Gratwein-Straßengel
Luckenbauerhof: Sanierung auf Plan, Ideen fehlen aber noch

Noch bevor der Zaun aufgestellt wurde: Die Geschichte des Luckenbauerhofs geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. | Foto: Edith Ertl
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  • Noch bevor der Zaun aufgestellt wurde: Die Geschichte des Luckenbauerhofs geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
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Der Luckenbauerhof beziehungsweise seine sinnvolle Nachnutzung ist wieder einmal Gesprächsthema in Gratwein-Straßengel. MeinBezirk.at hat bei den Eigentümern nachgefragt, was mit dem historischen Haus in Zukunft passieren könnte.

GRAZ-UMGEBUNG. 1535 wurde der Luckenbauerhof als Wirtschaftshof des Stift Reins erstmals urkundlich erwähnt. Das "im Barock erweiterte renaissancezeitliche Mittelflurhaus" ist heute am Fuße des Straßenglerberges zwischen Wohnungsanlagen gut versteckt, aber immer wieder wird über eine Nachnutzung gesprochen. Erst kürzlich ging die Idee ein, man könne hier ein Tagesbetreuungszentrum für Senior:innen errichten.

Im Spätherbst 2012 sollte der Luckenbauerhof einem modernen Wohnbau weichen. Eine wissenschaftliche Analyse der Kunsthistorikerin Elisabeth Brenner bewirkte allerdings die Rettung des alten Bauernhofes, seither steht er unter Denkmalschutz. Auch Restaurator Peter Meder – der unter anderem mit seiner Frau in Eigenregie das Prälatenhaus am Straßenglerberg renovierte –, sowie die Kunsthistoriker Horst Schweigert und Willi Gabalier setzen sich für den Erhalt der historischen Gemäuer ein.

Foto aus dem Jahr 2019 ... | Foto: Edith Ertl
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Seither wurde viel diskutiert, was nun geschehen soll. Von Räumlichkeiten für Künstler:innen, einem Vereinslokal bis hin zu einem Bauernmarkt, Platz für Notar:innen und Ärzt:innen oder der Idee, das gesamte Anwesen abzutragen und es im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing erneut aufzubauen, war alles dabei. Laufend wurden Dringlichkeitsanträge eingereicht. Zumindest in einem Punkt sind und waren sich alle Akteur:innen einig: Der Luckenbauerhof muss vor dem Verfall gerettet werden.

Sanierung ist auf Schiene

Durch Erbteilungen und Verkauf ist das Anwesen im Laufe der Zeit klein geworden – noch bis in die 1950er-Jahre wurde er aber bewirtschaftet – (siehe Details unten), bis das Grundstück samt Hof und Scheune an die Wohnbaugruppe Ennstal verkauft wurde. Seit 2014 ist es von Zäunen umgeben. Auch die Eigentümer wollen, dass im Luckenbauerhof neues Leben einzieht. "Wir haben vor, es definitiv zu sanieren. Sanierungspläne sind auf Schiene, und wir sind deshalb im Kontakt mit dem Bundesdenkmalamt", sagt Andrea Brandstätter von der Wohnbaugruppe.

Genaue Ideen für die Verwendung gibt es aber nicht. "Wir sind über Vorschläge dankbar. Die Räumlichkeiten bleiben so, wie sie sind, erhalten. Mit einer Grundsanierung entstehen Möglichkeiten." Vielleicht, so Brandstätter, kommt die endgültige und zukünftige Lösung, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, eventuell "kommt dann ein Architekt oder eine Familie, die im Luckenbauerhof viel Potenzial sehen und etwas Neues entstehen lassen".

Die gute Stube im Inneren des Bauernhofes. | Foto: Edith Ertl
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Interessenten gefragt

So sieht es auch Bürgermeister Harald Mulle: "Es gibt viele Ideen. Zum Beispiel eine Allgemeinfläche für die Gemeinschaft. Es hilft aber nichts, etwas vom Zaun zu brechen, wenn es noch keine fixen Interessenten gibt." Mit den Ennstalern ist er ständig im Gespräch. "Angesichts der Geschichte des Hauses muss es etwas Handfestes geben", sagt er.

Vonseiten der ÖVP bzw. Fraktionsführer Gerald Schmidt kam bei der letzten Gemeinderatsitzung der Vorschlag für ein Tagesbetreuungszentrum für Senior:innen:

"Sowohl die Errichtung eines Tagesbetreuungszentrums als auch die längst überfällige Restaurierung des Luckenbauerhofes sind seit Langem große Anliegen der ÖVP Gratwein-Straßengel. Es hat uns deshalb besonders gefreut, das der diesbezügliche Antrag unseres Fraktionsführers Gerald Schmidt mehrheitlich angenommen und von Bürgermeister Mulle als 'grenzgenial' bezeichnet wurde. Das der Luckenbauerhof nun anscheinend doch nicht für ein Seniorentageszentrum geeignet ist, ist natürlich schade",

sagt Ortsparteiobmann und zweiter Vizebürgermeister Mario Schwaiger, der sogleich einen wichtigen Punkt anführt: Baurechtlich kann hier kein Senior:innen-Zentrum errichtet werden.

Was denkt ihr: Wie könnte der Luckenbauerhof gut nachgenutzt werden? Schreibt uns eure Ideen an: gu-nord@regionalmedien.at

Details zum Luckenbauerhof:

  • Bis in die 1950er-Jahre wurde der Hof bewirtschaftet und Kühe, Schweine, Hühner, Schafe und ein Pferd gehalten. 
  • Zur Straße hinunter befand sich ein Obstgarten, zum Bauernhaus gehörte auch ein kleines Weingut in Thal bei Graz. 
  • Von historischem Wert ist ein Deckenmedaillon in der guten Stube mit den christlichen Initialen IHS.

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