Steuerkraft-Kopfquote
Erwartetes Minus in den Deutschlandsberger Gemeindekassen

Die Steuereinnahmen der Deutschlandsberger Gemeinden nahmen in den letzten Jahren immer zu – in der Pandemie sanken sie wieder.
  • Die Steuereinnahmen der Deutschlandsberger Gemeinden nahmen in den letzten Jahren immer zu – in der Pandemie sanken sie wieder.
  • hochgeladen von Simon Michl

Aktuelle Zahlen der Landesstatistik Steiermark zeigen, wie stark die Gemeinden von Corona getroffen wurden. Denn die neueste Erhebung der jährlichen Steuerkraft-Kopfquoten ist die erste, die sich auf die Pandemie bezieht, nämlich aufs Jahr 2020.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Die Steuerkraft-Kopfquoten (Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner:in) der Gemeinden sind – wie schon erwartet – zurückgegangen: steiermarkweit um 8,3 Prozent von 1.514 auf 1.389 Euro. Im ganzen Bundesland gibt es überhaupt nur eine einzige Gemeinde, die von 2019 auf 2020 kein Minus machte (Spital am Semmering).

Minus in allen Deutschlandsberger Gemeinden

Der konjunkturelle Einbruch in der Krise führte auch bei Gemeinden zu weniger Steuereinnahmen. Diese machen den Großteil ihrer Einkünfte mit Ertragsanteilen an den Bundessteuern und der Kommunalsteuer, die von Unternehmen pro Arbeitnehmer:in gezahlt werden – hier machten sich Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit bemerkbar.

In Deutschlandsberg gab es praktisch überall ein fettes Minus: das dickste in Lannach mit -10,5 Prozent. Mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 2.441 Euro bleibt der Industriestandort trotzdem locker die Nummer eins im Bezirk und auch weiterhin die Nummer zwei in der Steiermark. Dahinter kommen, wie auch zuletzt, Deutschlandsberg und Frauental. Die restlichen Gemeinden liegen alle ziemlich auf einem Niveau, wobei Eibiswald, St. Josef und St. Stefan ob Stainz (das neue Schlusslicht) wieder unter 1.000 Euro pro Kopf rutschten. Am besten ist noch Pölfing-Brunn ausgestiegen, das "nur" ein Minus von 3,7 Prozent aufweist.

Bezirk liegt im Mittelfeld

Im steirischen Bezirksvergleich liegt Deutschlandsberg auf Rang sieben genau in der Mitte. Pro Kopf sind nur in Graz, Graz-Umgebung, Weiz und Leoben die Kommunalsteuereinnahmen höher als in Deutschlandsberg.

Ertragsanteile fehlen

Es sind aber vor allem die gesunkenen Ertragsanteile, die Löcher in die Gemeindekassen reißen: Zwischen acht und zwölf Prozent beträgt das Minus in den Deutschlandsberger Kommunen. Anders ausgedrückt: Von den Bundessteuern kamen 2020 fünf Millionen Euro weniger im Bezirk an als 2019. Als Ausgleich erhöhte der Bund bereits Ertragsanteile in den Jahren 2021 und 2022, Teile müssen ab 2023 aber auch zurückgezahlt werden.

8,3 Millionen Euro für den Bezirk Deutschlandsberg – mit Retourschein
1,3 Millionen Euro für Deutschlandsberger Gemeinden
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