Gesundheitsamt Graz
"Wir werden noch einiges an Kraft brauchen"

Im Dauereinsatz: Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter | Foto: Prontolux
  • Im Dauereinsatz: Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter
  • Foto: Prontolux
  • hochgeladen von Anna-Maria Riemer

Statt den normalerweise zwei zuständigen Mitarbeitern wurden im Grazer Gesundheitsamt plötzlich 70 Mitarbeiter zur Bekämpfung des Corona-Virus benötigt. Im Interview mit der WOCHE spricht Leiterin Eva Winter über Teamgeist, digitale Revolution und eine mögliche zweite Welle.  

"Der Virus und seine Entwicklung sind wie ein Tsunami über uns geschwappt und haben die letzten drei Monate unseres Lebens und bis zum Kopfpolster begleitet. Unsere tägliche Arbeitspraxis wurde über den Haufen geworfen, so sind für diesen Aufgabenbereich normalerweise zwei Personen zuständigen, zeitweise mussten wir während der Krise mit 70 Menschen an der Thematik arbeiten", blickt Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter auf die vergangenen Herausforderungen zurück und ergänzt: "Die Teamleistung war enorm. Man sagt dem Verwaltungswesen ja eher einen trägen Charakter zu, aber wir waren und sind dynamische Gruppe, die gemeinsam an einem Problem gearbeitet hat und versuchte, es bestmöglich zu bewältigen."

Teamgeist und digitale Revolution

Um die plötzlich zusätzlichen benötigten, personellen Ressourcen abzudecken, haben so beispielsweise die Mitarbeiter der Lebensmittelaufsicht Bescheide geschrieben und unter anderem auch die Vermessungsingenieure im Gesundheitsamt mitgearbeitet. "Es war eine kunterbunte Mischung und damit war es auch einigermaßen bewältigbar. Ich habe sehr viele Menschen aus einer anderen Perspektive kennenlernen dürfen und wir haben Teamgeist gezeigt. Das war ein sehr positives Gefühl trotz der herausfordernden Umstände", beschreibt Winter. 

Für die Gesundheitsamtsleiterin, die selbst am Coronavirus erkrankte, waren die drei Wochen in Quarantäne besonders schwierig: "Ich hatte großes Glück, dass die Erkrankung bei mir sehr milde war und ich einsatzfähig blieb. Das war allerdings zu einem Zeitpunkt, an dem diese digitale Revolution noch in den Startlöchern war. Anstatt Videokonferenzen habe ich einzeln mit den Mitarbeitern telefoniert. Das Klima und die Ängste, die natürlich da waren, einzufangen war von zuhause aus sehr schwer." 

Digitaler Wegbereiter

"Die Krise und die Schwierigkeiten, die wir dadurch in der Verwaltung hatten, sind ein Wegbereiter für den Einsatz modernerer Technik. Natürlich können beispielsweise Videokonferenzen echte Treffen nicht ersetzen, aber es ist trotzdem ein sehr ressourcenschonendes Instrument", findet Winter neben dem starken Teamzusammenhalt einen weiteren positiven Aspekt in der herausfordernden Zeit: "Wir befinden uns derzeit in einer vorsichtigen Konsolidierungsphase, haben die Aufgaben gut verteilt und entsprechende 'Werkzeuge', wie beispielsweise Computerprogramm, um nun auch im Bereitschaftsdienst von zuhause aus agieren zu können. Im Moment beherrscht Corona noch vollkommen unseren Alltag, aber alles, was wir daraus gelernt haben, lässt sich generell auf Krisenarbeit und Alltägliches umlegen."

Zweite Welle

Für den Sommer wünscht sich die Expertin eine Erholungsphase und weitere Konsolidierung: "Wir werden noch einiges an Kraft und Durchhaltevermögen brauchen. Wir befinden uns derzeit in einer Phase mit geringen Krankheitszahlen als Folge der strikten Maßnahmen", beschreibt Winter, die mit gemischten Gefühlen, aber optimistisch in Richtung zweite Welle blickt: "Mit der Lockerung werden wir aus meiner Sicht – keine wissenschaftliche, sondern von der Arbeit an der Basis – einen moderaten Anstieg im Herbst haben. Ich denke, dass die momentane Organisation eine sehr gute Basis ist, um das dann gelassener angehen zu können."

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.