Fußball
Groß St. Florian hofft trotz Saisonabbruch auf Aufstieg

Dürfen Thomas Nebel und seine Florianer aufsteigen? Das ist zumindest bis Mittwoch unklar. | Foto: Michl
  • Dürfen Thomas Nebel und seine Florianer aufsteigen? Das ist zumindest bis Mittwoch unklar.
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GROSS ST. FLORIAN. Ein Saisonabbruch im Amateurfußball ist spätestens seit Montag unumgänglich, als Sportminister Werner Kogler ankündigte, dass es bis 30. Juni keine Veranstaltungen geben wird. Auch StFV-Präsident Wolfgang Bartosch verkündete bereits öffentlich: "Der Amateurfußball ist beendet, das ist klar." Offiziell gemacht wird das am 15. April, wenn das ÖFB-Präsidium per Videokonferenz tagt.

Tabellenführer wollen Aufstockung

Besonders bitter enden könnte die Saison damit für den TUS Groß St. Florian: Der Herbstmeister führt die Unterliga West nach der Hinrunde mit fünf Punkten Vorsprung an. Setzt sich am Mittwoch das Szenario durch, dass die Saison komplett annulliert wird, gäbe es keine Auf- und Absteiger. "Das wäre extrem schade", ist Franz Haring, sportlicher Leiter in Groß St. Florian, besorgt. Er will alles versuchen, um seinem Team den Aufstieg in die Oberliga zu ermöglichen. "Wir sind in Kontakt mit ÖFB und StFV und auch mit anderen Tabellenführern aus der Steiermark." So sind u.a. Frohnleiten (OLM), Judenburg (OLN), Fehring (OLS) oder Werndorf, das die Unterliga ohne Punktverlust (!) anführt, mit im Boot. Der Vorschlag: "Wir plädieren für eine kurzfristige Aufstockung der Ligen auf 16 bzw. 18 Vereine in der Landesliga, nach einem Jahr dann wieder runter auf 14", erklärt Haring. "Es soll keine Absteiger geben, nur Aufsteiger nach aktuellem Tabellenstand – dabei würde es keine Verlierer geben." Ein dementsprechender Vorschlag wurde am Mittwoch von Übelbach (Herbstmeister der Gebietsliga Mitte) in Abstimmung mit Tabellenführern aus ganz Österreich an den ÖFB geschickt.

Keine Geisterspiele

Sportlich wäre es wohl noch die fairste Lösung, da immerhin eine komplette Hinrunde gespielt wurde. "Wir haben sehr viel investiert für einen möglichen Aufstieg, auch finanziell", sagt Haring. Im letzten Sommer installierte man mit Udo Kleindienst einen neuen Trainer und holte sechs neues Spieler (u.a. drei aus der Landesliga), damit heuer endlich der Aufstieg in die Oberliga klappt. "Es geht eh allen gleich, aber uns trifft es noch härter", sagt Haring. "Uns entgehen auch so schon viele Einnahmen, da im Frühjahr nicht gespielt wird." Geisterspiele, wie in der Bundesliga und 2. Liga angedacht, sind im Unterhaus sinnlos, da nur mit Kosten verbunden. In den beiden höchsten Ligen gibt es zumindest Fernsehgelder für die Vereine. Im Amateurfußball sind die Zuschauer – neben Sponsoren – oft die einzige Einnahmequelle. Spiele ohne Zuschauer wird es laut StFV aber bestimmt nicht geben.

Späterer Saisonstart?

Damit könnte frühestens im Juli gespielt werden, Ende Juli (Regionalliga) bzw. Anfang August beginnt im Normalfall die neue Saison. Haring sieht aber auch dort ein Fragezeichen. "Wir im Amateursport sind die letzten, die wieder starten. Da wird man kein Risiko eingehen". Unklar ist auch noch, wann in Österreich zumindest in Kleingruppen wieder trainiert werden darf (wie in Deutschland seit einigen Tagen). Der reguläre Starttermin für eine neue Meisterschaft im Herbst ist also (noch) genauso unsicher wie die Ligenzusammensetzungen 2020/21.

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