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Absagenflut für die Adventmärkte

In Graz-Umgebung werden immer mehr Adventmärkte abgesagt. | Foto: Lanxx
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Advent, Advent ... Ja, der wird heuer leise werden. Aufgrund der nach wie vor steigenden Corona-Infektionszahlen ziehen die Gemeinde bei den Advent- und Christkindlmärkten schon die Reißleine. 

Kein Lichterglanz, kein Lebkuchenduft und auch keine Glühweinstandl: Die Pandemie macht dem Zauber des Advents schon wieder einen Strich durch die Rechnung. Auch wenn die Märkte im Freien stattfinden, ist aufgrund der aktuellen Lage das Risiko zu hoch, sich anstecken zu können, und die Organisation zu aufwändig, um eventuelle Folgen verantworten zu können.

Sicherheit geht vor

Für Peggaus Bürgermeister Hannes Tieber hat Verantwortung gegenüber den Mitmenschen oberster Priorität, deshalb wurde der Adventmarkt auch schon länger abgesagt. Und das hat einen guten Grund: Der Markt, der zu einem der besonderen Fixpunkte im Veranstaltungskalender zählt und sehr viele Bewohner, aber auch Auswärtige anlockt, ist eigentlich schon immer einer von und für die Freiwillige Feuerwehr gewesen. "Ich hab gleich gesagt, wir können keinen Cluster riskieren. Wenn zum Beispiel im Tennisverein dann Sportler nicht mehr spielen können, weil sie in Quarantäne sind, ist das eine Sache, aber wenn die Feuerwehr nicht mehr im Einsatz sein kann, das geht nicht", so Tieber. Die Stimmung bei den Florianis war ob der Absage nicht schlecht, man zeigte dafür Verständnis.

Beim Adventmarkt in Peggau war immer viel los. | Foto: KK
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Viele Auflagen, auch im Freien

In der größten Gemeinde des Bezirks, Gratwein-Straßengel, hat man angesichts der Einwohnerzahl lange überlegt – am Ende wurde der Straßengler Christkindlmarkt aber nun doch abgesagt. "Es ist uns leider mit den Auflagen und wegen der hohen Infektionszahlen nicht möglich. Auch wenn der Markt draußen, im Freien, stattfindet", sagt Bürgermeister Harald Mulle. Denn: Das gesamte Areal müsste wegen der 2-G-Regelung abgesperrt werden, und das bedeutet weiteren Aufwand und mehr Personal. Trotzdem gibt es eine gute Nachricht: "Wir wollen trotzdem dafür sorgen, dass in Gratwein-Straßengel ein bisschen Adventstimmung einkehrt. Bislang gibt es nur Ideen, aber wir könnten uns gut vorstellen, am Kirchberg etwas zu veranstalten. Vielleicht auch mit Musik", so Mulle.

Finden Sie es schade, dass die Adventmärkte abgesagt werden?

Frohnleiten hat den Schremser Adventmarkt, der eigentlich schon dieses Wochenende hätte stattfinden sollen, Anfang der Woche abgesagt. "Nach vielen Gesprächen haben wir uns schweren Herzens entschlossen, den Adventmarkt abzusagen. Als Veranstalter muss man in diesen Tagen abwiegen können, ob die Veranstaltung durchführbar ist oder nicht. Es ist ein sehr großer Aufwand, den man offensichtlich nicht immer sieht, aber der macht es aus. Man braucht Helfer in ausreichender Zahl, ab einer gewissen Größe eine Bewilligung der BH und und und. Mein Team und ich hätten gerne die Veranstaltung umgesetzt, aber es ist leider nicht möglich", teilt Bürgermeister Johannes Wagner via Facebook mit.

Klein, fein und doch immer viel besucht: Der Schremser Adventmarkt. | Foto: KK
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Schon lange abgesagt

In St. Radegund findet der traditionelle vorweihnachtliche Kunst-u. Handwerksausstellung stets am letzten Wochenende vor dem ersten Advent statt. Über 30 Aussteller sind dabei, um im Kurhaus ihr Handwerk zu präsentieren und Besuchern die ersten Weihnachtsgeschenke ans Herz zu legen. "Das Team hat heuer schon vor langer Zeit abgesagt, es kam gleich gar nicht zu einer Organisation", sagt Bürgermeister Hannes Kogler. Den Ausstellern war die Situation schon vor gut zwei Monaten zu gefährlich, als dass der Advent in allen Zügen für jedermann genossen hätte werden können. "Das ist natürlich sehr schade, aber jetzt zeigt sich, dass die Absage richtig war. Sonst wäre auch die Arbeit umsonst gewesen", so Kogler. Die Gemeinde entscheidet darüber hinaus auch noch diese Woche, wie es um den weit über die Grenzen hinaus bekannten und beliebten Krampuslauf aussieht.

Gratkorn hofft noch

Hoffnung gibt es noch in Gratkorn: Am 3. und 4. Dezember soll der Weihnachtsmarkt stattfinden. Ansonsten wird kurzfristig abgesagt. "Ja, wir möchten den Markt durchziehen, aber natürlich nur, wenn es der Gesetzgeber zulässt", sagt Günter Bauer. Absperrungen, Zutrittspunkte, Eintrittsbänder und die Registrierung durch den Grünen Pass sollen helfen, um noch Glühwein trinken zu können und die ein oder andere Süßigkeit zu naschen. "Dazu haben wir vorher natürlich ein Konzept erstellt, das die größtmögliche Sicherheit garantieren soll." Darin enthalten ist zum Beispiel, dass es keine Kutschenfahrten gibt, denn für zwei oder drei Personen aus einem Haushalt pro Fahrt müsse das den Tieren gleich gar nicht zugemutet werden. "Und zu viele können und aus fremden Haushalten gemischt können dann nicht fahren. Da haben wir die ein oder andere Sache gleich gestrichen", so Bauer.

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