Steigende Zahlen
Schilcherland Steiermark setzt auf Online und Radeln

Das "Genussradeln" im Schilcherland kommt bei Gästen offenbar gut an. | Foto: Schilcherland/Lupi Spuma
  • Das "Genussradeln" im Schilcherland kommt bei Gästen offenbar gut an.
  • Foto: Schilcherland/Lupi Spuma
  • hochgeladen von Simon Michl

Das Schilcherland Steiermark verbuchte im letzten Jahr mehr Ankünfte und Nächtingungen: +6 Prozent zum Vorjahr. In Zukunft setzt der Tourismusverband weiter auf neue Medien und Arbeit bei den Betrieben. Das Büro in Stainz wird geschlossen.

DEUTSCHLANDSBERG. Verspätet lud der Tourismusverband Schilcherland Steiermark seine Mitglieder aus Deutschlandsberg, Stainz, St. Stefan und Frauental zur jährlichen Vollversammlung – Corona machte eben gerade im Tourismus vieles anders. Das Interesse war wesentlich geringer als bei der Gründung des rund 1.500 Mitglieder zählenden Tourismusverbands vor zwei Jahren. Knapp 50 Gäste kamen in die Koralmhalle, darunter auch Interessierte von „außerhalb“ wie die Bürgermeister Josef Niggas (Lannach) und Franz Lindschinger (St. Josef) oder Gottfried Hainzl, Obmann des TV Sulmtal-Koralm mit Bad Schwanberg, St. Martin, St. Peter.

Corona zum ungünstigsten Zeitpunkt

Mit dem Steirerball in Wien hätte das touristische Jahr für die Südweststeiermark kaum besser beginnen können. Auch das erste Schilcherland-Magazin kam im März heraus, kurz vor Corona. „Das wurde von unseren Betrieben aber toll verteilt, so dass wir jetzt nur noch wenige haben“, war Geschäftsführerin Stefanie Schmid froh. Die neue Ausgabe für Herbst/Winter ist bereit in Produktion. Die Arbeit des Vorjahres – rund 20 Messen, Werbung und ein Fokus auf Wandern und Radfahren – machte sich mit einer Steigerung der ersten Zahlen im Sommer bezahlt. Für heuer war auch die erstmalige Kulturveranstaltung „schillern“ geplant, die nun auf 2021 verschoben werden musste.

Werbung im Netz wirkt

Über 120.000 Euro verwendete der TV Schilcherland Steiermark im letzten Jahr für Werbung, ein Drittel für Radio und Online. Dadurch ist z.B. das „Genussradeln“, dessen Wege vom Tourismusverband nicht nur vermarktet, sondern auch bewirtschaftet werden, bei Google ganz vorne bei den Suchergebnissen zu finden. Auch auf Social Media erzielte das Schilcherland, dank eines gemeinsamen Kanals aller Verbände, steigende Kennzahlen. Auf schilcherland.at finden sich mittlerweile über 900 Betriebe mit Bildern. Der Werbewert steigerte sich von Mai bis November 2019 auf 8,5 Millionen Euro. Unter allen steirischen Tourismusverbänden erzielte das Schilcherland Steiermark den zweithöchsten Content Score, davor war man Vorletzter.

47.000 Euro für "Schilcherberg"

Insgesamt wurden 239.000 Euro für Werbung und Marketing ausgegeben, ein Drittel der Gesamtausgaben. 59.000 Euro nur an Werbung wurden für die großen Veranstaltungen verwendet (siehe unten). Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete der Verband einen leichten Gewinn von knapp 10.000 Euro. Fast zwei Drittel der Einnahmen kommen aus den Interessenbeiträgen der Mitglieder (430.000 Euro). Die Nächtigungsabgaben, die für jeden Gast gezahlt werden, machten 75.000 Euro aus. Für 2020 rechnet man mit einer Steigerung der beiden Zahlen.

Größte Ausgaben 2019:

  • Personal: 195.000 Euro
  • Werbung in Printmedien: 85.000 Euro
  • Schilcherberg in Flammen: 47.000 Euro
  • Werbung in Radio/Online: 42.000 Euro
  • Sturm auf den Schilcher: 36.000 Euro
  • Digitalisierungsprojekt Tourismusregionalverband: 34.000 Euro
  • Wanderwege und Mountaibikestrecken: 20.000 Euro
  • Werbung Flascherlzug: 10.000 Euro
  • Schilchertage: 7.000 Euro

In Zukunft sollen Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Betrieben weiter verbessert werden. Medienunterlagen werden vom Verband zur Verfügung gestellt oder gemeinsam mit den Tourismusbetrieben erstellt.

Kein Tourismusbüro in Stainz

Einen brisanten Antrag brachte Gerhard Kuess (Stainzerhof) ein: Das Tourismusbüro in Stainz soll erhalten bleiben – zumindest bis bei einer eventuellen Fusion mit Eibiswald und Bad Schwanberg auch diese Büros schließen müssen. Dem voraus gingen lange Gespräche, die zu keiner Einigung führten. Laut Tourismusgesetz liegt die Entscheidung für ein Büro nur bei der Kommission, die letztendlich für eine Schließung stimmte. „Natürlich ist es schade für sehr viele Betriebe“, so Obmann Ewald Zarfl (Schlosstoni). „Dafür werden wir den Betrieben direkt vor Ort helfen.“ Selbst St. Stefans Bgm. Stephan Oswald sprach die Unwirtschaftlichkeit eines Büros in Stainz an. Dennoch gab es aus beiden Gemeinden unzufriedene Stimmen. Das neue Büro in Deutschlandsberg ist ab September am Hauptplatz 40 zuhause. „Das Jahr 2020 hat uns alle an die Grenzen gebracht. Was wir daraus machen, liegt auch in der Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen“, meinte Zarfl abschließend. Er betonte auch die mittlerweile gute Zusammenarbeit mit dem Tourismusregionalverband.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.