Bereitschaftsdienst
In familiären Krisen stets am Telefonhörer

Mit neuer Broschüre: Amtsleiterin Ingrid Krammer und Stadtrat Kurt Hohensinner. | Foto: Foto Fischer/Stadt Graz
  • Mit neuer Broschüre: Amtsleiterin Ingrid Krammer und Stadtrat Kurt Hohensinner.
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Kinderschutz bei Tag und Nacht: Das ist der Auftrag des Bereitschaftsdienstes im Amt für Jugend und Familie.

Familien in Krisenzeiten unterstützen: Schon seit mehr als 100 Jahren steht der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Fokus der Arbeit des Amtes für Jugend und Familie. Jetzt passiert das allerdings rund um die Uhr: Der Bereitschaftsdienst feiert gerade sein "Fünf plus"-Einjähriges.

Von Schule bis Polizei

Rund 4.000 Meldungen über mögliche Kindeswohlgefährdungen sind in dieser Zeit dort eingegangen. Die meisten Fragen betreffen Obsorge und Kontaktrecht, Schulprobleme, psychische Probleme, Misshandlungen, Vernachlässigungen, Missbrauch. Oberstes Ziel ist es dabei immer, Familien zu stärken. Dazu braucht es auch die Mitarbeit der Eltern. Neben Beratungsgesprächen über alltägliche familiäre Fragen arbeitet der Bereitschaftsdienst auch eng mit Schulen, Krankenhäusern und Polizeistationen zusammen. In der neuen Broschüre „5+1 Jahre Bereitschaftsdienst“ ist so einiges über den Alltag dort nachzulesen.

24 Stunden, 365 Tage im Jahr

Sechs Mitarbeiter sind es, die sich regelmäßig den Telefonhörer hinters Ohr klemmen und als Experten für Erstkontakte rund um die Uhr erreichbar sind: Dabei unterscheiden sie die Notwendigkeit der Weitergabe von einfachen Infos via Telefon bis hin zum Organisieren einer Soforthilfe im Kinderschutzbereich. In letzterem Fall werden die zuständigen Sprengelsozialarbeiter aktiv.

Einzigartige Entwicklung

Diese Form des Bereitschaftsdiensts ist in Österreich einzigartig. Angefangen hat alles mit einem Tagesbereitschaftsdienst von 7.30 bis 15 Uhr. Dieser wurde zur Jahrtausendwende durch eine Nacht- und Wochenendbereitschaft erweitert, die über den Katastrophendienst der Feuerwehr erreichbar war. Ab 2002 konnten Kooperationspartner wie die Polizei und Krankenhäuser den Permanenzdienst auch nachts direkt über die Diensthandys erreichen. 2015 gelang schließlich eine allen zugängliche Umsetzung.

Bewährungsprobe Corona

„Die Einrichtung des Bereitschaftsdienstes vor sechs Jahren war ein großer Meilenstein für den Kinderschutz in unserer Stadt“, erklärt Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner, „gerade während der letzten Monate, in denen viele Familien besonders gefordert waren, hat sich die Einrichtung mehr als nur bewährt. Mit dem niederschwelligen Service- und Beratungsangebot ist man noch näher an die Bürgerinnen und Bürger herangerückt."

Erreichbarkeit

Montag–Freitag, werktags, von 7.30 bis 20 Uhr unter der Tel.: +43 316 872-3043.
Bei akuten Krisen und Notfällen am Wochenende und in der Nacht: Tel.: +43 316 872-5858: Ein Sozialarbeiter des Jugendamtes ruft ehestmöglich zurück.

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