Die Budgetierung in den Folgejahren hängt von der Umsetzung von Ausbauprojekten ab, heißt es aus der Marktgemeinde. Dafür sei man gerade mit Anbietern im Gespräch über einen Breitbandausbau in der gesamten Gemeinde. Im Frühjahr will man den Zuschlag vergeben.
Breitband in Deutschlandsberg im Check
Teil 1:
Teil 3:
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