Propolis
Regionales Naturprodukt mit vielseitiger Wirkung

Imkermeister Werner Kurz aus Bad Waltersdorf mit den Utensilien zur Erzeugung von Propolistropfen.
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Es soll das Immunsystem stärken, wirkt vorbeugend gegen Husten und Erkältungssymptomen, entzündungshemmend und schmerzlindernd: Die Rede ist von Propolis. Besonders in den kälteren Jahreszeiten oder in der Übergangszeit schwören viele auf das "Allroundmittel" Propolis. Wie aber entsteht es, wie wird es gewonnen und wo angewendet? Wir haben darüber mit Imkermeister Werner Kurz aus Rohrbach bei Bad Waltersdorf gesprochen.

Zum Schutz gegen Keime und Bakterien kleiden Bienen ihre Waben, sowie den gesamten Stock mit Propolis aus.
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Homöopatisches Allroundmittel

BAD WALTERSDORF. Als homöopatisches Allroundmittel bezeichnet Imkermeister Werner Kurz aus Bad Waltersdorf die braun-schwarze Flüssigkeit in dem kleinen Fläschen, das er in Händen hält. Es handelt sich um Propolistropfen. Seit knapp 40 Jahren stellt er diese in seiner Imkerei in Rohrbach bei Bad Waltersdorf her. Wichtigste Zutat dafür: Propolis. Jenes wird von den Bienen aus der harzigen Substanz von Laubbäumen wie der Pappel, die Ulme oder Kastanie hergestellt.

Das Propolisgitter wird auf die Bienenwaben aufgelegt und von den Bienen mit dem Harz zugekittet.
  • Das Propolisgitter wird auf die Bienenwaben aufgelegt und von den Bienen mit dem Harz zugekittet.
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Aufgrund der antibiotischer, antiviraler und antimykotischer Wirkung benutzt die Biene das Propolis, um den Bienenstock damit zu "desinfizieren". Nicht nur der Stock selbst, auch die Brutzellen und Fremdkörper werden damit ausgekleidet oder ummantelt. Bereits in der ägyptischen Hochkultur wurde das Propolis zur Versorgung von Wunden oder zur Einbalsamierung von Mumien angewendet.

Im Juli wird das Gitter abgenommen, eingefroren und das harte Propolis abgeschabt und zerkleinert.
  • Im Juli wird das Gitter abgenommen, eingefroren und das harte Propolis abgeschabt und zerkleinert.
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Im Juli wird das Propolis "geerntet"

Und auch heute schätzt man die vielfältigen Anwendungsweisen. Zur Gewinnung wird ab April ein sogenanntes Propolisgitter auf die Bienenwaben gelegt. Dieses kitten die Bienen mit der harzigen Substanz (bestehend aus Harz, ätherischen Ölen und Bienenwachs) zu. Ende Juli wird das Gitter entnommen und eingefroren. "Die harzig klebrige Masse wird so gehärtet und kann dann leichter vom Gitter gelöst werden", erklärt Werner Kurz. Für die Propolistropfen wird das Granulat in 96 prozentigen Alkohol für 2 bis 3 Monate angesetzt, im Anschluss filtriert und abgefüllt. "Pro Bienenvolk können zwischen 10 bis 30 g Propolis geerntet werden. Für einen Liter Alkohol sind 300 bis 400 Gramm nötig", so der Imkermeister, der auch Direktor der Steirischen Imkerschule in Graz ist.

Das Granulat wird mit 96 prozentigen Alkohol (Ethanol) für zwei bis drei Monate angesetzt.
  • Das Granulat wird mit 96 prozentigen Alkohol (Ethanol) für zwei bis drei Monate angesetzt.
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Naturprodukt mit vielen Anwendungsmöglichkeiten

In den letzten Jahren erfreut sich das Naturprodukt - nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Darreichungsformen zur äußeren und inneren Anwendung - immer größerer Beliebtheit.  "Hartgesottene nehmen die Tropfen pur ein. Man kann sie aber auch auf eine Semmel, ein Stück Brot, Zuckerwürfel geben oder in Wasser auflösen", erklärt Kurz, dass die Einnahme zur Stärkung der Abwehrkräfte und Vorbeugung von Erkältungen und Verkühlungen, aber auch zur Linderung von Entzündungen im Rachen- und Mundbereich oder Magen- Darmprobleme eingenommen werden kann.

Danach wird die Flüssigkeit filtriert und in Fläschchen abgefüllt.
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Max. 60 Tropfen täglich!

Da es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt liegt die empfohlene Tagesdosis bei max. 3x 20 Tropfen täglich. Bevor Propolistropfen verkauft werden dürfen, werden sie im Steirischen Imkerzentrum einer Qualitätskontrolle unterzogen, wieviel Prozent Propolis in den Tropfen enthalten ist, ist auf der Verpackung ersichtlich. Erhältlich sind Propolisprodukte bei Imkern in der Region sowie in der Drogerie. Als Creme oder Lippenbalsam findet Propolis auch in Kosmetikern eine immer größer werdende Anwendung.

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