Naturwächter schärfen Bewusstsein für Ambrosia
Ragweed lässt die Nasen rinnen

Weit brauchten Franz Hillebrand (li) und Hermann Frühstück nicht zu gehen, entlang der Bahn zwischen Kalsdorf und Werndorf ist Ragweed angekommen, um zu bleiben.  | Foto: Edith Ertl
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BEZIRK. In knapp zwei Wochen werden gelbe Pollenwolken den Bezirk einhüllen. Wenn dann juckende Augen, Husten oder Atemnot auftreten, könnte eine Pflanze der Verursacher sein. Ragweed (Ambrosia) verbreitet sich im Bezirk rasant, besonders stark davon betroffen ist der Süden von Graz.

Josef Haberl/Einsatzleiter der Berg- und Naturwacht (2.v.l.) mit Ragweed-Experten Franz Hillebrand, Hermann Frühstück und Gerhard Schlögl (beide Naturschutzorgane Burgenland) sowie Berg- und Naturwächtern, die an einer Exkursion samt Erfahrungsaustausch zum Thema Ragweed teilnahmen.  | Foto: Edith Ertl
  • Josef Haberl/Einsatzleiter der Berg- und Naturwacht (2.v.l.) mit Ragweed-Experten Franz Hillebrand, Hermann Frühstück und Gerhard Schlögl (beide Naturschutzorgane Burgenland) sowie Berg- und Naturwächtern, die an einer Exkursion samt Erfahrungsaustausch zum Thema Ragweed teilnahmen.
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Das eher kühle Frühjahr bescherte Allergikern eine kurze Schonzeit, aber die ersten Blüten sind schon da. Das stellte die Berg- und Naturwacht bei einer Begehung entlang der Bahn zwischen Kalsdorf und Werndorf fest, zu der die Naturschutz-Akademie Steiermark geladen hatte.

Mag. Hermann Frühstück, Landesleiter der Naturschutzorgane Burgenland steht hier am Rand eines Ackers in Kalsdorf. Er unternahm mit der Berg- und Naturwacht eine Exkursion, um auf gesundheitliche  Gefahren von Ragweed (Ambrosia) aufmerksam zu machen.  | Foto: Edith Ertl
  • Mag. Hermann Frühstück, Landesleiter der Naturschutzorgane Burgenland steht hier am Rand eines Ackers in Kalsdorf. Er unternahm mit der Berg- und Naturwacht eine Exkursion, um auf gesundheitliche Gefahren von Ragweed (Ambrosia) aufmerksam zu machen.
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Ziel war das Erkennen der Pflanze, das Wissen um ihre nachteilige Wirkung auf die menschliche Gesundheit und die Weitergabe dieser Kenntnis an die Bevölkerung im Rahmen der Tätigkeit als Berg- und Naturwächter.

Besonders betroffen: Gemeinden von Seiersberg-Pirka bis Werndorf

„Ragweed ist bereits in allen Gemeinden unseres Einsatzgebietes angekommen“, sagte Franz Hillebrand von der Einsatzstelle Kalsdorf der Berg- und Naturwacht“. Eingeschleppt dürfte die Pflanze über Samen im Vogelfutter worden sein, jetzt tragen sie Erntemaschinen und der Wind von Acker zu Acker.

Franz Hillebrand von der Berg- und Naturwacht Einsatzstelle Kalsdorf ist ein Experte zum Thema Ragweed. Hier zeigt er eine Ragweed-Pflanze, die zur Blütenbildung bereits in den Startlöchern steht.  | Foto: Edith Ertl
  • Franz Hillebrand von der Berg- und Naturwacht Einsatzstelle Kalsdorf ist ein Experte zum Thema Ragweed. Hier zeigt er eine Ragweed-Pflanze, die zur Blütenbildung bereits in den Startlöchern steht.
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Burgenland ist einen Schritt weiter

Um den Ambrosia-Befall zurückzudrängen, hat die Landesregierung Burgenland ein Ragweed-Bekämpfungsgesetz (LGBl. Nr. 58/2021) erlassen. Im Burgenland gibt es in jeder Gemeinde einen Ragweed-Beauftragten, die Steiermark hinkt hier noch nach. Burgenlands Grundstückseigentümer sind verpflichtet, ihre Liegenschaft durch Maßnahmen in einem Pflegezustand zu halten, dass eine Weiterverbreitung von Ragweed-Samen möglichst verhindert wird. Das betrifft sowohl Äcker, als auch Bahntrassen oder Hausgärten, bestätigt der Landesleiter der Naturschutzorgane Burgenland Hermann Frühstück.

Ragweed erobert Mais- und Kürbisäcker, aber auch Bahntrassen und Vorgärten.  | Foto: Haberl
  • Ragweed erobert Mais- und Kürbisäcker, aber auch Bahntrassen und Vorgärten.
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Die beste Eindämmung der Ausbreitung ist wohl, die Pflanze noch vor der Blüte auszureißen. Das ist im Vorgarten leichter, als auf Feldern. „Ich habe bei uns Äcker gesehen, auf denen 1.000 Ragweed-Pflanzen stehen“, sagt Hillebrand. Aufklärende Gespräche der Berg- und Naturwacht zeigen bereits zarte Erfolge. „Einige Landwirte im Bezirk mähen die Pflanzen vor der Blüte ab“, freut sich der Ragweed-Experte.

Was jeder tun kann

Ragweed ähnelt anfangs den Tagetes (Studentenblumen), kann aber bis zu 1,8 m hoch werden. | Foto: Haberl
  • Ragweed ähnelt anfangs den Tagetes (Studentenblumen), kann aber bis zu 1,8 m hoch werden.
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Die Berg- und Naturwächter dürfen nur aufklärend wirken, fremde Grundstücke betreten und die Pflanzen ausreißen dürfen sie nicht. „Wir wollen vor allem Bewusstsein schaffen und die Bevölkerung bitten, Ragweed-Vorkommen über die Plattform www.ragweedfinder.at zu melden. Ragweed-Pflanzen können bis zu 1,8 Meter hoch werden und sind gekennzeichnet durch gefiederte Blätter, einen behaarten Stängel, körbchenförmige Blütenstände und kapselförmige Samen. Blütezeit ist von August bis September, eine Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollenkörner produzieren.

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